Siemens-CIO Hanna Hennig hat die Coronakrise genutzt, um strategische Weichen zu stellen. Gut ein Jahr nach ihrem Amtsantritt zieht sie eine positive Bilanz.
Für Hanna Hennig fiel der Start bei Siemens auf einen denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Kaum war die ehemalige IT-Chefin von Osram als CIO neu im Amt, traf die Corona-Pandemie auch den Münchner Großkonzern mit voller Wucht. Fast über Nacht wechselte mehr als eine Viertelmillion Menschen ins Home-Office. "Wir mussten sicherstellen, dass statt üblicherweise 60.000 Mitarbeiter nun 300.000 von außen sicher auf das Unternehmensnetz zugreifen können", berichtet sie.
Seit 1. Januar 2020 ist Hennig die erste weibliche CIO des Unternehmens. Sie verantwortet die IT von gut 293.000 Siemensianern, die in mehr als 200 Ländern arbeiten. Für das Interview mit dem CIO-Magazin im März 2021 sitzt sie im Münchner Home-Office. An eine breit angelegte Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken, auch wenn es Ausnahmen in Ländern wie China oder Indien gibt, wo sich die Rahmenbedingungen deutlich verbessert haben.
Bleibt angesichts solcher Herausforderungen noch Zeit für IT-strategische Themen? "Wir haben die Krise sogar genutzt, um strategisch voranzukommen", sagt die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin. Covid-19 habe die Digitalisierung in vielen Bereichen beschleunigt. Als Beispiele nennt sie das nunmehr strategische Thema Mobile Work, aber auch die "konzernweite Cloudifizierung" mit einem Cloud-native-Ansatz.
Hennig will einen großen Teil der bislang intern vorgehaltenen Anwendungen in die Cloud überführen und dabei die Potenziale der großen Hyperscaler nutzen. Das bedeutet: Anwendungen werden künftig von Anfang an für einen Betrieb in der Cloud entwickelt. Dazu nutze Siemens verstärkt auch Low-Code-Tools der 2018 übernommenen Softwareschmiede Mendix. Viele Genehmigungsverfahren im Konzern liefen mittlerweile digital mit elektronischen Unterschriften auf Cloud-Plattformen.
Die Top-CIOs der Industrie
Karsten Rösener Als CDO soll Karsten Rösener seit 1. Februar 2024 die Haus Cramer Gruppe digitalisieren. Zum Unternehmen gehören unter anderem die Marken Warsteiner und König Ludwig.
Patrick Wader Seit Juli 2024 leitet Patrick Wader die IT der BSH Hausgeräte GmbH. Sein Vorgänger Robert Müller wechselt ins Management Board von Bosch Digital.
Frank Liptow Seit Januar 2022 ist Frank Liptow Corporate Vice President IT der Siltronic AG. Er folgt auf Günter Riedhofer. In seiner neuen Rolle berichtet Liptow an Siltronic-CFO Rainer Irle. Liptow kommt von der Jenoptik AG.
Hanna Hennig Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Sie kommt von Osram. Beim Lichtkonzern war Sie seit Juli 2018 CIO. Davor arbeitete Sie bei E.ON. Dort war sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich.
Ulrike Hetzel Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Volker Lang Volker Lang ist bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG als CIO verantwortlich für IT-Organisation und die digitale Transformation. Im Mai 2022 wurde Lang zum CIO & Head of Digital Solutions berufen.
Markus Grubwinkler Markus Grubwinkler ist seit März 2019 Head of IT des Fertighaus-Anbieters Haas Group aus Falkenberg. Zuvor war Grubwinkler Head of IT Project-Portfolio-Management & CRM beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.
Tobias Lange Seit Oktober ist Tobias Lange neuer IT-Chef von Freudenberg. Sein Vorgänger Harald Berger wechselt zum Tochterunternehmen Freudenberg Flow Technologies.
