Seit Anfang August gilt ein neuer Rahmenvertrag, über den die Bundesländer Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein ihre IT-Arbeitsplätze ausstatten werden. Den Auftrag erhält ein Unternehmen mit Standorten in diesen norddeutschen Ländern. Er hat eine Laufzeit von vier Jahren und umfasst ein Gesamtvolumen von rund 70 Millionen Euro.
„Der gemeinsame Einkauf senkt die Kosten. Die länderübergreifende Kooperation zahlt sich aus“, sagte der Bremer Finanzstaatsrat und Dataport-Verwaltungsratsvorsitzende Henning Lühr. Der erwartete jährliche Bedarf der drei Länder umfasst rund 13.500 PCs sowie rund 1500 Notebooks. Insgesamt erwartet Dataport gegenüber den Vorjahren eine deutliche Zunahme mobiler Arbeitsplätze; die Verwaltungen folgten damit einem bundesweiten Trend.
Der Vertrag umfasst außerdem eine Vielzahl sogenannter Managed Services, wie zum Beispiel die Installation von IT-Arbeitsplätzen oder die Softwareinstallation auf Desktop oder Notebooks. Der neue Rahmenvertrag soll zu einer deutlichen Kostenersparnis führen, die bei gleichzeitiger Leistungssteigerung je nach Gerätetyp zwischen 4,5 und nahezu 35 Prozent liegt. Zudem sieht der Vertrag vor, dass die Verwaltungen am technischen Fortschritt teilhaben und auch künftige Gerätetypen zu günstigen Preisen erwerben können.
Auch geregelt: Arbeits- und Sozialstandards bei der Produktion der Geräte
Das verschaffe den Verwaltungen bessere Möglichkeiten, ihre Mitarbeiter bei stagnierenden Haushaltsmitteln mit einem modernen leistungsfähigen Arbeitsplatz auszustatten, so Dataport. Die Vertragsbedingungen verpflichten außerdem zur regelmäßigen Berichterstattung über Arbeits- und Sozialstandards bei der Produktion der Geräte. Allen Arbeitern soll beispielsweise das Recht auf Gewerkschaftsgründung zustehen. Eine derartige Berichtspflicht ist den Angaben zufolge bundesweit erstmalig durchgesetzt worden.
Trotz der erhöhten Leistung seien die neuen Arbeitsplätze der Verwaltung ökologisch effizienter geworden. Der Energieverbrauch eines Standard-Arbeitsplatzes wird künftig im Durchschnitt um circa 20 Prozent geringer sein als in den Vorjahren.
Dataport ist die zentrale IT-Beschaffungsstelle der drei Bundesländer Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein und hat das Vergabeverfahren durchgeführt. Die erzielten Vorteile konnten realisiert werden, weil sich die beteiligten Länder bereits im Vorfeld der Ausschreibung auf eine einheitliche IT-Architektur und Arbeitsplatzausstattung verständigt hatten.
Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender von Dataport, sagt dazu: „Dieser Beschaffungsvorgang ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass durch eine arbeitsteilige Kooperation über föderale Grenzen hinweg Kosten gespart und die Leistungsfähigkeit erhöht werden kann.“
Dataport ist ein Full Service Provider für Informationstechnik der Verwaltung. Träger sind die Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein sowie der kommunale IT-Verbund Schleswig-Holstein. Dataport ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit 1852 Mitarbeitern und erzielte 2012 einen Umsatz von 336 Millionen Euro.