Geschäftsprozesse zu optimieren gehöre zu den vordringlichen Aufgaben der IT, betont Hans-Günther Gaul, CIO der Thyssen-Krupp AG. Eine wesentliche Grundlage dafür bildet die Standardisierung der Hard- und Softwareplattformen. Im ERP-Bereich müsse die Zahl der Anwendungen (rund 100) deutlich sinken. Maßgeblich für die Auswahl: die beispielhaften Implementationen von Geschäftsprozessen, die auch anderen Konzernteilen zugute kommen können. Da 50 Prozent der ERP-Anwender bereits SAP R/3 nutzen, bildet dessen Optimierung ebenfalls einen Schwerpunkt.
Zwei weitere Projekte, die Konsolidierungen der E-Mail-Infrastruktur und des Weitverkehrsnetzes, sollen noch 2004 starten. Die 250 Mail-Server will die IT zu einem einheitlichen System zusammenfassen. Bei der Standortvernetzung will Thyssen-Krupp die Zahl der Provider einschränken. Gauls Vorgabe lautet: Die Projekte müssen sich binnen sechs Monaten auszahlen.
Auch wenn es ums Sparen geht: Der CIO sieht die "primäre Aufgabe der IT im effizienten und effektiven Einsatz von IT-Werkzeugen". Dabei gelte es, die Anforderungen der Konzernteile mit der Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten und der Synergie-Schöpfung auszubalancieren. "Commodity Services zu standardisieren und auszulagern" steht für Gaul obenan. Dadurch erhielten die IT-Leiter Freiräume, auch um neue Geschäftsfelder besser adressieren zu können.
Nach dem Verkauf der IT-Tochter Triaton an Hewlett-Packard (HP) verspricht sich Thyssen-Krupp Vorteile vom Ausbau der bisherigen Zusammenarbeit. Durch die regionale Aufstellung von Triaton konnte der Konzern bei internationalen Projekten nicht auf die Tochter zurückgreifen; hier könne nun HP einspringen. Allerdings sei "eine feste Bindung an Hewlett-Packard nicht gegeben", so Gaul.