IT-Sicherheitssinneswandel

Das können Unternehmen vom Healthcare-Sektor lernen

17.10.2016 von Markus Auer
Einige Industriezweige haben im Bereich der IT-Sicherheit bereits mit Problemen zu kämpfen, die andere Branchen erst in der Zukunft betreffen. Daher sollte man dieselben Fehler nicht unötigerweise erneut machen.

Vor kurzem veröffentlichte das Bundeskriminalamt (BKA) sein neues Lagebild zur Cyber-Kriminalität in Deutschland und stellte darin fest, dass die Online-Täter ihre Vorgehensweisen zunehmend professionalisieren. Die Zahl der organisierten Tätergruppierungen ist von sechs im Jahr 2013 auf 22 im Jahr 2015 angestiegen. Solche Gruppierungen stellen Malware und andere Tools für kriminelle Machenschaften als Produkte zur Verfügung. Einige bieten ihren Kunden sogar Support. Cybercrime-as-a-Service ist zum Problem geworden, weil die weite Verbreitung von Exploit Kits den Einsatz von Malware sehr vereinfacht hat. Spezielle IT-Kenntnisse sind nicht mehr nötig, und nahezu jeder kann mit Cyberkriminalität Geld verdienen.

Dem BKA-Bericht zufolge haben die Schäden durch solche Angriffe leicht zugenommen, doch die meisten Angriffe werden der Polizei gar nicht erst gemeldet. Zudem sind Ransomware-Angriffe nicht einbezogen. Deshalb ist es schwierig, die entstandenen Schäden exakt zu beziffern. Darüber hinaus konstatiert das BKA, dass viele Angriffsversuche von den Opfern nicht erkannt oder erst lange nach dem eigentlichen Angriff bemerkt werden.

Fest steht, dass Deutschland stärker ins Visier von Angreifern geraten ist. Nach der Welle von Ransomware-Attacken zu Jahresbeginn zeigte eine Untersuchung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), dass 32 Prozent aller Unternehmen Opfer eines solchen Angriffs geworden waren. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2016 stieg die Zahl der Angriffe mit Spam-Mails um 70 Prozent.

