In der IT steht die Personalentwicklung vor ihrer bislang größten Herausforderung. Um die Veränderungskraft disruptiver Technologien nutzen zu können, gilt es eine Vielzahl neuer Rollen und Fähigkeiten aufzubauen.
Während Beitrag eins unserer zweiteiligen Serie auf den Kompetenzzuwachs bei den IT-Architekten einging, geht es nun um die Frage, mit welchen Mitarbeitern sich der Wandel in der Praxis umsetzen lässt.
Disruptive Veränderungen beschränken sich keineswegs nur auf Endgeräte, Anwendungen und Dienste. Längst hat der Wandel auch die darunterliegenden Infrastrukturebenen erfasst. Dies ist bereits in den Netzwerken erkennbar, wo Software Defined Networks das Management der Bandbreiten flexibilisieren. In den Rechenzentren setzt sich der Wandel fort: Während die Housing-Anbieter nach Möglichkeiten suchen, um das Gebäudemanagement zu virtualisieren, wechseln die IT-Betreiber auf Software Defined Data Center-Lösungen, die eine wirtschaftlichere Zuteilung der eingesetzten Kapazitäten erlauben.
Disruptiver Wandel findet somit auf allen IT-Ebenen gleichzeitig statt. Wie rasch und wie weitreichend er sich auf das einzelne Unternehmen auswirkt, hängt von den Rahmenbedinungen seiner Märkte und Wertschöpfungsketten ab.
Hybride Lösungen nehmen zu
Doch was bedeutet all das für den CIO und die Weiterentwicklung der Unternehmens-IT? Grundlegend gilt es zunächst einmal, die Auswirkungen der digitalen Transformation auf das eigene Geschäftsmodell zu verstehen. Hierbei kommt es auf einen engen, ununterbrochenen Austausch zwischen den IT-Verantwortlichen und dem strategischen Management an.
Technologiefolgenabschätzung wird zu einer der vordringlichsten Aufgaben der Unternehmens-IT. Nur im Sparring mit der IT kann die Strategieabteilung zeitnah entscheiden, welche Geschäftsfähigkeiten gestärkt oder neu erworben werden müssen. Entsprechend nimmt das Gewicht der strategischen Beratungsrollen in der IT zu. Mehr denn je schlägt die Stunde der Informations- und Service-Architekten sowie der Business & IT Alignment Manager.
Best in Cloud 2015 - Die Sieger
Best in Cloud 2015 - Preisträger Bereits zum fünften Mal kürt die COMPUTERWOCHE die besten Cloud-Projekte Deutschlands.
Software as a Service (SaaS) Die Gewinner aus der Kategorie "Software as a Service (SaaS)" sind:
Platz 3: Zuora mit Wolters Kluwer Deutschland GmbH: Einführung von Subskriptionsmodellen für Smartlaw Smartlaw stellt seinen Nutzern über ein Online-Portal unterschiedlichste Rechtsdokumente elektronisch zur Verfügung. Die Palette umfasst Bereiche wie Geschäfts-, Immobilien- und Privatwelt, das Dokumentenangebot reicht vom Arbeitsvertrag bis zum Zwischenzeugnis. Waren die Smartlaw-Kunden bis dato in aller Regel Einmalkäufer, wollten die Verantwortlichen ihr Geschäft dahingehend weiterentwickeln, langfristige Kundenbeziehungen zu schaffen. Kunden sollen sich im Rahmen eines Subskriptionsmodells über einen definierten Zeitraum aus dem Dokumentenangebot Smartlaws bedienen können. Zunächst sollte der Umstieg in Richtung Subskriptionsgeschäft auf Basis der bestehenden IT-Systeme umgesetzt werden. Dies erwies sich jedoch als schwierig, da sich hierüber zwar klassische Papier-Abonnements abwickeln ließen, jedoch keine flexiblen Modelle für das künftig geplante elektronische Subskriptionsgeschäft. Schließlich entschieden sich die Verantwortlichen, die neuen Anforderungen über eine SaaS-Plattform abzudecken. Umgesetzt wurde das Projekt mit Zuoras Plattform "Relationship Business Management" (RBM) mit den Modulen Commerce (Preisstruktur), Billing (Rechnungsstellung) und Finance (Nebenbuchhaltung). An die bestehende IT-Infrastruktur ließ sich die SaaS-Lösung über ein flexibles Application Programming Interface (API) anbinden. Im Rahmen des Projekts werden alle Bestandskundendaten migriert. Das Projekt begann im Juni 2015 und soll bis Dezember abgeschlossen sein. Innerhalb dieses Zeitraums sind bestimmte Meilensteine definiert. Eine Verzögerung sei nicht zu erwarten, so die Zwischenbilanz der Verantwortlichen. Insgesamt lasse sich das Projekt auf Basis einer SaaS-Lösung zu einem Bruchteil der Kosten im Vergleich zu Inhouse-Techniken umsetzen.