Christian Hefele Beim Industriekonzern Handtmann hat Christian Hefele den CIO-Posten von Bodo Deutschmann übernommen. Seit 1. April 2022 agiert Hefele als CIO und Bereichsleiter IT der Handtmann Service GmbH & Co. KG.
Dirk Altgassen Seit September 2015 ist Dirk Altgassen (45) Group CIO bei Etex in Belgien. Etex ist eine Gruppe von weltweit agierenden Industrieunternehmen, die als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig sind. Die Position wurde neu geschaffen. Altgassen war zuvor CIO beim Düsseldorfer Armaturen-Hersteller Grohe. Seine wichtigsten anstehenden Aufgaben bei Etex: IT-Alignment und Digitalisierung.
Lutz Seidenfaden Lutz Seidenfaden ist seit Juni 2020 CIO (SVP Information Technology) beim Münchner Treibwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Seidenfaden kommt von Industrieunternehmen Festo, wo er zuletzt die Stelle des Head of IT Services besetzte. Seine Vorgängerin Pamela Herget-Wehlitz wechselte zur Personalberatung JBH-Herget als Managing Partner.
Marc Votteler Anfang November 2021 übernimmt Marc Votteler die CIO-Position bei der Schaeffler-Gruppe. Sein Vorgänger Harald Giesser zieht sich in den Ruhestand zurück.
Thomas Speck Nach knapp drei Jahren bei der Trumpf GmbH macht Thomas Speck den nächsten Karriereschritt. Seit 1. Juni ist der Wirtschaftsinformatiker CIO des Werkzeugmaschinenherstellers und berichtet an Chief Digital Officer (CDO) Mathias Kammüller.
Harm Ohlmeyer Nachdem Global CIO Fumbi Chima Adidas verlassen hat übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Leitung der Konzern-IT im Interim.
Fernando Burgos Zum 1. Oktober 2024 hat Fernando Burgos die IT-Leitung von Vodafone Deutschland übernommen. Er kommt von der Santander Bank.
Marcus Sassenrath Seit 1. November 2019 ist Marcus Sassenrath Vice President IT beim Kupferproduzenten Aurubis. Er folgt auf Andreas Schuhmann. Sassenrath kommt von der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, wo er seit 2015 als CIO, CDO und Leiter des BPW Innovation Lab agierte.
Christoph Hummel Seit April verantwortet Christoph Hummel die IT der Leoni AG. Vor seinem Antritt als CIO war Hummel im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) als Vice President Business Partner Information Technology tätig. In seiner neuen Rolle berichtet er an Ingrid Jägering, CFO der Leoni AG. Sein Vorgänger Gottfried Egger wechselte 2021 als Director Corporate IT zum österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S.
Jörg Brinkmann Jörg Brinkmann ist seit Februar 2017 neuer Head of IT DACH/CIO beim Personaldienstleister Adecco Germany Holding. Brinkmann war von 2007 bis 2016 CIO beim Mannheimer Baukonzern Bilfinger SE sowie bis zu seinem Wechsel Geschäftsführer der Bilfinger Global IT GmbH.
Jörg Bajohr Jörg Bajohr ist seit Juli 2017 CIO beim Sicherheitslösungsanbieter Giesecke+Devrient in München Er verfügt über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im IT-Bereich – darunter unter anderem bei Telefónica, Kabel Deutschland und als selbstständiger Berater.
Harsha Deshmukh Harsha Deshmukh, der IT-Chef von Infineon, kommt aus den eigenen Reihen. Er soll unter anderem die IT-Landschaft weiterentwickeln und die Kundenansprache verbessern.
Peter Leukert Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Telekom IT GmbH und damit neuer CIO ist seit Januar 2017 Peter Leukert. Leukert wechselte von Motive Partners – einem Fintech Start-up, das er selbst mit gegründet hat. Zuvor war Leukert CIO der Commerzbank und von NYSE Euronext. 2011 wurde er zum „CIO des Jahres“ gewählt.