Die größten Cyberangriffe auf Unternehmen
Die Top 15 Hacker-Angriffe auf Unternehmen
Unternehmen weltweit rücken seit Jahren in den Fokus von Hackern und Cyberkriminellen. Identitäts- und Datendiebstahl stehen bei den Anhängern der Computerkriminalität besonders hoch im Kurs - kein Wunder, dass Cyber-Risk-Versicherungen immer mehr in Mode kommen. Wir zeigen Ihnen 15 der größten Hacking-Attacken auf Unternehmen der letzten Jahre.
Yahoo
Erst im September musste Yahoo den größten Hack aller Zeiten eingestehen. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass dieselben Hacker sich bereits ein Jahr zuvor deutlich übertroffen hatten: Bei einem Cyberangriff im August 2013 wurden demnach die Konten von knapp einer Milliarde Yahoo-Usern kompromittiert. Dabei wurden Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten und verschlüsselte Passwörter abgegriffen.
Dyn
Eine massive DDoS-Attacke auf den DNS-Provider Dyn sorgt im Oktober für Wirbel: Mit Hilfe eines Botnetzes – bestehend aus tausenden unzureichend gesicherten IoT-Devices – gelingt es Cyberkriminellen, gleich drei Data Center von Dyn lahmzulegen. Amazon, GitHub, Twitter, die New York Times und einige weitere, große Websites sind über Stunden nicht erreichbar.
Cicis
Auch die US-Pizzakette Cicis musste Mitte 2016 einen Hackerangriff eingestehen. Wie das Unternehmen mitteilte, wurden die Kassensysteme von 130 Filialen kompromittiert. Der Diebstahl von Kreditkartendaten ist sehr wahrscheinlich. Wie im Fall von Wendy's und Target gelang es Hackern auch bei Cicis Malware in das Point-of-Sale-Kassensystem einzuschleusen. Erste Angriffe traten bereits im Jahr 2015 auf, im März 2016 verstärkten sich die Einzelattacken zu einer groß angelegten Offensive. Nach eigenen Angaben hat Cicis die Malware inzwischen beseitigt.
Wendy's
Anfang Juli 2016 wurde ein Hacker-Angriff auf die US-Fastfood-Kette Wendy’s bekannt. Auf den Kassensystemen wurde Malware gefunden – zunächst war von weniger als 300 betroffenen Filialen die Rede. Wie sich dann herausstellte, waren die Malware-Attacken schon seit Herbst 2015 im Gange. Zudem ließ die Burger-Kette verlauten, dass wohl doch bis zu 1000 Filialen betroffen seien. Die Kreditkarten-Daten der Kunden wurden bei den Malware-Angriffen offenbar ebenfalls gestohlen. Wie im Fall von The Home Depot hatten sich die Hacker per Remote Access Zugang zum Kassensystem der Fast-Food-Kette verschafft.
Heartland Payment Systems
Noch heute gilt der 2008 erfolgte Cyberangriff auf das US-Unternehmen Heartland Payment Systems als einer der größten Hacks aller Zeiten wenn es um Kreditkartenbetrug geht. Heartland ist einer der weltweit größten Anbieter für elektronische Zahlungsabwicklung. Im Zuge des Hacks wurden rund 130.000.000 Kreditkarten-Informationen gestohlen. Der Schaden für Heartland belief sich auf mehr als 110 Millionen Dollar, die zum größten Teil für außergerichtliche Vergleiche mit Kreditkartenunternehmen aufgewendet werden mussten. Verantwortlich für den Hack war eine Gruppe von Cyberkriminellen. Deren Kopf, ein gewisser Albert Gonzalez, wurde im März 2010 wegen seiner maßgeblichen Rolle im Heartland-Hack zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt. Heartland bietet seinen Kunden seit 2014 ein besonderes Security-Paket - inklusive "breach warranty".
Sony Playstation Network
Im April 2011 ging bei vielen Playstation-Besitzern rund um den Globus nichts mehr. Der Grund: ein Cyberangriff auf das digitale Serviceportal Playstation Network (PSN). Neben einer Ausfallzeit des PSN von knapp vier Wochen (!) wurden bei der Cyberattacke jedoch auch die Daten (Kreditkarteninformationen und persönliche Daten) von rund 77 Millionen PSN-Abonennten gestohlen. Sony informierte seine Nutzer erst rund sechs Tage über den Hack - und musste sich dafür harsche Kritik gefallen lassen. Die Kosten des PSN-Hacks beliefen sich auf circa 170 Millionen Dollar. Die Verantwortlichen wurden bislang nicht identifiziert.
Livingsocial.com
Die Online-Plattform Livinggsocial.com (inhaltlich vergleichbar mit Groupon) wurde im April 2013 Opfer eines Hacker-Angriffs. Dabei wurden die Passwörter, E-Mail-Adressen und persönlichen Informationen von circa 50 Millionen Nutzern der E-Commerce-Website gestohlen. Glücklicherweise waren die Finanzdaten von Kunden und Partnern in einer separaten Datenbank gespeichert. Die Verursacher des Security-Vorfalls wurden nicht identifiziert.
Adobe Systems
Mitte September 2013 wurde Adobe das Ziel von Hackern. Circa 38 Millionen Datensätze von Adobe-Kunden wurden im Zuge des Cyberangriffs gestohlen - darunter die Kreditkarteninformationen von knapp drei Millionen registrierter Kunden. Die Hacker die hinter dem Angriff standen, wurden nicht gefasst.
Target Corporation
