Künstliche Intelligenz

Dekra und PWC stellen KI auf den Prüfstand

02.12.2022
Auf der Straße, im Smartphone oder im Garten: Künstliche Intelligenz umgibt uns schon heute in vielen Lebensbereichen. Ein neues Unternehmen will sich nun der Sicherheit solcher Anwendungen annehmen.
Das neue Unternehmen CertifAI soll im besten Fall schon Anfang 2023 starten.
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Künstliche Intelligenz (KI) steckt etwa im Rasenmähroboter oder in Autonomen Fahrzeugen - um solche Produkte künftig zu testen und zu zertifizieren, tun sich der Prüfkonzern Dekra und der Wirtschaftsprüfer PWC zusammen. Unter dem Namen "CertifAI" soll ein eigenständiges Unternehmen entstehen, das KI-Produkte von der Entwicklung bis zur Marktreife begleiten soll, wie beide Seiten mitteilten. Beteiligt ist auch der Innovationsstarter Fonds Hamburg.

Er wisse, dass es in der Gesellschaft noch Vorbehalte gegenüber KI-basierten Produkten gebe, sagte der Chef von Dekra Digital, Kerim Galal. "Als das Automobil eingeführt wurde, gab es ähnliche Sorgen und Ängste." Vielen Menschen begegne jedoch schon heute KI im Alltag, etwa bei der Spracherkennungsfunktion im Handy oder beim Mähroboter.

CertifAI soll zweistellige Millionenumsätze erwirtschaften

Der operative Startschuss soll - vorbehaltlich der Freigaben durch die Wettbewerbsbehörden - schon zu Beginn des Jahres 2023 fallen, wie Hendrik Reese von PWC sagte. Geplant sei, eine mittlere zweistellige Zahl an KI-Experten anzuheuern. Innerhalb der nächsten drei Jahre soll "CertifAI" dann jährlich zweistellige Millionenumsätze erwirtschaften. Alle Gesellschafter zusammen investieren einen mittleren einstelligen Millionenbetrag. Vom globalen KI-Markt versprechen sich die Unternehmen eine Verzehnfachung bis 2028 und ein Gesamtvolumen von 150 Milliarden US-Dollar (rund 145 Mrd Euro).

Auch beim Autonomen Fahren gebe es sowohl von den Insassen als auch von anderen Verkehrsteilnehmern ein großes Interesse daran, dass die Technologien abgenommen und geprüft sind, sagte Reese. "Es gibt einen erheblichen Anspruch aus der Gesellschaft, dass diese Produkte sicher sind". Andererseits sollen Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre Produkte schneller zur Marktreife zu bringen. Aktuelle Regulatorik sei oft noch nicht spezifisch auf KI ausgerichtet.

Dies mahnte auch Galal an. "Die notwendigen Regulierungen als Grundlage für Prüfungen und Zertifizierungen müssen mit der rasanten Entwicklung im KI-Sektor Schritt halten", forderte er. Nur so lasse sich die Sicherheit der Nutzer gewährleisten und Vertrauen in KI auf- und ausbauen. (dpa/rs)

Künstliche Intelligenz - ein Ratgeber
KI im Unternehmen und Personalmanagement
Künstliche Intelligenz (KI) birgt ein enormes Potenzial für Unternehmen, zum Beispiel beim Einsatz im Personalmanagement. Joachim Skura, Thought Leader Human Capital Management bei Oracle, nennt Vorteile der KI sowie wichtige Faktoren, die bei der Planung sowie Nutzung zu beachten sind.
Kooperation der Führungskräfte
Da die KI-Technologie heute alle Unternehmensebenen durchdringt, müssen HR-Verantwortliche mit den anderen Führungskräften zusammenarbeiten, um Automatisierungsstrategien für die einzelnen Teams zu entwickeln.
Intelligenz kombinieren
KI muss zu einem Umdenken in Bezug auf die Belegschaft führen: Es geht nicht mehr nur darum, Mitarbeiter einzustellen. Vielmehr müssen menschliche und künstliche Intelligenz kombiniert werden, um die Produktivität zu maximieren.
Sinnvolle Prozessautomatisierung
Ein ganz wesentlicher Aspekt der Nutzung von KI ist, das Streben nach mehr Effizienz in Relation zu den tatsächlichen Möglichkeiten zu setzen. Nur weil sich ein Prozess automatisieren lässt, heißt das noch lange nicht, dass man das auch tun sollte. Das gilt auch im Personalwesen.
Keine Big-Brother-Atmosphäre schaffen
KI kann für die Sicherheit des Unternehmens sehr hilfreich sein. Viele Betriebe nutzen KI-Technik, um Anwendungen, Systeme und Infrastruktur ständig zu überwachen und anomales Verhalten in Echtzeit zu erkennen und zu bewerten. Hier sollten Unternehmen aber unbedingt darauf achten, dass keine „Big-Brother-Atmosphäre“ geschaffen wird. Der Personalabteilung kommt dabei eine wichtige Rolle zu.
Daten und Technik ausschöpfen
KI sollte bei Einstellungs- und Besetzungsplänen zur Anwendung kommen. Der Grund: Es gilt, kontextbezogene Daten und Technologien auszuschöpfen, um Probleme wie hohe Fluktuationsraten in Angriff zu nehmen, Mitarbeiter besser zu verstehen und den vorhandenen Pool an Talenten effektiver zu nutzen. Nur so lässt sich Arbeit intelligenter, angenehmer und kollaborativer gestalten – und letztendlich auch wertschöpfender.
KI im Recruiting nutzen
Künstliche Intelligenz wird derzeit auch im Recruiting immer wichtiger. Recruiter nutzen KI, um herauszufinden, welche Skills das Unternehmen aktuell benötigt, und wo passende Kandidaten zu finden sind.
Bewerbungsmanagement automatisieren
Mit Hilfe von KI lassen sich zeitaufwendige Aufgaben wie das manuelle Screening von Lebensläufen und Bewerber-Pools automatisieren.
Candidate Experience aufbauen
Leistungsstarke und integrierte KI-Funktionen sowie klare Abläufe helfen, im Personalmanagement eine benutzerfreundliche und personalisierte Candidate Experience vom Erstkontakt bis hin zur Einstellung und Eingliederung zu schaffen.
Mehr Effizienz durch Machine Learning
Modernste Machine-Learning-Anwendungen unterstützen das Personalwesen, die Time-to-Hire zu verkürzen, indem sie proaktiv eine Vorauswahl der geeignetsten Kandidaten treffen und Empfehlungen geben.
Chatbots einsetzen
Ein Chatbot kann eine Datenquelle sein, mit deren Hilfe Unternehmen mehr über ihre Mitarbeiter erfahren. Machine-Learning-Analysen von Fragen und Gesprächen können einzigartige und bisher nicht mögliche Einblicke liefern. So lassen sich zugrundeliegende Probleme aufdecken – und das vielleicht noch, bevor sich der Mitarbeiter dieser überhaupt bewusst ist.