Die Credit Suisse verlagert - allerdings in vorerst kleinem Umfang - IT-Arbeiten an den polnischen Standort Wroclaw (Breslau). Das berichtet das Schweizer Portal inside-it.ch. Vor etwa fünf Jahren hat die Großbank in Wroclaw ein Dienstleistungs-Center eingerichtet. Nun arbeiten etwa 60 der 900 Mitarbeiter dort an der Entwicklung von Software für das Kredit-Management. Sie sollen sich später auch um Wartung und Support der Anwendungen kümmern.
Hintergrund ist demnach das Ziel, Kompetenzen zu bündeln und etwa IT-Stellen aus London nach Wroclaw zu verlagern. Der Informatik-Standort Schweiz sei aber wenig betroffen.
Die Schweizer Bank muss sich an Regularien halten, wonach beispielsweise der Betrieb von Infrastrukturen nicht verlagert werden darf. Das gilt auch für Tests mit echten Datenbeständen.
Wroclaw, derzeit als einer der Austragungsorte der Fußball-EM in den Medien, gilt als aufstrebender Wirtschaftsstandort. So haben dort Google, Siemens und SAP Polska Niederlassungen. Die GE Money Bank Deutschland, Österreich und Schweiz betreiben ein gemeinsames deutschsprachiges Service-Center für die jeweiligen Länder.
Die Credit Suisse mit Sitz in Zürich zählt nach eigenen Worten zu den "weltweit führenden Finanzdienstleistern". Die Bank ist in 55 Ländern tätig und weist für das Jahr 2011 ein verwaltetes Vermögen von knapp 1,23 Billionen Schweizer Franken aus.
Karl Landert hat die Credit Suisse verlassen
Anfang Mai bekam die Credit Suisse einen neuen IT-Chef: Karl Landert, seit 2008 CIO, hat die Bank verlassen. Seine Aufgaben übernimmt David Mathers, der damit in Personalunion als Chief Financial Officer (CFO) und IT-Chef arbeitet.