Zunächst einmal geht es ums Geld: 62 Prozent der Teilnehmer der Aberdeen-Studie nennen hohe Kosten durch Datenverlust als Treiber Nummer Eins für Investitionen in Data Recovery Management. Auf Platz zwei liegt mit 58 Prozent der Nennungen Compliance vor der wachsenden Datenmenge (41 Prozent). Mehr als jeder Zehnte (elf Prozent) gibt zu, dass Vorfälle, bei denen Daten verloren gehen, zunehmen.
Rund sechs von zehn Unternehmen (61 Prozent) erklären Datenschutz und Data Recovery Management denn auch zu Themen mit hoher Priorität.
Die Botschaft hören die Analysten wohl - allein ihnen fehlt der Glaube. Zu wenige Taten folgen den Worten. Beispiel Service Level Agreements (SLAs): 51 Prozent der Studienteilnehmer haben keine internen SLAs vereinbart, die Data Recovery für die Anwendungen beinhalten. Nur weniger als ein Viertel (23 Prozent) haben dies getan. 15 Prozent erklären, sie hätten zwar SLAs, konnten aber nicht angeben, inwieweit Data Recovery einbezogen ist. Elf Prozent haben nur SLAs für geschäftskritische Anwendungen ausgemacht.
Das ist nicht genug, so die Mahnung der Analysten. Sie haben die Studienteilnehmer in besonders erfolgreiche Firmen ("Best in Class"), Durchschnitt und vertrödelte Firmen ("Laggard") eingeteilt und die Strategien der "BiCs" mit denen der anderen Unternehmen verglichen. Fazit: Die Musterschüler, das sind 20 Prozent aller Befragten, verfolgen beim Data Recovery signifikant häufiger einen strategischen Ansatz als die anderen Firmen.
Dazu ein paar konkrete Punkte: 86 Prozent der "BiC"-Unternehmen haben schon vor mehr als zwei Jahren eine firmenweite Datenschutz- und Data Recovery-Strategie festgelegt. Das gilt nur für 41 Prozent der Durchschnittsfirmen und 19 Prozent der Trödler. In 57 Prozent der Erfolgs-Firmen nimmt sich die Führungsriege dieses Themas an, im Schnitt ist das nur bei 29 Prozent der Fall. In den langsamen Betrieben gilt es nur für 14 Prozent.
Erfolgreiche Unternehmen setzen mehr Technologie ein
Ein Blick auf die eingesetzten Technologien zeigt folgendes Bild: 85 Prozent der "BiCs" arbeiten mit synchroner Replikation gegenüber 41 Prozent aller Befragten. 76 Prozent der "BiCs" setzen Mirroring ein, im Schnitt sind es 59 Prozent. Während 74 Prozent der Klassenbesten Disk-to-Disk-Tapes haben, sind es in der Gesamtheit der Studienteilnehmer nur 42 Prozent. Bei den Virtual Tape Libraries beträgt die Diskrepanz 65 Prozent ("BiCs") zu 26 Prozent (alle Unternehmen).
Der Aufwand scheint sich auszuzahlen: Best-in-Class-Unternehmen erreichen ihre selbstgesteckten Ziele in Punkto Recovery Time in 90 Prozent der Fälle. Im Schnitt treffen die Studienteilnehmer die Messlatte nur in 61 bis 80 Prozent der Fälle, die besonders langsamen Unternehmen sogar seltener.
Aus der Analyse lassen sich folgende Tipps ableiten:
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Dreh- und Angelpunkt ist die Definition und Festschreibung von Service Level Agreements, und zwar für alle Anwendungen.
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Das Datenschutz- und Recovery Management sollte zentralisiert werden.
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Prozesse und Infrastruktur rund um Datenschutz und Data Recovery müssen regelmäßig getestet und gemonitort werden.
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Ohne Technologien wie Dist-to-Disk-Tape, Virtual Tape Libraries und Replikation geht es nicht mehr und
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Data Recovery Management ist ein Thema, das grundsätzlich auf den C-Level gehört.
Aberdeen hat für die Studie "Data Recovery Management: Are you ready?" mit Entscheidern aus 200 Unternehmen gesprochen.