VW-Gebrauchtwagenplattform

Daimler steigt bei heycar ein

13.09.2018
Die Finanzsparte von Daimler beteiligt sich an der Gebrauchtwagenplattform Heycar, mit der VW den Online-Autobörsen mobile.de und autoscout24.de Marktanteile abjagen will.
hey car: Eine Alternative zu mobile.de, ebay Kleinanzeigen oder autoscout24.
Foto: Mobility Trader GmbH

Der Einstieg von Daimler erfolge über eine Kapitalerhöhung, teilte die VW-Finanzsparte am Donnerstag in Braunschweig mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, die zuständigen Kartellbehörden müssten der Transaktion noch zustimmen. Konkret will Daimler sich mit 20 Prozent an der Mobility Trader Holding GmbH beteiligen, die über ihre Tochter Mobility Trader GmbH die Heycar-Plattform in Deutschland betreibt.

Die Online-Gebrauchtwagenbörse wurde im Oktober 2017 gegründet. Derzeit seien mehr als 1.000 Händlergruppen unterschiedlichster Marken an rund 3.000 Standorten auf der Plattform vertreten - mit mehr als 300.000 Fahrzeugen. Ursprünglich sollten es nach einem Jahr erst rund 150.000 sein.

Kunden suchen Gebrauchtwagen online

Die Plattform sei für weitere Investoren offen, betonte Christian Dahlheim, Vertriebs- und Marketingvorstand der Volkswagen Financial Services AG. Franz Reiner, Europavorstand der Daimler Financial Services AG und Vorstandschef der Mercedes-Benz-Bank, sagte: "Gebrauchtwagen werden zunehmend online gekauft und finanziert." Das "strategische Investment" in Heycar ermögliche den Ausbau einer markenübergreifenden Plattform. Schon zum Start hatte es geheißen, die Plattform solle allen in Deutschland aktiven Automarken offenstehen, nicht nur den Volkswagen-Konzernmarken.

Die VW-Finanztochter hatte im vergangenen Jahr angekündigt, ihr Geschäft deutlich ausweiten zu wollen. Bis 2025 soll demnach die Zahl der Bestandsverträge auf 30 Millionen steigen - von 19,7 Millionen Verträgen Ende 2017. Volkswagen befindet sich derzeit wie die gesamte Autobranche in einem grundlegenden Wandel. Schwerpunkte sind Elektroautos, Digitalisierung sowie autonomes Fahren, auch mobile Dienstleistungen wie der Shuttle-Service Moia kommen hinzu. (dpa/rs)