Die Target Corporation gehört zu den größten Einzelhandels-Unternehmen der USA. Ende des Jahres 2013 musste Target einen Cyberangriff eingestehen, bei dem rund 70 Millionen Datensätze mit persönlichen Informationen der Kundschaft gestohlen wurden. Weitaus schwerer wog jedoch, dass unter diesen auch 40 Millionen Datensätze waren, die Kreditkarteninformationen und sogar die zugehörigen PIN-Codes enthielten. Für außergerichtliche Einigungen mit betroffenen Kunden musste Target rund zehn Millionen Dollar investieren, der damalige CEO Gregg Steinhafel musste ein halbes Jahr nach dem Hack seinen Hut nehmen.
Snapchat
Ein kleiner Fehler führte Ende Dezember 2013 dazu, dass Hacker die Telefonnummern und Nutzernamen von 4,6 Millionen Snapchat-Usern veröffentlicht haben. Snapchat selbst geriet darauf ins Kritikfeuer von Nutzern und Sicherheitsforschern, denn wie so oft war die Ursache für die Veröffentlichung der Daten ein Mangel an Sicherheitsvorkehrungen. Die von Hackern verursachten Probleme sind jedoch meist weniger schlimm als der Schaden, der nach der Veröffentlichung folgt. Auch wenn man seinen Nutzernamen oder seine Telefonnummer nicht als großes Geheimnis ansieht – ein motivierter Angreifer wie ein Stalker oder ein Identitäts-Dieb könnten mit diesen Daten Übles anrichten. Dieser Hack zeigt wiederum, dass alle Daten wichtig sind - vor allem wenn sie den Nutzern gehören. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Entwickler von Snapchat diesen Sicherheitsfehler gerne vor den Hackern gefunden hätten.
Ebay Inc.
Im Mai 2014 wurde Ebay das Ziel von Cyberkriminellen. Zwar wurden bei der Attacke keine Zahlungsinformationen entwendet - dafür aber E-Mail-Adressen, Usernamen und Passwörter von knapp 145 Millionen registrierten Kunden. Die Hacker erlangten scheinbar über von Ebay-Mitarbeitern gestohlene Logins Zugriff auf die Datenbanken des Unternehmens. Die Verantwortlichen wurden nicht identifiziert.
J.P. Morgan Chase
Mit J.P. Morgan rückte im Juli 2014 eine der größten US-Banken ins Visier von Cyberkriminellen. Rund 83 Millionen Datensätze mit Namen, Adressen und Telefonnummern von Kunden fielen den Hackern in die Hände. Zugang erlangten die Kriminellen offensichtlich über gestohlene Login-Daten eines Mitarbeiters. Allerdings musste sich J.P. Morgan den Vorwurf gefallen lassen, seine Systeme nicht ausreichend zu schützen. Inzwischen wurden in den USA und Israel vier Personen festgenommen, die mutmaßlich an diesem Hack beteiligt waren.
The Home Depot
Die US-Baumarktkette The Home Depot wurde im September 2014 Opfer eines besonders hinterhältigen Hacks. Cyberkriminelle hatten es geschafft, Malware in das Kassensystem von über 2000 Filialen einzuschleusen. Die Folge davon: 56 Millionen Kreditkarteninformationen von Bürgern der USA und Kanada wurden direkt bei der Zahlung in den Home-Depot-Geschäften entwendet. Darüber hinaus fielen auch noch 53 Millionen E-Mail-Adressen in die Hände der Hacker. Der Schaden für das US-Unternehmen wird auf rund 62 Millionen Dollar beziffert.
Anthem Inc.
Anthem gehört zu den größten Krankenversicherern der USA. Im Februar 2015 gelang es Cyberkriminellen, persönliche Daten von circa 80 Millionen Kunden zu stehlen. Die Datensätze enthielten Sozialversicherungsnummern, E-Mail-Adressen und Anschriften. Darüber hinaus wurden auch Gehaltsinformationen von Kunden und Angestellten entwendet. Immerhin: Medizinische Daten sollen nicht betroffen gewesen sein. Verschiedenen Security-Experten zufolge führt die Spur des Hacks nach China.
Ashleymadison.com
Anschriften, Kreditkartennummern und sexuelle Vorlieben von circa 40 Millionen Usern hat eine Hackergruppe namens Impact Team im August 2015 nach einem Cyberangriff auf das Seitensprung-Portal Ashley Madison öffentlich gemacht. Der Angriff bewies, dass Ashley Madison nicht – wie eigentlich versprochen – persönliche Informationen der Nutzer gegen eine Gebühr löschte. Das erbeutete 30-Gigabyte-Paket beinhaltete insgesamt 32 Millionen Datensätze, darunter 15.000 Regierungs- und Militäradressen von Nutzern. Auch Teile des Seitenquellcodes und interne E-Mails der Betreiber lagen dadurch offen. Aufgrund der intimen Nutzerdaten und der geheimnisvollen Natur von Ashley Madison ist dieser Hackerangriff besonders heikel. Dass die Betreiber persönliche Daten auch auf Wunsch nicht vernichtet haben, zeigt ein Problem von Unternehmen, die personenbezogene Daten auf verschiedenen Systemen verarbeiten. Aber auch solche Unternehmen müssen Nutzerinformationen gegen Gefahren schützen – ganz gleich, ob die Gefahr von externen Hackern, böswilligen Insidern oder zufälligen Datenverlusten ausgeht. Ein Ashleymadison-User hat inzwischen vor einem Gericht in Los Angeles Klage gegen Avid Life Media eingereicht. Der Vorwurf: fahrlässiger Umgang mit hochsensiblen Daten. Ein Antrag auf Sammelklage ist ebenfalls bereits eingegangen. Sollte das Gericht diesem folgen, könnten ALM Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe ins Haus stehen.

