Was aus Fachhandels- und Distributionskreisen bereits durchgesickert ist, hat Dell nun offiziell bestätigt: Der Konzern will den europäischen Markt nicht mehr mit Druckern bedienen.
Man habe nach Überprüfung beschlossen, das Imaging-Business neu auszurichten, heißt es in einem Statement des Unternehmens. Dell erwartet einen weiteren Rückgang in der Druckerindustrie, getrieben durch weniger gedruckte Seiten mit einem damit verbundenen rückläufigen Hardware-Markt. "Die installierte Basis an Druckern wird weiter abnehmen", lautet die Dell-Prognose.
Supplies und Ersatzteile bleiben lieferbar
Nach einer detaillierten Analyse des Drucker-Hardware-Geschäfts habe man nun beschlossen, Vertrieb der Geräte in Europa, Asien und der Pazifik-Region zurückzufahren. Damit bleibt eigentlich nur noch das Nordamerikageschäft übrig. Hier sei man in einer "etablierten Führungsposition".
Die Drucker sollen noch "mehrere Monate" in Europa verfügbar sein. Ende 2016 ist dann hierzulande wohl endgültig Schluss mit Dell-Druckern. Dell will nun mit den Kunden über Lieferpläne und bestehende Aufträge sprechen. "Unsere Kunden bleiben für uns sehr wichtig. Wir werden weiterhin Support und Reparaturen sicherstellen und die Versorgung mit Verbrauchsmaterial und Ersatzteilen gewährleisten", verspricht der ehemalige Direktvermarkter.
Konkurrenten werden Lücke schließen
Auf dem gesättigten europäischen Druckermarkt tat sich Dell schwer. Maßgabe war, Dell unter den Topmarken zu etablieren. Dazu hatte der ehemalige Direktvermarkter zusätzliches Personal eingestellt und den Vertrieb über die Distribution ausgebaut. Erst letztes Jahr hatte Ingram Micro die Printer ins Lieferprogramm aufgenommen. Zudem zählen Systeam, Siewert & Kau, Despec und UFP zu den Dell-Drucker- und Supplies-Distributoren.
Branchenkenner erwarten aber nun, dass andere Druckerhersteller die Lücke, die Dell hinterlässt, ausnutzen wollen. Mit dem Argument der Zukunftssicherheit werden sie wohl versuchen, die Kunden möglichst schnell zur Ablösung der Geräte zu bewegen.