Ist der CIO-Posten das Ende der Fahnenstange? Einige IT-Chefs würden gern ins Business wechseln, andere fühlen sich auf ihrem Posten sehr wohl - und wieder andere wie Thomas Henkel von Amer Sports haben den Schritt schon hinter sich.
Doch was braucht ein CIO, um CEO zu werden? Das zeigt eine Datenanalyse rund um die Führungsriege börsennotierter Unternehmen in Deutschland und der Schweiz, die das Unternehmen Qlik mittels einer App durchgeführt hat. Um CEO zu werden, braucht es - im Schnitt - einige Grundzutaten.
Der typische CEO ist ein Mann. Frauen schaffen es nur im Ausnahmefall in die Chefetage. Zwei der CEOs börsennotierter Untenrehmen in Deutschland sind weiblich. Ein Grund für die niedrige Frauenquote an der Unternehmensspitze ist laut den Beratern von "Strategy&" (früher Booz & Company), dass Frauen in CEO-Positionen häufiger entlassen werden als ihre männlichen Kollegen. Das erklären sich die Berater mit drei gründen: Zum einen werden werden Frauen häufiger als Männer von extern geholt, was das Risiko des Scheiterns steigere. Zum zweiten wollen Unternehmen mit mit einer Frau an der Spitze einen kulturellen Wandel erzwingen, was den Widerstand gegen die CEO erhöhe. Schließlich gönnten die Herren der Frau den Erfolg nicht gönnen, so die Studie.
Mit 55 Jahren an der Spitze
Ein CIO kann die Zeit für sich spielen lassen, denn ein Unternehmenschef ist in den meisten Fällen (Ausnahme: Startups) eher gut gereift. Im Schnitt ist er 55 Jahre alt, wie die Analysten herausgefunden haben. Da diese Zahl natürlich nur der Durchschnitt ist, sollten Ausnahmen wie der jüngste CEO mit 23 Jahren nicht vergessen werden. Der älteste deutsche CEO mit 80 Jahren steht seit vier Jahrzehnten an der Unternehmensspitze.
Ähnlich wie bei CIOs ist auch die Verweildauer eines CEOs in seiner Position eher kurz: Sie bleiben im Schnitt zwischen ein bis fünf Jahren im Unternehmen, häufige Arbeitgeberwechsel scheinen für Manager dazuzugehören. Eine Ausnahme bilden Manager in Familienunternehmen.
Wer an die Spitze will, sollte früh die Weichen stellen. Ausschlaggebend ist laut Studie auch die Wahl des Studienorts. Besonders häufig haben CEOs in München, Hamburg oder Köln studiert. Sehr wichtig ist auch das Studienfach: Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure steigen besonders häufig zum CEO auf, nur einer unter ihnen ist Informatiker. Aber studiert haben fast alle, ein Studienabschluss ist entscheidend für die weitere Karriere: Nur vier der befragten CEOs in Deutschland und der Schweiz haben keinen Studienabschluss.
Offenbar ist es hilfreich, während des Studiums oder des Jobs einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren: Beinahe die Hälfte der CEOs war an einer ausländischen Hochschule. Im Ausland geboren zu sein ist unter CEOs seltener der Fall. Etwa 80 Prozent der CEOs in Deutschland seien auch hier geboren, heißt es in der Analyse.
Alle Daten stammen aus einer Analyse der App "Where CEOs Come From". Dazu wurden die CEOs börsennotierter Unternehmen befragt.