Gesundheitswesen: Neue Wege in der IT-Sicherheit

Die IT-Experten sind sich der Risiken bewusst: Zero-Day-Exploits und Advanced Persistent Threats machen neue Herangehensweisen erforderlich, um IT-Assets zu schützen. Eine kürzliche Untersuchung des SANS Institutes zur IT-Sicherheit in Organisationen des Gesundheitswesens bietet Erkenntnisse, die auch in anderen Sektoren Anwendung finden können.

Der Gesundheitssektor unterliegt seit jeher strengen Vorschriften, und die Netzwerke in diesem Bereich umfassen eine große Zahl komplexer Geräte. Zudem zählt der Sektor zu den Vorreitern bei der Nutzung des Internet of Things (IoT). Da es im Gesundheitswesen um Leben und Tod, den Schutz persönlicher Daten und das Wohlbefinden der Patienten geht, ist IT-Sicherheit von größter Bedeutung.

Cyberkriminelle und Hacker sind sich des Werts der Daten aus dem Gesundheitssektor bewusst und wissen auch, dass die Sicherheitsverantwortlichen in diesem Bereich strenge Bestimmungen einhalten müssen. Da Mitarbeiter und externe Dienstleister jedoch immer häufiger eigene Geräte in die Netzwerke bringen, bieten sich kriminellen Tätern immer mehr Chancen, in die Netzwerke einzudringen und Daten zu stehlen.

Das SANS Institute stellt fest, dass die Sicherheitsmitarbeiter heute mehr Möglichkeiten zur Reaktion und Prävention brauchen. Die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten, bleibt zwar eine wichtige Aufgabe, reicht jedoch nicht mehr aus. Vielmehr erklärten die Teilnehmer an der SANS-Untersuchung, dass sie die IT-Sicherheit aus einer strategischeren Perspektive betrachten und es für notwenig halten, die verschiedenen Sicherheitsaufgaben zu orchestrieren. Compliance allein genügt also nicht. Die Angriffszahlen in der SANS-Studie entsprechen den Erkenntnissen der deutschen Behörden: 36 Prozent aller teilnehmenden Unternehmen gaben an, dass sich bei ihnen in den letzten 12 Monaten ein Sicherheitsvorfall ereignet hat, und generell nimmt die Zahl der Angriffe seit 2016 zu.

