2011 wird das Jahr des iPad 2 - so hat es ein gut gelaunter Steve Jobs bei der Vorstellung des neuen Tablet-PCs ausgedrückt (Alle Details zum iPad 2 finden Sie in diesem Artikel). Apple hätte zahlreiche Neuerungen in das iPad 2 gebaut, so dass dieses Jahr nicht zum Jahr der Kopien verkommt, so Jobs mit einem Seitenhieb auf die Konkurrenz.
Allerdings sind hier nicht alle Experten mit dem beurlaubten Apple-Chef einer Meinung. Das britische IT-Magazin The Register nennt das Gerät "iPad 1.5", die Neuerungen seihen einfach zu niedrig ausgefallen. Zwar seien die Kameras, der neue Prozessor und die verbesserte Grafikleistung durchaus ansehnlich, es fehlten allerdings Funktionen wie von Apple im MacBook hoch gelobte Thunderbolt-Anschluss oder ein besseres Display.
Welche Features vermisst werden
Ähnlich äußern sich die Redakteure von Gadget-Magazinen wie CrunchGear, Boy Genius Report oder Gizmodo: Sie hätten sich einen kabellosen Datenabgleich zwischen iTunes und dem Gerät gewünscht und den ausgezeichneten Retina-Bildschirm des iPhone 4. Weitere Kritikpunkte sind der geringe Arbeitsspeicher (Apple schweigt sich aus, laut einzelnen Berichten sollen es allerdings wie beim ersten iPad lediglich 256 MByte sein), außerdem fehlenden den Journalisten ein Slot für SD-Speicherkarten sowie die Unterstützung für 4G-Netzwerke. Anders als in Europa sind diese in den USA bereits im Produktiveinsatz und werden von Tablets wie dem Android-basierte Motorola Xoom direkt unterstützt.
Gartner begrüßt iPad 2: Wettbewerber können nicht mithalten
Analysten bei Gartner verfallen dagegen angesichts des neuen Gerätes fast schon in Jubelstimmung: Mit Apple müsse man keine Kompromisse eingehen, so Gartner-Analystin Carolina Milanesi auf Nachfrage von CIO.
Andere Hersteller könnten zwar im Laufe des Jahres mit günstigeren Tablets auf den Markt kommen, Kunden müssten dann wahrscheinlich Abstriche bei den Spezifikationen hinnehmen, etwa bei der Bildschirmgröße.
Geht es um den Nutzungszeitraum gibt Gartner den Tablets ähnlich lange wie Smartphones: Nutzer würden wohl alle zwei Jahre zu einem neuen Gerät greifen - zumindest, wenn sie einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter besitzen. Zudem geht Milanesi davon aus, dass zahlreiche Early Adopter auf das iPad 2 aufrüsten werden.
Neben dem iPad 2 und dem neuen Cover, hat Apple zudem neues Zubehör in Petto: Über einen 39 Dollar teuren Adapter kann man das iPad 2 über HDMI mit einem Display oder Fernseher verbinden. Grundsätzlich sind die HDMI-Funktionen also im iPad 2 verbaut - allerdings fehlt der direkte Anschluss am Tablet.
HDMI - nur mit Adapter möglich
Der Blogger Chris Alexander führt in seinem Blog die wahrscheinlichsten Gründe auf: HDMI-Anschlüsse kosten Lizenzgebühren, Apple möchte sich diese sparen oder diese zumindest mit dem Verkauf von Zubehör die Kosten senken.
Verwunderlich dabei: Apple verfügt bereits über Mini DisplayPort-Technik, die etwa in den MacBooks zum Einsatz kommt - Apple-Nutzer könnten so auch ihre bereits gekauften Kabel und Adapter weiternutzen. Zudem kann die aktuelle Version von Mini DisplayPort neben Full-HD-Videos auch Audio-Signale übertragen werden.
Einen Lichtblick gibt es allerdings: Der neue Adapter ist auch mit dem ersten iPad, dem iPhone 4 und dem iPod Touch kompatibel - allerdings liefert er dann möglicherweise nicht die volle Auflösung.
Gerüchteküche: im Herbst ein weiteres Gerät?
Der Blogeintrag des Technologie-Bloggers John GruberAnfang Februar 2011 hat ein weiteres Gerücht losgetreten: Möglicherweise plant Apple für 2011 nicht ein, sondern sogar zwei neue iPad-Modelle. Laut Gruber sei vor allem das Weihnachtsgeschäft enorm gut für Apple. Gruber hat eine theoretische Zeitleiste aufgestellt, darin sieht er die relativ kurzfristige Einführung eines iPad 2 mit iOS 4.3 im März oder April.
iOS 5
Ende März denkt er, dass auf einer Entwicklerveranstaltung das neue iOS 5 vorgestellt wird, das ab Juni erhältlich sein wird. Abschließend folgt im September ein weiterer Apple-Event, auf dem der Konzern neben neuen iPods ein weiteres iPad-Gerät vorstellt.
Steve Jobs selbst hat 2011 als Jahr des iPad 2 ausgerufen - zumindest dem Namen nach ist dafür ein iPad 3 kein Platz mehr. Gruber merkt allerdings zu Recht an, dass es möglicherweise eine HD- oder Pro-Variante des bisherigen Gerätes geben könnte - schließlich hatte es in letzter Zeit immer wieder Gerüchte um hochauflösende Retina-Displays gegeben, mit denen die Tablets von Apple künftig ausgestattet werden sollen. Wie üblich kommentiert Apple diese Gerüchte nicht.