Heiko Hildebrandt Heiko Hildebrandt ist seit Mai 2017 CIO der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Er war zuletzt Senior Vice President IT bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Der CIO führt einen Bereich mit rund 130 Mitarbeitern und soll die strategische Neuausrichtung der IT fortführen.
Jörg Kohlenz Jörg Kohlenz ist seit September 2019 CIO von Leoni Wire & Cable Solution. Der Vorstand der Leoni AG hatte 2019 im Zuge des Neuaufbaus der Gruppe beschlossen, den Unternehmensbereich auszugliedern und zu verkaufen. Kohlenz soll eine eigenständige IT für die Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers aufbauen, die bisher durch die zentrale Corporate IT verwaltet wurde. Neben der neuen IT-Organisation gilt es auch, ein eigenes IT Service- und Portfoliomanagement aufzubauen. In der neuen IT-Abteilung soll insbesondere für eine schnelle Bearbeitung von Demands verstärkt mit agilen Teams gearbeitet werden. Für die Auslieferung will der Manager mit DevOps-Prozessen eine Continous-Delivery-Pipeline sicherstellen.
Quirin Görz Zum 1. Januar 2020 hat KUKA mit Quirin Görz einen langjährigen Mitarbeiter zum neuen Chief Information Officer berufen. Seit dem Ausscheiden von Vorgänger Holger Ewald Ende 2018 war die Position des CIO interimsweise besetzt worden, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Rüdiger Hoppen Rüdiger Hoppen bildet seit September 2016 zusammen mit Michael Schauff die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Hoppen trägt den Titel Global Officer IT Infrastructure.
Michael Schauff Michael Schauff bildet zusammen mit Rüdiger Hoppen seit September 2016 die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Schauff trägt den Titel Global Officer für den Bereich IT Solutions.
Hans Sättele Hans Sättele ist seit Januar 2021 CIO beim Maschinenbauer Körber in Hamburg. Damit führt er gleichzeitig die Geschäfte des IT-Dienstleisters Körber IT Solutions. Sättele kommt von der Schunk Group, einem internationalen Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen in Frankfurt am Main.
Uwe Kolk Uwe Kolk ist seit Mai 2016 Leiter IT-Prozesse und Systeme (CIO) bei der Jungheinrich AG in Hamburg. Kolk war zuvor, seit Juni 2014, Geschäftsführer der Arvato Systems Business Services in Dortmund.
Stefan Ewald Seit Anfang März 2018 ist Stefan Ewald neuer CIO Head of IT & Organization beim Windenergieanlagenbauer Nordex Group SE mit Hauptsitz in Rostock (der Vorstand hat seinen Sitz in Hamburg). Unter den Markennamen Nordex und Acciona Windpower bietet das 1985 im dänischen Give gegründete Unternehmen Windenergieanlagen an.
Walter Schein Walter Schein ist seit Juni neuer CIO beim schweizerischen Industriekonzern Sulzer. Schein war bei Sulzer zuletzt Head of Business Applications. Seit seinem Eintritt 2012 war er dort in mehreren IT-Management-Positionen tätig. Davor hatte er über 15 Jahre verschiedene Leitungsfunktionen in der IT- und Management Beratung inne.
Martin Nusswald Seit Mai 2017 ist Martin Nusswald CIO bei thyssenkrupp Materials Services. Er kam von der Kelvion GmbH in Bochum, einem internationalen Hersteller von großindustriellen Wärmetauschersystemen.
Dilek Bocuk Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Paul Meyer Paul Meyer ist seit Mai 2016 neuer CIO der gleichnamigen Meyer Werft in Papenburg. Der jüngste Sohn von Firmenchef Bernard Meyer verantwortet die gesamte IT der Werften in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland).