IT-Security: Neue Herausforderungen richtig meistern

BYOD ist heute Realität und die meisten Unternehmen suchen nach Wegen, um mobile Geräte zu schützen. IoT-Geräte werden mit großer Wahrscheinlichkeit ähnliche Sicherheitsprobleme aufwerfen, die die Unternehmen lösen müssen. Das BKA sieht zwar enorme potenzielle Vorteile durch das IoT in Bereichen wie intelligente Haushaltstechnik oder vernetzte Kraftfahrzeuge, warnt aber zugleich vor den Sicherheitsrisiken. Auf diese müssen Unternehmen vorbereitet sein - zitiert das BKA doch eine Umfrage, wonach bis 2020 mehr als eine Billion Endgeräte mit dem Internet verbunden sein werden. Früher oder später werden diese Endpunkte versuchen, Zugriff auf Netzwerke zu erhalten.

Die IT-Verantwortlichen müssen die richtigen Tools finden, um sich dieser Situation anzupassen. Das hat allerdings dazu geführt, dass sehr viele Sicherheitsprodukte implementiert werden - für jedes Einzelproblem ein eigenes. Vor kurzem wurden in einer Studie 350 Führungskräfte und Consultants aus der IT-Sicherheitsbranche zu ihrer aktuellen Aufstellung hinsichtlich Sicherheitstools befragt. Dabei stellte sich heraus, dass 52 Prozent aller Unternehmen mit über einer Milliarde Dollar Umsatz mehr als 13 verschiedene Sicherheitslösungen im Einsatz haben. In der Regel tauschen diese Tools ihre Erkenntnisse nicht miteinander aus, so dass isolierte Dateninseln entstehen.

Die Best-Practice-Lösung für diese Probleme ist die Orchestrierung der Vorfallsreaktionen. In der erwähnten SANS-Untersuchung zum Gesundheitssektor erklärten 44 Prozent der Befragten, dass sie Network Access Control (NAC) für ein effektives oder sehr effektives Mittel halten, um ihre Sicherheitsbedenken auszuräumen. Next Generation NAC-Technologien sind mittlerweile so ausgereift, dass sie zu einem Eckpfeiler für IoT- und BYOD-Sicherheit geworden sind, und können auch die Einhaltung von Vorschriften gewährleisten. Sobald sich ein Gerät mit dem Netzwerk zu verbinden versucht, prüft NAC automatisch, ob es regelkonform ist, und kann zudem Informationen mit vorhandenen Sicherheitsprodukten von Drittanbietern austauschen. NAC-Technologien kommen ohne Agenten aus, gewährleisten die richtige Konfiguration jedes Endpunkts und optimieren die Sicherheitsarchitekturen.

