Einigkeit unter IT-Experten

Corona-Krise verändert Arbeitsalltag nicht nachhaltig

27.07.2020
Die Corona-Krise zwingt die Menschen nach Einschätzung von IT-Experten zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag.
Im April ging das Verkehrsaufkommen rapide zurück. Mittlerweile hat sich das Bild auf den Straßen wieder deutlich gewandelt.
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Nur 17 Prozent der Befragten erwartet, dass die Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag auch nach dem Ende der Pandemie anhält. Das ist ein Ergebnis einer Befragung der Bertelsmann Stiftung aus Gütersloh in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Dazu wurden im April 211 Experten für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz aus mehreren Branchen online befragt.

Dabei sieht ein Großteil der Experten (85 Prozent) einen auch langfristen Trend zu Video-Konferenzen sowie zu Homeoffice (84). Auch werde das Bewusstsein für Infektionen und Krankheiten auch nach der Pandemie Bestand haben (70). Bei der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung und einer Entschleunigung der Tagesroutinen aber sind die Befragten skeptisch. Dort sehen nur 30 beziehungsweise 22 Prozent einen längeren Trend. Nur 13 Prozent rechneten im April, als die Straßen noch deutlich leerer waren, mit einem weiter geringeren Verkehrsaufkommen.

Telekommunikations- und IT-Branche sind die Krisengewinner

"Es ist auffällig, dass die Befragten die Corona-bedingten Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag offenbar eher als ein Strohfeuer und weniger als fortbestehendes Umdenken werten", sagt Ole Wintermann, Arbeitsexperte der Bertelsmann Stiftung.

Als Krisengewinner sehen 98 Prozent der befragten Experten in der nicht repräsentativen Studie die Telekommunikations- und IT-Branche, gefolgt vom Gesundheitswesen und der Chemie- und die Pharma-Industrie. Zu den langfristigen Verlierern zählt die große Mehrheit der Befragten den Tourismus (72 Prozent), die Gastronomie (67), die Luftfahrt (86) und auch die Autoindustrie (68). Unentschieden fällt die Bewertung für Banken, Versicherungen und das Transportgewerbe aus. (dpa/rs)