Axel Scarponi Axel Scarponi (47) hat im Juni 2013 die Nachfolge von Stefanie Kemp angetreten und den Bereich Corporate IT der Vorwerk Gruppe als neuer Group Information Officer übernommen. Damit verantwortet er bei dem Wuppertaler Unternehmen weltweit sämtliche IT-Aktivitäten. In seiner vorherigen Position leitete Scarponi leitete seit April 2011 als Group CIO das internationale IT- und IS-Management beim Dachbaustoff-Hersteller Monier Group in Oberursel. Zuvor hatte er bei der Daimler AG seit 2000 verschiedene Führungspositionen in der IT inne, zuletzt seit 2007 als Head of IT Operations mit Zuständigkeit für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.
Jens Hittmeyer Seit Februar 2017 ist Jens Hittmeyer Head of Corporate Information Technology beim Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE in Einbeck. Zuvor war Hittmeyer Senior VP Corporate IT bei der Pharmafirma Aenova Holding GmbH in Starnberg.
Uwe Dmoch Seit Mitte August 2017 ist Uwe Dmoch neuer CIO bei Kelvion in Bochum. Zuvor war Dmoch Co-CIO/Director IT bei der HELLA KGaA Hueck & Co. Kelvion ist weltweit tätig als Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern.
Thomas Pirlein Seit März 2018 ist Thomas Pirlein neuer Group CIO bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Freising. Pirlein hatte zuvor die Position als Managing Director International Transformation Organisation bei ALDI Süd verlassen. Davor war er seit Mai 2012 CIO beim Modelabel Esprit.
Robert Zepf Robert Zepf ist seit Februar 2017 Bereichsleiter IT/SAP bei der Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG in Schönaich. Zepf kommt von der Eriks Holding Deutschland GmbH, wo er als Director IT Central & Eastern Europe gearbeitet hat.
Thomas Wölker Thomas Wölker ist seit Juni 2016 bei der Rehau Gruppe Head of Integrated Business Solutions (IBS) in Rehau. Er übernimmt die Bereiche IT/IS, Business Process Engineering und die Shared Services. Wölker war zuletzt CEO und Chairman of the Management Board im Bereich IT Services beim Industriekonzern thyssenkrupp.
Stefan Domsch Stefan Domsch ist seit September 2016 CIO beim TÜV Süd in München. Domsch war zuletzt Geschäftsführer der ERNI Deutschland GmbH, einem Beratungsunternehmen für Software Engineering.
Uwe Kruse Uwe Kruse ist seit November 2018 CIO - Leiter IT Strategie des Stahlkonzerns Salzgitter AG mit Sitz in Salzgitter und zugleich Geschäftsführer der IT-Tochter GESIS. Kruse kommt von der Georg Fischer Automotive in Singen, wo er ebenfalls CIO war.
Dennis Lentz Seit Januar 2017 ist Dennis Lentz neuer Director Group IT/CIO beim Baustoffkonzern HeidelbergCement AG. Zuvor war Lentz unter anderem Project Leader bei der Unternehmensberatung Boston Consulting und Project Leader und Leiter Supply Chain Management in Deutschland bei der HeidelbergCement AG.
Werner Zengler Werner Zengler ist seit Januar 2018 neuer CIO, Group Vice President Information Technology, bei der Kathrein Group, einem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in Rosenheim. Zengler verfügt über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung und hat in verschiedenen Funktionen zahlreiche Transformationsprojekte erfolgreich mitgestaltet. Bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH Hausgeräte) hatte der Diplom-Informatiker 15 Jahre lang unterschiedliche Leitungspositionen inne. 2001 wechselte Zengler zur Knorr-Bremse-Gruppe.
Klaus-Peter Fett Klaus-Peter Fett wird im Oktober 2018 beim Mannheimer Kunststoffspezialisten Röchling CIO und Digital Officer (CIDO). Die Stelle wurde neu geschaffen. Fett war zuletzt als Industry Leader bei Google in Deutschland tätig.