Das Einmaleins der IT-Security
Adminrechte
Keine Vergabe von Administratorenrechten an Mitarbeiter
Dokumentation
Vollständige und regelmäßige Dokumentation der IT
Sichere Passwörter
IT-Sicherheit beginnt mit Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter sowie mit einer klaren Kommunikation der internen Verhaltensregeln zur Informationssicherheit:<br /><br /> Komplexe Passwörter aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, mindestens achtstellig.
Passwortdiebstahl
Niemals vertrauliche Daten weitergeben oder/und notieren.
E-Mail-Sicherheit
E-Mails signieren, sensible Daten verschlüsseln, Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anlagen und Links.
Soziale Manipulation
Bewusst mit vertraulichen Informationen umgehen, nur an berechtigte Personen weitergeben, sich nicht manipulieren oder aushorchen lassen.
Vorsicht beim Surfen im Internet
Nicht jeder Link führt zum gewünschten Ergebnis.
Nur aktuelle Software einsetzen
Eine nicht aktualisierte Software lässt mehr Sicherheitslücken offen.
Verwendung eigener Software
Unternehmensvorgaben beachten und niemals Software fragwürdiger Herkunft installieren.
Unternehmensvorgaben
Nur erlaubte Daten, Software (Apps) und Anwendungen einsetzen.
Backups
Betriebliche Daten regelmäßig auf einem Netzlaufwerk speichern und Daten auf externen Datenträgern sichern.
Diebstahlschutz
Mobile Geräte und Datenträger vor Verlust schützen.
Gerätezugriff
Keine Weitergabe von Geräten an Dritte, mobile Geräte nicht unbeaufsichtigt lassen und Arbeitsplatz-PCs beim Verlassen sperren.
Sicherheitsrichtlinien
Die organisatorischen Strukturen im Hintergrund bilden den erforderlichen Rahmen der IT-Sicherheit. Hier gilt es, klare Regelungen zu formulieren und einzuhalten:<br /><br />Definition und Kommunikation von Sicherheitsrichtlinien
Zugriffsrechte
Regelung der Zugriffsrechte auf sensible Daten
Softwareupdates
Automatische und regelmäßige Verteilung von Softwareupdates
Logfiles
Kontrolle der Logfiles
Datensicherung
Auslagerung der Datensicherung
Sicherheitsanalyse
Regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen durch interne und externe Sicherheitsanalysen
Notfallplan
Erstellung eines Notfallplans für die Reaktion auf Systemausfälle und Angriffe
WLAN-Nutzung
Auf technischer Ebene muss ein Mindeststandard gewährleistet sein. Dieser lässt sich größtenteils ohne großen Kostenaufwand realisieren:<br /><br />Dokumentation der WLAN-Nutzung, auch durch Gäste
Firewalls
Absicherung der Internetverbindung durch Firewalls
Biometrische Faktoren
Einsatz von Zugangsschutz/Kennwörter/Biometrie
Zugangskontrolle
Physische Sicherung/Zugangskontrolle und -dokumentation
Schutz vor Malware
Schutz vor Schadsoftware sowohl am Endgerät als auch am Internetgateway, idealerweise durch zwei verschiedene Antivirenprogramme
Webzugriffe
Definition einer strukturierten Regelung der Webzugriffe
Verschlüsselung
Verschlüsselung zum Schutz von Dateien und Nachrichten mit sensiblen Inhalten
Löschen
Sicheres Löschen der Daten bei Außerbetriebnahme
Update der Sicherheitssysteme
Sicherstellung regelmäßiger Updates der Sicherheitssysteme
Monitoring
Permanente Überwachung des Netzwerkverkehrs auf Auffälligkeiten

Fazit: Schnelle Reaktion, richtiges Auditing

Die Anzahl der Endgeräte wird in den kommenden Jahren exponentiell zunehmen. Unternehmen müssen diese Entwicklung berücksichtigen und ihre Sicherheitsstrategien durch geeignete Maßnahmen anpassen. Die IT-Experten im Gesundheitswesen haben damit begonnen, das derzeitige IT-Sicherheitsmodell zu überdenken, und ihre Arbeit kann dabei helfen, Sicherheitsmodelle für andere Sektoren zu entwerfen. Die Reaktionsfähigkeit und der Schutz der IT-Infrastruktur werden immer wichtiger und müssen stärker in den Blick genommen werden. Gleichzeitig müssen Organisationen die Vorschriften einhalten und richtiges Auditing gewährleisten.

Das IoT einfach zu verbannen wird nicht funktionieren, da die Beschäftigten Sicherheitsmaßnahmen häufig einfach umgehen, wenn sie glauben, dadurch produktiver arbeiten zu können. NAC hilft Unternehmen, unterschiedliche gesetzliche Vorschriften und Branchenstandards zu erfüllen, selbst wenn deren Einhaltung schwierig ist. Dazu zählt etwa die Branchennorm ISO 27001, die ein Rahmenwerk für die physischen Kontrollen zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften in IT-Risikomanagement-Prozessen schafft. Mittels automatisierter Reaktion und Netzwerksegmentierung können die Sicherheitsabteilungen den Schutz ihrer Assets kontinuierlich gewährleisten, ohne ständig unter Druck zu stehen.