Das Office-Paket im Browser

Das kann iWork for iCloud

14.06.2013 von Stefan Gagern
iWork for iCloud heißt Apples neue Antwort auf Google Docs und Microsofts Office 365. Pages, Keynote und Numbers gibt es künftig nicht nur zusätzlich im Browser, sie bekommen dieses Jahr ein längst überfälliges Update.
Auch Keynote hat - zumindest auf den ersten Blick – ohne Abstriche den Sprung ins Browserfenster geschafft.

Mit 300 Millionen Kunden ist iCloud der schnellste Cloud-Service aller Zeiten, wie Tim Cook auf der WWDC-Keynote betonte. Facebook habe für die gleiche Anzahl Kunden fünf Jahre gebraucht. Sicher hilft es, dass jeder Besitzer eines iOS-Geräts automatisch ein Konto bekommt und auch Nutzer des "iTunes in the Cloud"-Features dabei mitgezählt wurden.

Doch das gehört zum Alleinstellungsmerkmal des Apple-Dienstes: Alles funktioniert nahtlos und unauffällig, fast ohne, dass man es groß mitbekommt oder sich darum kümmern muss. Die Produktivitäts-Suite iWork für Mac und iOS auch in die iCloud einzubauen, ist ein logischer Schritt. Erste gute Nachricht: Dieses Jahr sollen die Apps für beide Plattformen ein großes, längst überfälliges Update spendiert bekommen. Seit 2009 ist die Produktivitäts-Suite auf dem Mac gleich geblieben. Als Vorgeschmack auf die nächste Version gab es den Neuzugang iWork for iCloud auf der WWDC zu sehen, der alle Funktionen und Apps von iWork in den Browser holt - auf Mac oder PC.

iCloud plus drei neue Apps

Beim Einloggen in iCloud.com über den Browser mit der Apple-ID erscheinen die drei neuen Symbole für Pages, Keynote und Numbers. Beim Klick auf eines der Symbole öffnet sich fensterfüllend eine der Apps und bietet die gewohnte Arbeitsumgebung vom Desktop. Apple Vice President Robert Rosner zeigte im Demo anspruchsvolle Layoutarbeit in Pages, wie das Umfließen einer Grafik mit Text. Alles sah so flüssig und exakt gleich wie in der Offline-Umgebung aus.

Auch Keynote hat - zumindest auf den ersten Blick – ohne Abstriche den Sprung ins Browserfenster geschafft.

"Natürlich leben wir in einer Welt voller Microsoft Office-Dokumente," so Rosner. Anschließend zog er ein MS-Word-Doc in den Browser, worauf es hochgeladen und sofort geöffnet wurde und in Pages for iCloud zur Bearbeitung bereit stand. Ebenfalls sahen komplexe Tabellen und Grafiken in Numbers im Webbrowser aus wie gewohnt und ließen sich schnell, wie flüssig bearbeiten.

Apple Vice President Robert Rosner zeigte aufwändige Charts und Tabellen, die sich ebenfalls flüssig in Numbers in der Browser-Umgebung bearbeiten lassen.

Als nächstes stand Keynote auf dem Programm, das im Browser die gewohnten Funktionen anbot, und sogar die aufwändigen Keynote-typischen Animationen flüssig im Browser abspielte. Die Bedienoberfläche der Applikationen ähneln der der Mac- und iOS-Versionen, mehr jedoch letzteren, da die Werkzeugpaletten fest am Browserfensterrand kleben. Die gezeigte Betaversion erzeugt den Eindruck, dass in Sachen Funktionen kaum oder keine Abstriche im Browserfenster gemacht werden müssen.

Die Oberfläche der Programme ähnelt zum Glück stark den Vorbildern vom Desktop oder den iOS-Geräten

Wie auch derzeit schon mit den iWork-Programmen möglich – und zuvor dem eingestellten iWork.com-Dienst – kann der neue Dienst die nativen Dokumente öffnen, die mit iCloud synchronisiert wurden. Neu ist dabei, dass im Browser neue Dokumente angelegt, bearbeitet und wieder direkt in iCloud gespeichert werden können, womit sie auf allen Geräten bereit stehen. Und nicht nur mit nativen Pages oder Numbers-Dokumenten, die Kompatiblität zu MS Office-Formaten ist auch im Browser da – und wie auch auf dem Desktop Pflicht, um mit Alternativen überhaupt sinnvoll arbeiten zu können.

Echtes iWork-Gefühl unter Windows

Beeindruckend ist die flüssige Performance, die nicht nur ruckelfrei durch Dokumente scrollt und zoomt – sogar die 3D-Animationen in Keynote laufen flüssig.

Ein Highlight folgte noch, als Rosner auf den Windows 8 Desktop wechselte, Chrome öffnete und seine iWork-Apps aus der Cloud startete. Die Arbeit in Keynote ging nahtlos weiter, mit den gleichen Werkzeugen und dem typischen Mac-Feeling - nur im Browserfenster. Laut Apple läuft das Cloud-basierte iWork wenig überraschend in Safari am besten, Chrome und Internet Explorer werden aber ebenfalls unterstützt. iWork for iCloud ist für registrierte Apple-Entwickler ab sofort unter //beta.icloud.com:beta.icloud.com verfügbar, alle anderen müssen noch bis zum Herbst angekündigten iWork-Update warten, für das viele Neuheiten angekündigt sind, aber weder Details genannt noch gezeigt wurden.

Fazit

Das komplette Paket funktioniert auch unter Windows 8 – wenn auch die beste Umgebung natürlich Safari auf dem Mac sein soll.

Apple schließt mit iWork for iCloud eine wichtige Lücke: Künftig ist es möglich, iWork-Dokumente wirklich auf allen Geräten mitzunehmen und zu bearbeiten. Man startet auf dem Mac und kann dort, wo es nur PCs gibt schnell ein paar Folien oder Zahlen ändern und vom iPhone. (Macwelt)