Trotz des irreführenden Namens: Ein Data Steward muss mehr können, als bei einem Absturz lächelnd auf den Notausgang zu zeigen. Gartners Job-Beschreibung umfasst zum Beispiel folgende Punkte:
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Für Konsistenz und Genauigkeit der Daten sorgen, wenn sie zwischen Anwendungen hin- und herfließen,
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die Aufgaben, die unter den Stichpunkt Governance fallen, implementieren sowie Metriken für die Genauigkeit und Vollständigkeit der Daten festlegen,
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die Verantwortung für Data Sharing und Stammdaten-Management übernehmen und
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Taxonomien kreieren und am semantischen Abgleich von Daten-Modellen mitarbeiten.
Datenqualität keine IT-Angelegenheit
Bei der Frage der Besetzung einer solchen Position fliegt Gartner nicht unbedingt auf IT-Fachleute. Viel eher sollte in jeder Abteilung ein Kollege benannt werden, der sich darum kümmert, zumindest aber in den Bereichen Sales, Marketing, Produktion, Finanzen und Personal. Es versteht sich von selbst, dass sich die Mitarbeiter am Besten eignen, die den größten Einblick in die Daten und ihren Gebrauch im alltäglichen Workflow haben.
Dazu Andreas Bitterer, Research Vice President bei Gartner: "Datenqualität ist nicht nur eine simple IT-Angelegenheit. Sie muss viel mehr als Wirtschaftsfaktor angesehen werden." Unternehmen seien daher gefordert, Verbesserungen anzustoßen.
Für Bitterer sind Data Stewards letztlich die Kräfte im Unternehmen, die Geschäftsprozesse verändern und verbessern können. Als solche werden sie sich zu Vorbildern in ihrer jeweiligen Abteilung entwickeln, ist der Analyst überzeugt.
Hintergrund der Idee vom Data Steward sind mehrere eigene Studien der Analysten, wonach Anwender mangelnde Datenqualität zu den drei dringendsten Problemen in ihrem Unternehmen zählen.
Die Analysten haben die Thesen unter dem Titel "Gartner says organisations must establish data stewardship roles to improve data quality" ausgeführt.