Verbrecher griffen direkt Unternehmen und Personen an, heißt es in einem am Dienstag in Den Haag vorgelegten Europol-Bericht zu Entwicklungen der Computerkriminalität. Mit schädlicher Software werden demnach potenzielle lukrative Opfer erpresst. "Cybercrime-Fälle sind zunehmend komplex und ausgeklügelt", warnte Europol-Direktorin Catherine De Bolle. Die Attacken seien immer schwieriger zu entdecken.
Europol befürchtet auch eine Zunahme der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet. Schon jetzt habe das Material ein Ausmaß angenommen, das vor zehn Jahren undenkbar gewesen sei. Ein Grund sei, dass die Zahl der jungen Kinder zunehme, die über Computer oder Telefone Zugang zum Internet und zu sozialen Netzwerken hätten. Sexual-Straftäter missbrauchten Fotos oder Filme, die Kinder zunächst freiwillig gepostet hätten. Die Täter erspressten die Kinder dann, um weitere Aufnahmen zu bekommen. Europol fürchtet zudem, dass das Live-Streaming von sexuellem Missbrauch von Kindern zunehmen wird. (dpa/rs)