Till Rausch Till Rausch ist seit April 2013 CIO beim Technologiekonzern Thales Deutschland. Er berichtet an Hans Leibbrand, den COO von Thales Deutschland . Der 45-Jährige hat neben einem Diplom in Betriebswirtschaft einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 1998 war er bei der Gehe Pharmahandel GmbH tätig, seit 2009 als CIO.
Uwe Herold Uwe Herold (47) wechselte im Juli 2014 vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen zum Gütersloher Waschmaschinen- und Kühlschrankhersteller Miele. Herold war unter anderem auch schon CIO von SAP und dem Automobilzulieferer Brose. Der Diplom-Ingenieur Herold hat Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz studiert.
Holger Blumberg Seit November 2011 verantwortet Holger Blumberg als CIO die IT der Krones AG in Neutraubling. Er kommt vom Motorenbauer MAN Diesel & Turbo, wo er seit Juli 2006 als Vice President Group Information Technology tätig war. Blumberg berichtet er an den Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus. Bei der Krones AG sind er und seine 200 Mitarbeiter starke IT-Abteilung zuständig für rund 9000 IT-Anwender.
Klaus Rotter Seit Anfang Oktober 2018 verantwortet Klaus Rotter die IT der Transporter Industry International (TII) Group mit Sitz in Heilbronn. Der Informatiker kommt vom Ulmer Materialprüfmaschinen-Anbieter Zwick Roell. Dort war er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Director IT.
Thomas Fischer Thomas Fischer ist seit November 2018 neuer CIO beim international tätigen Familienunternehmen Ensinger in Nufringen bei Stuttgart. Er berichtet bei dem Hochleistungskunststoff-Hersteller direkt an die Geschäftsführung. Fischer war zuletzt beim irischen Arzneimittelhersteller Perrigo.
Jochen Werling Jochen Werling ist seit November 2018 Group CIO beim Baustoffhersteller Lafarge-Holcim mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Die Lafarge-Holcim Ltd. mit den Marken Holcim und Lafarge gehört zu den größten Baustoffherstellern der Welt. Zuvor war Werling CIO beim Autoverleiher Sixt.
Karl Kornwolf Karl Kornwolf ist ab Januar 2019 CIO beim Immobiliendienstleister ista in Essen. Er soll die technologische Transformation verantworten. Zuletzt war er im Energiebereich bei Siemens für Strategie und Business Development verantwortlich.
Torsten Müller Seit November 2018 ist Torsten Müller neuer Head of Information Technology beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Erwin Schuster Erwin Schuster ist seit November 2018 CIO bei der Mapal Dr. Kress KG. Zuvor arbeitete er seit 2013 als CIO bei der Ensinger GmbH, einem Kunststoffspezialisten in Nufringen. Schuster studierte in Stuttgart Informatik und promovierte dort später in Maschinenbau.
Jesper Hansen Jesper Hansen hat als neuer Vice President Information Technology (CIO) die weltweite Leitung der IT in der österreichischen Miba AG übernommen. Hansen berichtet in seiner neuen Funktion an Miba-Vorstand Markus Hofer. Hansen war zuletzt CIO von Maersk Drilling, einem dänischen Bohranlagenbetreiber.
Ben Windhorst Ben Windhorst ist seit Januar 2019 Global CIO, Vice President IT beim Tiefkühlkosthersteller Frosta in Bremerhaven. Zuvor war er seit Juni 2016 IT Director der Prysmian Group, einem italienischen Kabelhersteller mit deutschem Sitz in Berlin.
Irenus Tomczyk Ireneus Tomczyk ist seit März 2019 neuer CIO/Leiter Group IT bei MAN Energy Solutions in Augsburg. Tomczyk arbeitete zuvor von 2017 an zwei Jahre lang als Head of IT Services bei der Audi AG, wo er unter Audi-CIO Frank Loydl unter anderem das Transformationsprojekt NEXT:IT vorantrieb.
Rainer Müller Reiner Müller ist seit Februar 2019 CIO beim Dübel-Hersteller Fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal, einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Fischer. Müller ist bereits seit 2002 im IT-Bereich bei Fischer tätig; seit 2012 war er dort verantwortlich für alle IT-Applikationen.
