Herr Lamberti, was ist Ihnen generell bei den Bewerbungen aufgefallen?
Zu viele Bewerber haben sich mit ihrer Rolle als CIO auseinandergesetzt. Im nächsten Jahr sollte man vielleicht weniger danach fragen, sonst klingen am Ende alle Bewerbungen wie Job-Descriptions. Eigentlich ist die Frage nach der Rolle ein Management-Thema, das längst gelöst sein sollte. Das halte ich nicht für preiswürdig. Wer wirklich einen Preis verdient, das entscheidet sich an der Technologie-Front.
Was haben Sie vermisst? Was hätten Sie als herausragend bewertet, aber nicht in den Bewerbungen gefunden?
Spritzige Ideen, von neuen Ansätzen geprägt! SOA, Web 2.0-Interaktionen oder Medieneinsätze mit Video habe ich vermisst. Bei Trends wie Application Service Providing spüre ich immer noch Skepsis und ein großes Unwissen bei den CIOs. On-Demand-Konzepte fehlen in den Einsendungen. Wenn Sie sich anschauen, wie die Googles dieses Welt ihre Infrastruktur skalieren - das müssen wir noch viel mehr im Bewusstsein der CIOs triggern.
Wer war Ihr persönlicher Favorit und warum?
Es gab zwei - Dietmar Schröder von der Techniker Krankenkasse hat eine äußerst gesunde, mehrschichtige Java-Architektur selbst entwickelt. Im eigenen Haus verfolgen wir diesen Ansatz auch, vielleicht hat er mir deshalb so gut gefallen. Und im Mittelstand war mein Favorit Peter Horn von Amann und Söhne, weil er in einem traditionellen Geschäftsumfeld eine End-to-End Unterstützung der Geschäftsprozesse etabliert hat.
Die Gewinner werden am Donnerstag, den 29. November, in München von Computerwoche und CIO bekanntgegeben und geehrt. CIO.de wird über die Sieger und die Feier berichten.