Das Familienunternehmen erzielte 2022 erstmals einen Bruttoumsatz von mehr als acht Milliarden Euro und übertraf damit das Niveau des letzten Vor-Corona-Jahres 2019 um 23 Prozent.
"Wir stehen für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Deshalb kommen die Menschen in Krisenzeiten zu uns", sagte Firmenchef Heinrich Deichmann am Montagabend bei der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. So wie Aldi in den vergangenen Jahren verstärkt Markenartikel in seine Regale aufnahm, ist auch der Schuhhändler dabei, sein umfangreiches Eigenmarkenangebot durch eine größere Auswahl an Markenschuhen abzurunden. Im Sportbereich etwa nehmen Schuhe von Adidas, Nike, Puma oder Asics im Angebot des Händlers mittlerweile deutlich mehr Raum ein als noch vor ein paar Jahren.
Preisgrenzen
Durch diesen Ausbau will Deichmann auch von der jüngsten Welle von Geschäftsaufgaben im Schuhhandel profitieren. Immerhin schloss nach Angaben des Branchenverbandes BTE im vergangenen Jahr mehr als jedes zehnte Schuhgeschäft in Deutschland für immer seine Türen. Betroffen seien nicht zuletzt Geschäfte im mittleren Preisbereich, und deren Kunden wolle man ein Angebot machen, meinte Deichmann. Allerdings gebe es dabei Grenzen. "Schuhe für 120 Euro sehe ich erst einmal nicht bei uns", sagte der Unternehmer.
Der Essener Familienkonzern war 2022 in 31 Ländern aktiv und verkaufte weltweit 178 Millionen Paar Schuhe. Rund zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftete das Unternehmen im Ausland. Insgesamt betrieb Deichmann 4.565 Filialen sowie 41 Onlineshops und beschäftigte über 48.000 Mitarbeiter.
Auch in Deutschland übertraf Deichmann mit rund 2,5 Milliarden Euro Bruttoumsatz wieder leicht das Vor-Pandemie-Niveau und verkaufte mit etwa 16.400 Mitarbeitern in rund 1.400 Filialen und online rund 69 Millionen Paar Schuhe. Nach wie vor recht schwach ist allerdings das Online-Standbein des Konzerns. Im Moment liegt der Online-Anteil am Umsatz bei rund elf Prozent.
Zum Gewinn macht das Familienunternehmen traditionell keine Angaben. Deichmann sagte lediglich, er sei "zufriedenstellend". (dpa/rs)