Andreas Müller Andreas Müller ist seit Februar 2019 Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Bardusch Gruppe in Ettlingen. Er arbeitete zuletzt als CIO der fischerwerke GmbH & Co. KG. Die Bardusch-Gruppe ist auf die Vermietung von Textilien spezialisiert.
Roman Rapoport Roman Rapoport ist seit Februar 2019 CIO der BPW Bergische Achsen in Wiehl bei Köln. Bevor Roman Rapoport zur BPW wechselte, war er IT-Strategieberater bei Accenture Strategy. Davor arbeitete der Wirtschaftsmathematiker bei der Ergo Group. Er verantwortete dort zuletzt als Leiter der Fast IT die Software-Entwicklung der B2C-Kundenschnittstelle mehrerer Konzernmarken.
Christoph Urban Christoph Urban ist ab Juli 2019 neuer Vorstand IT und Digitalisierung beim deutschen Werkzeughersteller Einhell mit Sitz in Landau an der Isar. Die Position wurde neu geschaffen. Urban war zuvor als Geschäftsführer iSC GmbH tätig. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Einhell AG, die im Konzern die Zentralfunktion für den Bereich IT und Service innehat. Urban leitet seither außerdem den internationalen Ausbau der Serviceorganisationen der Einhell Gruppe.
Für die Cloud sprechen laut Hennig unter anderem Vorteile wie das verlässliche Disaster Recovery und die automatisierte Bereitstellung von IT-Infrastruktur. Ein Beispiel ist das konzernweite Siemens-Directory, das viele Jahre on-Premises betrieben wurde. Mittlerweile arbeite man mit einem Cloud-native-System, das von der "atmenden Kapazität" und Elastizität der Cloud-Infrastruktur profitiere.
Wie viele Großkonzerne fährt auch Siemens eine hybride Multi-Cloud-Strategie. Die Schwergewichte AWS und Microsoft sind als Provider an Bord, daneben intensivieren die Münchner auch die Zusammenarbeit mit Google Cloud, vor allem im Bereich Machine Learning. Generell folge man einem "Cloud-First"-Ansatz, erläutert Hennig, genauer gesagt "SaaS First". Schon seit längerem sind etwa SaaS-Produkte von Workday (Personalwesen) und Salesforce im Einsatz. Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) will die CIO künftig noch stärker einsetzen. Daneben nutzen die Mitarbeiter auch noch ein eigenes Data Center, das Siemens selbst betreibt.
Cloud-Strategie: multipel und hybrid
Ähnlich wie ihr Amtskollege Bernd Leukert von der Deutschen Bank kann sich auch Hennig durchaus eine Zukunft ganz ohne eigene Rechenzentren vorstellen. Doch aktuell gibt es noch Bereiche, in denen die Münchner auf On-Premises-Installationen nicht verzichten wollen. Laut Hennig betrifft das Systeme, die dem Geheimschutz unterliegen, etwa aus dem Public Sector. Auch im Manufacturing-Bereich gibt es noch gute Argumente gegen die Public Cloud, beispielsweise die Latenzzeiten bei der Datenübertragung zum Provider. Siemens fährt deshalb viele fertigungsbezogene IT-Systeme noch vor Ort und setzt verstärkt auf Edge Computing. Die Zukunft sieht die CIO in einer Kombination aus Edge und Cloud Computing.
Strategisches Thema Mobile Work
Zu Hennigs strategischen Prioritäten gehört auch das Thema Mobile Work. Grundsätzlich setzt Siemens auf Vertrauensarbeitszeit, die Mitarbeiter können selbst entscheiden, wo und wann sie arbeiten. Vom Unternehmen gebe es sogar die Empfehlung, zwei bis drei Tage pro Woche zuhause beziehungsweise mobil zu arbeiten. Künftig sollen möglichst alle Prozesse in diesem Kontext digital laufen. Dazu habe man digitale User Journeys entworfen.
