Wie auch das iPhone setzt Apple beim neuen iPad endlich auf ein Retina-Display und einer Auflösung von 2048 x 1536 Pixel. Damit erhöht Apple die Pixelanzahl deutlich, bislang wurden Inhalte mit 1024 x 768 Pixel dargestellt. Von der neuen Auflösung dürften nahezu alle Apps profitieren, allerdings müssen die meisten Anwendungen zuvor darauf angepasst werden. Wie unsere Kollegen von der Macwelt in ihrem Live-Ticker berichten, wurden die Apple-internen Applikationen bereits angepasst, andere Entwickler werden wohl sukzessive nachziehen.
Für die Wiedergabe von Filmen ist die neue Auflösung ein Vorteil, können so schließlich auch Full-HD-Inhalte wiedergegeben werden. An den Anschlüssen hat sich nichts geändert, so dass man auch weiterhin den speziellen Apple-Adapter benötigt, wenn man die Inhalte auf einem Fernseher wiedergeben möchte.
Mit WiFi oder Mobilem Internet
Das iPad gibt es wieder in zwei Ausführungen, einmal mit WiFi oder mit mobilem Internet. Letzteres unterstützt nun UMTS, HSDPA und den neuen LTE-Standard. Das bringt allerdings einige Einschränkungen: Aktuell gibt es in Deutschland nur ein kommerzielles Netzwerk von Vodafone, auch ist der Ausbau noch lange nicht abgeschlossen. Dazu kommt eine etwas irreführende Beschreibung bei Apple. So schreibt der Konzern "Das neue iPad bietet umfassende Unterstützung für schnelle Netze auf der ganzen Welt." Das stimmt allerdings nur für WLAN und UMTS.
Bei LTE werden weltweit unterschiedliche Frequenzen verwendet, Apple aber nur ein Funkmodul verbaut, funktioniert die LTE-Version nicht in Deutschland.
Beim Prozessor haben sich die Gerüchte nicht bestätigt. Wurde vorab spekuliert, dass Apple eine Quad-Core-CPU verwendet, ist es "nur" ein Chip mit zwei Kernen, dem aber eine Grafikchip mit vier Kernen zur Seite steht. Das scheint zumindest die Akkulaufzeit nicht zu beeinflussen: Apple nennt eine Akkulaufzeit von 10 Stunde am Stück, die allerdings bei der Verwendung von LTE auf neun Stunden fällt.
Die Kamera-Ausstattung des neuen iPads wurde verbessert. Auf der Rückseite arbeitet nun eine iSight-Kamera mit 5 Megapixeln, an der Front nimmt die Facetime-Kamera Bilder mit VGA-Auflösung auf.
Interessant dabei ist, dass der digitale Assistent Siri nicht mit an Bord ist - stattdessen gibt es eine Diktierfunktion.
Sowohl das WLAN wie das 4G-Modell gibt es mit 16, 32 oder 64 GByte Speicherplatz. Preislich ändert sich wenig. Das neue iPad kostet von 479 Euro (16 GByte WLAN-Version) bis hin zu 799 Euro (64 GByte-Version mit WLAN und 4G). Das neue iPad ist ab dem 16. März in Deutschland erhältlich und kann bereits vorbestellt werden.
Kommentar: Nette Neuauflage
Das neue iPad ist der erste große Produktlaunch von Tim Cook, dem neuen Apple-Chef. Trotz zahlreicher Neuerungen wirkt das Gerät aber deutlich weniger revolutionär. Interessant ist allerdings, dass nahezu alle Neuheiten bereits vorab bekannt waren. Es gab zwar schon immer Gerüchte im Vorfeld von Apple-Neuvorstellungen, beim iPad 3 stellten sich diese aber als überraschend zutreffend heraus. Das könnte Hinweise darauf geben, dass einzelne Mitarbeiter oder Apple-Partner deutlich gesprächiger gegenüber Außenstehenden sind.
Vielleicht hat sich aber auch der Hype um die Tablet-PCs abgenutzt. War Apple hier letztes Jahr noch der unangegriffene Platzhirsch, wirkt es jetzt zumindest so, als hätten sich die Mitbewerber aufgerappelt, sowohl auf Basis von Android wie auch mit Windows 8 erscheinen in diesem Jahr wohl noch einige interessante Geräte.
Das ändert aber nichts daran, dass das neue iPad durchaus ein solides Gerät geworden ist. Anders als beim iPad 2 sind diesmal sinnvolle Neuerungen an Bord, vor allem dank der höheren Auflösung und dem neuen Retina-Display dürfte das iPad 3 punkten.