Der perfekte Laptop

Das ideale Notebook für Freiberufler

15.06.2012 von Thomas Rau
Wer selbstständig ist, benötigt ein Notebook, das als zuverlässige Arbeitsmaschine seinen Dienst tut. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei Ausstattung, Rechenleistung und Service achten sollten, um einen Fehlkauf zu vermeiden.

Als Freiberufler ist Ihr Büro immer da, wo Sie sind: Deshalb ist ein Notebook das ideale Arbeitsgerät für Sie. Selbst mit einem großen 17-Zoll-Laptop sind Sie mobiler als mit einem PC, die Unterschiede zum stationären Rechner bei Leistung und Ausstattung werden immer geringer.

So groß sollte der Bildschirm sein

Welches Notebook ideal für Selbstständige ist, hängt von ihrer Tätigkeit ab. Sie bestimmt auch Größe, Gewicht und Ausstattung des Laptops: Grafiker, Architekten und Programmierer beispielsweise brauchen einen möglichst großen Bildschirm, sollten also zu einem Notebook mit 17,3-Zoll-Bildschirm greifen. Auch wenn Sie Kunden Ihre Arbeit ohne Projektor präsentieren wollen, ist ein Bildschirm mit Maxi-Format sinnvoll.

Wenn Sie häufig mit großen Tabellen oder langen Programm-Listings arbeiten, empfiehlt sich eine möglichst hohe Auflösung, also 1920 x 1080 für ein 17,3-Zoll-Notebook oder 1600 x 900 für einen 15,6-Zoll-Laptop. Dadurch sehen Sie mehr Inhalt auf dem Bildschirm. Eine hohe Display-Auflösung ist natürlich auch für Freiberufler aus der Grafik- und Videobranche wichtig. Sind Sie hier tätig, sollten Sie außerdem darauf achten, dass das Notebook-Display eine hohe Abdeckung des sRGB-Farbraums mitbringt oder sogar AdobeRGB abdeckt. Das trifft allerdings nur für wenige Spitzen-Displays in teuren Notebooks zu.

Noch ein Tipp zum Bildschirm: Darf er spiegeln oder nicht? Als Grundregel gilt: Je heller der Bildschirm leuchtet, desto fallen Reflexionen auf – bei einer Leuchtdichte von über 300 cd/qm stört eine spiegelnde Oberfläche nicht mehr so stark. Wenn Sie allerdings häufig lange am Notebook arbeiten, ist ein entspiegeltes Display auf jeden Fall angenehmer für die Augen. Oder Sie müssen sich Ihren Arbeitsplatz so einrichten, dass kein störendes Umgebungslicht auf den Laptop-Bildschirm fällt.

Notebooks unterwegs und den Schreibtisch

Flexibel: Eine Docking-Station macht das Notebook am Schreibtisch zum PC.
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Wenn Sie überwiegend zu Hause arbeiten, manchmal aber trotzdem unterwegs sein müssen, empfiehlt sich ein 15,6-Zoll-Gerät. Diese Notebooks wiegen rund 2,5 Kilogramm – Größe und Gewicht eignen sich gleichermaßen für den Schreibtisch und für unterwegs.

Wer mehr unterwegs arbeitet als am Schreibtisch, sollte sich ein 13,3-Zoll-Notebook anschaffen. Diese ultra-mobilen Laptops – die die Hersteller oft unter der Bezeichnung Subnotebook oder Ultrabook verkaufen - wiegen teilweise deutlich unter einem Kilo, und beschweren das Reisegepäck daher kaum. Die ideale Lösung: Am heimischen Schreibtisch können Sie das kleine Notebook mit einer Docking-Station verbinden und daran Peripheriegeräte wie Monitor, Drucker oder externes Laufwerk angeschlossen lassen. Wenn Sie den Schreibtisch verlassen, kabeln Sie einfach das Notebook ab.

Besonders platzsparend, aber teuer, ist eine passende Docking-Station des Herstellers, in die Sie das Notebook hineinsetzen. Günstiger kommen Sie mit einem USB-Modell weg.
Besonders mobile Arbeiter sollten darauf achten, dass ihr Notebook eine angenehme Tastatur mitbringt. Wie Sie am liebsten tippen, ist allerdings Geschmackssache – wenn möglich, sollten Sie daher auf Ihrem Wunsch-Laptop Probe-Schreiben. Immer gilt aber, dass die Tastatur nicht wackeln sollte und der Druckpunkt und Hub bei allen Tasten gleich sein sollte.

Wem eine Notebook-Tastatur für längere Schreibarbeiten zu unbequem ist, kann am Schreibtisch auch ein externes Keyboard und eine Maus anschließen – entweder direkt am Laptop oder in der Docking-Station.

Wenn Sie unterwegs online gehen müssen

3G inside: Nur wenige Notebooks wie etwa das Toshiba Portégé R830-10V bringen ein eingebautes Mobilfunkmodem mit.

WLAN bringen natürlich alle aktuellen Notebooks mit – selbst die günstigsten. Ganz anders sieht es dagegen bei 3G/UMTS aus. Modelle mit eingebautem Mobilfunkmodem sind selten – und vor allem unter teureren Business-Notebooks zu finden, bei denen Sie neben 3G auch viele Funktionen mitbezahlen müssen, die Sie als Freiberuflicher eigentlich nicht benötigen. Als Alternative funktioniert mobiles Internet auch mit einem UMTS-USB-Stick, der aber nicht so schön aussieht und leicht verloren geht oder indem Sie das Smartphone als mobilen HotSpot verwenden, was aber kräftig am Handy-Akku saugt.