Um den Mitarbeitern eine sichere Rückkehr ins Büro zu ermöglichen, kooperiert Siemens unter anderem mit Salesforce. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entsteht gerade eine Suite aus IT-Lösungen, die in der Siemens Smart-Infrastructure-Zentrale im schweizerischen Zug pilotiert und später weltweit ausgerollt werden soll. Ein zentrales Thema ist das "Contactless Office": Über das System "Comfy" sollen sich Angestellte vorab einen Arbeitsplatz im Büro buchen können. Die Authentifizierung funktioniert über eine App, ein digitaler "Boarding Pass" gewährt den Zugang zum Gebäude. Am Arbeitsplatz könnten künftig Sensoren Auskunft über die Anwesenheit von Mitarbeitern geben. Selbst Fahrstühle im Gebäude ließen sich kontaktlos bedienen.
Neben der Office IT hat Hennig auch im Backend Großprojekte zu stemmen. Besonders wichtig ist das Thema Daten mit einem Schwerpunkt auf Data Governance. Die IT-Chefin will die zahlreichen verteilten Datentöpfe im Konzern konsolidieren. Das beginnt bei den Stammdaten, für die es bei Siemens nun mehrere "globale Owner" gibt. Diese machen beispielsweise Vorgaben, wie Daten gepflegt und aufbereitet werden, so Hennig.
Stammdaten-Management und Data Governance sind auch wichtige Aspekte bei der Digitalisierung in den Werken. Hier entstehen beispielsweise "Manufacturing Data Platforms", die Daten aus unterschiedlichen Quellen und in verschiedenen Formaten zusammenführen sollen. Generell müssten IT und OT (Operational Technology) enger zusammenrücken, fordert die Managerin. Der Aufwand lohne sich: Rund 60 Prozent aller Aufgaben in der Fertigungsindustrie ließen sich automatisieren. Damit könnten sowohl die Produktivität und Produktqualität als auch die Sicherheit im Unternehmen erhöht werden.
S/4HANA Migration gestartet
In Sachen Datenhaltung setzt Siemens schon seit längerem auch auf SAPs HANA-Datenbank. Sie ist eine Voraussetzung für die geplante Migration auf das neue Kernsystem SAP S/4HANA, ein Mammutprojekt angesichts der zahlreichen unterschiedlichen SAP-Instanzen, die konzernweit im Einsatz sind. Die Migration habe bereits begonnen, so Hennig. Im Finanzbereich sei S/4HANA in der On-Premises-Variante schon im Betrieb, weitere Bereiche sollen folgen.
Die CIO setzt dabei auf das Konzept "Lean ERP": Im ersten Schritt, der voraussichtlich zwei Jahre dauern wird, soll ein "modifikationsfreier SAP-Kern" entstehen, der in SAPs Public Cloud läuft. Ein erster Pilot dazu startet im nächsten Jahr. Bis alle Konzernbereiche mit insgesamt rund 140.000 SAP-Usern auf S/4HANA umgestiegen sind, wird es laut Hennig allerdings noch rund sieben Jahre dauern.
Innovationen und Startups
Die Modernisierung im Backend soll dazu beitragen, dass im Konzern noch mehr Innovationen entstehen. Siemens ist in dieser Hinsicht schon gut aufgestellt, betont die CIO. Rund 45.000 Mitarbeiter sind im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt, in den das Unternehmen jedes Jahr rund fünf Milliarden Euro stecke. Schon 2016 gründete Siemens das Venture-Unternehmen "Next 47", das in vielversprechende Technologie-Startups investiert. Inhaltlich geht es beispielsweise um Augmented und Virtual Reality (AR/VR), Internet of Things (IoT), Additive Fertigung und Robotik. "Die Startups müssen aber auch Profit bringen", sagt Hennig.
