Mehr Geschwindigkeit und Navigation über Satellit: Mit UMTS und GPS macht Apple sein neues iPhone im Vergleich zum Vorgänger in Europa deutlich interessanter für User. Allerdings zeigten erste Tests, dass das neue Handy lange nicht so schnell ist, wie Apple verspricht.
Vorteil durch UMTS nur in Städten
Von Seitenaufrufen in Rekordzeit können vor allem iPhone-Besitzer außerhalb von Ballungsgebieten weiter nur träumen. Sie müssen froh sein, wenn sie mit ihrem UMTS-iPhone noch auf den EDGE-Standard zurückgreifen können und nicht bei GPRS landen.
Die wichtigste Neuerung für alle Anwender ist, dass das neue Apple-Handy fit ist für Software von Drittherstellern. Damit können Besitzer ihr iPhone nach eigenen Wünschen um weitere Funktionalitäten aufstocken.
Unternehmen scheuen Software-Installation über iTunes und App-Store
Allerdings gibt es nicht nur Lob für diesen Service. Da sind zum einen die Kosten für die Extras. Kritiker monieren aber auch, dass die Art und Weise der Software-Installation gerade für Unternehmen nicht optimal sei. Die Erweiterung von Software sei für Firmen weder über iTunes noch über den App-Store üblich. Das Business tendiert eher zu einer over-the-air-Installation.
Bei der Vorstellung des neuen Handys hatte Steve Jobs angekündigt, Apple werde das iPhone 3 G nicht für über 199 Dollar anbieten. Der Preis für das Gerät und die Tarife variieren von Land zu Land. Hierzulande verlangt T-Mobile für das Telefon von Neukunden nur einen Euro. Für den Tarif werden allerdings monatlich 90 Euro fällig.
Viele Besitzer, die das iPhone für den geschäftlichen Einsatz nutzen, hätten sich die Funktionen "Ausschneiden und Einfügen" gewünscht. Doch Fehlanzeige: Apple verzichtet beim Standardumfang auf "Copy & Paste". Teile einer E-Mail oder eines Dokuments weiterzuverschicken, bleibt aufwändig.
Trotz UMTS ist das iPhone nicht als Modem einsetzbar
Für Vielreisende gibt es weitere Kritikpunkte am neuen iPhone: So ist das Handy trotz UMTS immer noch nicht als Modem für ein Notebook einsetzbar. Allerdings bietet T-Mobile eine neue interessante Tarifvariante an. Für 30 Euro bekommen iPhone-Besitzer eine zusätzliche SIM-Karte. Diese kann in einem UMTS-Stick an das Notebook angeschlossen werden. Auf diese Weise soll es möglich sein, auf dem iPhone erreichbar zu sein und gleichzeitig am Notebook online arbeiten zu können.
Beim Akku geht der Punkt klar an den Blackberry
Ärgerlich bleibt nach wie vor, dass der Akku immer noch nicht austauschbar ist, ohne dass das ganze Gerät eingeschickt werden muss. Das gilt vor allem für Mitarbeiter, die viel außer Haus tätig sind. Sie müssen meist viel telefonieren und haben unter Umständen keine Gelegenheit zum Laden. Beim Blackberry dagegen ist der Akku austauschbar. Seine Nutzer sind somit nicht auf einen einzigen Ladezyklus angewiesen.
Für die meisten Unternehmen wahrscheinlich nicht ganz so wichtig: An der Kamera hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell nichts geändert. Mit zwei Megapixeln hinkt Apple seinen Konkurrenten deutlich hinterher. Die Option Videos zu drehen, fehlt komplett.
Obwohl Apple sein neues iPhone als besonders businesstauglich bewirbt, ist fraglich, ob es sich bei Unternehmen durchsetzt. Noch scheint das Apple-Handy keine echte Konkurrenz für den Blackberry zu sein.