Warum Sie kein Windows Pro brauchen

Auch wenn Sie Profi sind, Windows 7 Professional benötigen Sie nicht unbedingt. Microsofts Business-Betriebssystem ist unabdingbar, wenn Sie das Notebook in ein Unternehmes-Netzwerk eingliedern wollen – für Freiberufler ist es überdimensioniert. Sie können problemlos zu einem Notebook mit Windows 7 Home Premium greifen. Es muss auch kein Modell sein, das Notebook-Hersteller speziell für Geschäftskunden anbieten. Deren Business-Funktionen wie Image Stabilität, Fernwartung (VPro) oder Sicherheitskomponenten wie Smart-Card-Leser oder TPM sind im kleinen Büro nicht notwendig.

Auf andere Details sollten Sie dagegen achten: Das ideale Arbeits-Notebook hat einen leisen Lüfter. Vor allem bei geringer Systemlast sollte er kaum hörbar sein, also leiser als ein Sone. Richtig laut darf er nur sein, wenn das Notebook unter Volldampf arbeitet – und danach sollte er schnell wieder auf ein gleichmäßig leises Laufgeräusch zurückschalten: Nichts nervt nämlich mehr, als ein Lüfter, dessen Lautstärkepegel sich ständig ändert.

Mit diesen Notebooks wird die Arbeit schneller fertig

RAM aufrüsten: Mehr Arbeitsspeicher lässt sich bei fast allen Notebooks problemlos einbauen

Wie bei der Ausstattung gilt auch für die Rechenleistung: Wie viel Sie brauchen, hängt von dem ab, was Sie tun. Allerdings gibt es zwei Argumente, warum Sie für mehr Rechen-Power beim Notebook etwas tiefer in die Tasche greifen sollten: Zum einen sind Sie mit einem schnellen Notebook produktiver, was für einen Freiberufler bares Geld bedeutet. Außerdem werden Sie ein Notebook üblicherweise drei Jahre lang nutzen: Deshalb sollte es auch im dritten Jahr noch adäquate Leistung bieten, ohne dass Sie größere Aufrüstaktionen durchführen müssen.

Aus diesen Gründen sollten Sie auf jeden Fall zu einem Notebook mit Dual-Core-Prozessor greifen. Wer häufig Bilder und Videos bearbeitet oder aufwändige Analysen und Simulationen durchführt, greift zu einem Quad-Core-Laptop. Für die meisten Anwendungen reichen 4 GB Arbeitsspeicher aus, den fast alle aktuellen Notebooks ab Werk mitbringen. Gerade Grafiker sollten auf mehr RAM setzen. Da sich Arbeitsspeicher bei Notebooks leicht nachrüsten lässt, ist aber auch späteres Erweitern unproblematisch.

Wie viel dürfen Freiberufler spielen?

Eine kräftige Grafikkarte im Notebook brauchen Sie als Selbstständiger eigentlich nur, wenn die Arbeit es verlangt - beispielsweise für technische Zeichnungen oder in der Forschung. Dann wird es aber richtig teuer, denn entsprechende Programme fordern eine Profi-Grafikkarte, die Sie nur in sehr teuren Workstation-Laptops bekommen. Für die meisten Multimedia-Anwendungen spielt dagegen CPU-Power immer noch eine wichtigere Rolle als die Grafikkarte. Nur bestimmte Tools oder Photoshop-Filter werden von der GPU beschleunigt. Wenn Sie viel damit arbeiten, kann sich eine kräftige Grafikkarte lohnen.

Leicht, trotzdem spieletauglich: Das Ultrabook Acer Aspire Timeline Ultra M3.
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Ansonsten gilt: Je mobiler ein Notebook, desto weniger spielefähig ist es – Ausnahmen wie das 15-Zoll-Ultrabook Acer Aspire Timeline Ultra M3 sind rar. Steht Mobilität nicht ganz oben, greifen Sie am besten zu einem Notebook mit einer Mittelklasse-Grafikkarte wie der AMD Radeon HD 7730M oder 6770M beziehungsweise die Nvida Geforce GT 640M, GT635M oder GT630M. Diese Karten reichen für Gelegenheitsspieler auf jeden Fall.

Der erste Eindruck zählt - auch beim Laptop

Luxus-Laptop: Die Sony Z-Serie macht Eindruck, reißt mit einem Preis von knapp 2000 Euro aber auch ein Loch in den Geldbeutel.
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Wenn Sie mit dem Notebook zu einem Kunden reisen, dürfen Sie den ersten Eindruck nicht unterschätzen. Gerade wer im Bereich Internet oder Grafik und Design arbeitet, zeigt mit einem eleganten Notebook, dass er aktuelle Mobil-Trends kennt und auch bei der Wahl des Notebooks geschmackssicher ist. Hier gelten die Notebooks von Apple als gute Wahl, aber auch die schmalen Ultrabooks machen Eindruck. Und wer es sich leisten kann, punktet mit einem Luxus-Notebook wie der Z-Serie von Sony.

Als Freiberufler haben Sie keine IT-Abteilung hinter sich, die Ihnen im Schadensfall schnell Ersatz fürs kaputte Notebook beschaffen kann. Deshalb sollten Sie auf die Service-Bedingungen achten, die ein Notebook mitbringt. Die meisten Hersteller geben zwei Jahre Garantie, 36 Monate bekommen Sie standardmäßig meist nur bei teuren Business-Notebooks. Aber bei allen Herstellern können Sie die Garantiezeit gegen Aufpreis verlängern. Sinnvoll sind auch zusätzliche Leistungen wie Vor-Ort-Service, damit Sie das Gerät zur Reparatur nicht einschicken müssen beziehungsweise ein Ersatzgerät, falls Sie das defekte Notebook doch aus der Hand geben müssen. (PC-Welt)