Eine von der IT gestartete Initiative ist das Digital Enablement Center (DEC). Dabei handelt es sich um eine virtuelle Organisation, in der neben ITlern auch Mitarbeiter aus allen Business-Einheiten des Konzerns sitzen. Ziel des DEC ist es, die Aufgaben dieser Geschäftsbereiche optimal und vorausschauend mit neuen Technologien zu unterstützen. Das gilt etwa in der Produktentwicklung oder für das Zusammenführen von OT und IT. Hier arbeitet das Team unter anderem an der virtuellen Steuerung von Maschinen in den Werken.
Ein besonders zukunftsträchtiges Thema ist die "Factory AI". Das Digital Enablement Center stellt den Werken beispielsweise passende Google-Algorithmen zur Verfügung, damit sie ihre eigene KI trainieren können. Ein Anwendungsfeld ist die Qualitätssicherung. Auf diesem Weg entstand beispielsweise ein "Visual-Inspection"-System, das mittlerweile in sechs Werken im produktiven Einsatz ist.
Kultur und agile Führung
Innovationen brauchen nicht nur Technologie und Ressourcen, sondern auch eine fördernde Kultur, betont die CIO. Die Siemens-Unternehmenskultur sei geprägt durch vier strategische Prioritäten, die der Konzernvorstand am 1. Oktober 2020 formuliert hat:
Customer Impact: Der Kunde soll in den Mittelpunkt rücken.
Empowered People: Gemeint sind sowohl interne Mitarbeiter als auch Kunden und Partner.
Technology with Purpose: Technologie muss einen gesellschaftlichen Nutzen, einen Zweck haben.
Growth Mindset: Dieses beinhaltet laut Hennig mehrere Facetten, beispielsweise Offenheit für neue Ideen und Produkte, Experimentierfreudigkeit und das Akzeptieren von "Coopetition". Hier gehe es vor allem um neue Partnerschaften. Ein Konkurrent könne gleichzeitig auch Kunde und Partner sein.
Zur Kultur gehört für die CIO auch ein alternatives Verständnis von Führung: "Führungskräfte können die Leistung ihrer Mitarbeiter nicht mehr auf der Basis von physischer Präsenz beurteilen, sie müssen sich an Ergebnissen orientieren." Das sei in der Pandemie besonders deutlich geworden.
Hennig betont die Bedeutung von "agiler Führung". Jede Führungskraft müsse sich heute damit auseinandersetzen. Aus ihrer Sicht stehen dabei die Aspekte Servant Leadership und situatives Führen im Mittelpunkt: "Servant Leadership, also dienende Führung, bedeutet zum Beispiel, dass ein Manager optimale Rahmenbedingungen für seine Mitarbeiter schafft." Er müsse sich selbst zurücknehmen und statt eigener Erfolge die des Teams in den Vordergrund stellen. Beim situativen Führen gehe es ihr darum, sich stets individuell auf Mitarbeiter und deren Umgebungsbedingungen einzustellen.
Lessons Learned
Die ersten Monate der Covid-19-Pandemie habe Siemens gut bewältigt, blickt die CIO zurück. "Die Krise schweißt Mitarbeiter zusammen." Kommunikation bleibe auch ohne physische Treffen ein entscheidender Faktor. Nach ihrem Einstieg habe sie mit mehreren hundert Kollegen gesprochen, um sich ein Bild zu machen.
Ihre Bilanz nach gut einem Jahr fällt positiv aus. "In den vielen Gesprächen habe ich nur offene Ohren erlebt, beispielsweise bei den Themen Mobile Work und Produktions-IT." Unterm Strich habe die Pandemie auch bei Siemens zu einem "hohen Beschleunigungsfaktor" in Sachen Digitalisierung geführt. Das betreffe sowohl die Produktentwicklung als auch die Mitarbeiter und Kunden selbst, die sich enorm schnell verändert hätten. Hennig: "Die Menschen vertrauen der Technologie mehr als früher."