Platz 2: Weclapp GmbH mit ATR - Audio Trade GmbH: Aus alt mach neu: weclapp begleitet Audio Trade auf seinem Weg in die Cloud Mehr als 30 Jahre tat das Warenwirtschaftssystem bei der Audio Trade GmbH (ATR) seinen Dienst. Inkompatibilitäten mit aktuellen Plattformen – die Software lief nicht unter Windows –, Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung für alte Hardware und zunehmende funktionale Einschränkungen ließen bei den Verantwortlichen den Entschluss reifen, auf ein neues System umzusteigen. Im März dieses Jahres war es dann so weit. Binnen einer Woche wurde das alte System heruntergefahren und auf die Cloud-basierte ERP-Lösung von Weclapp migriert. Bereits nach wenigen Wochen waren die neuen Module "Cloud ERP Handel" und "Cloud ERP Dienstleister" laut ATR fest in den Betriebsalltag integriert. Dazu beigetragen haben auch individuelle Anpassungen des Cloud-Anbieters. So ließ sich in der Public-Cloud-Lösung die spezielle Preisstruktur des Anwenderunternehmens wie auch eine bis dato in dem System nicht verfügbare Artikelhistorie abbilden. Als Vorteile heben die Nutzer verbesserte Workflows und eine transparentere Arbeitsweise hervor. Darüber hinaus lassen sich ATR zufolge mit der Cloud-Lösung auch Kosten sparen, da Posten für Instandhaltung und Wartung eigener Server entfielen.
Platz 1: Siemens Health Care GmbH, SYNGO in Zusammenarbeit mit Microsoft Deutschland GmbH: teamplay Siemens Healthcare will mit Hilfe der Cloud-Lösung "Teamplay" Gesundheitsexperten vernetzen und Daten aus der medizinischen Bildgebung besser nutzbar machen. Über das Cloud-basierte Netz könnten sich Krankenhäuser und Gesundheitsexperten verbinden, um Daten auszutauschen und ihr Wissen zu bündeln. Dafür soll Teamplay innerhalb der Kliniken eine Plattform bieten, auf der sämtliche Informationen ausgewertet werden können, die in radiologischen Abteilungen entstehen. Dazu zählen Daten zur Auslastung der Geräte, Untersuchungszeiten sowie Strahlendosen. All diese Informationen lassen sich in Echtzeit auswerten, so dass auf dieser Basis der Betrieb der einzelnen Geräte optimiert werden kann. Relevante Daten werden anonymisiert und verschlüsselt in die Teamplay-Cloud übertragen. Ein Berechtigungskonzept sorgt dafür, dass nur befugte Nutzer darauf zugreifen können. Zudem können Radiologen Bilder und Befunde anonymisiert über die Teamplay-Cloud teilen und so das Know-how anderer Ärzte nutzen. Außerdem lassen sich Befunde einfach und schnell zwischen behandelnden Ärzten austauschen. Der Zugriff auf die Informationen in Teamplay funktioniert flexibel von verschiedenen Endgeräten aus – dazu zählen PCs, Notebooks und Tablets. Als Schnittstelle zur Cloud fungiert ein Teamplay-Receiver in den jeweils angeschlossenen Kliniken. Die Cloud-Infrastruktur bildet das PaaS-Angebot Azure von Microsoft.
Infrastructure as a Service (IaaS) Die Gewinner aus der Kategorie "Infrastructure as a Service (IaaS)" sind:
Platz 3: Beck et al. Services GmbH mit QPERIOR AG: Business Agilität in der IT Beratung durch Hybride Cloud Ein Virtual-Private-Cloud-Projekt schloss Beck et al. für das Beratungshaus Q_Perior ab. Dort waren 56 virtuelle Server für verschiedene Zwecke im Einsatz – vom Betrieb geschäftskritischer Anwendungen bis hin zu Test- und Demo-Umgebungen. Dieses Modell brachte Limitierungen mit sich, was Flexibilität und Skalierbarkeit betraf. Zudem gab es nur wenige Self-Service-Funktionen. Um diese Beschränkungen aufzulösen, wurde für die 21 produktiven Systeme eine Private Cloud mit einem Backup in der Amazon Cloud aufgebaut. Insgesamt 35 Test- und Demosysteme wanderten als Virtual Private Cloud direkt in die AWS-Wolke. Die Migration brachte dem Anwender im Vergleich zum klassischen Betriebsmodell eine Kostenersparnis von über 40 Prozent – auf drei Jahre gerechnet. Berater und Projektleiter sind mit der Lösung zudem in der Lage, nahezu in Echtzeit auf Anforderungen von Kunden und Partnern zu reagieren, indem sie Test- und Pilotumgebungen zur Verfügung stellen.
Platz 2: IBM Deutschland GmbH mit PRIME Research International GmbH. & Co. KG: Die IBM Cloud weiß, worüber die Welt spricht Prime Research bietet seinen Kunden einen Service, mit dem sie feststellen können, welchen Ruf ihre Marken genießen und wie ihr Unternehmen im globalen Wettbewerb wahrgenommen wird. Dafür beobachtet und analysiert der Anbieter in Echtzeit die globale Berichterstattung in Zeitschriften, Zeitungen, Online-News, der Social-Media-Welt sowie in Radio und Fernsehen. Die "Prime Insight Suite" läuft in der IBM Softlayer Cloud und sammelt die Informationen über neun weltweit verteilte Research- und News-Hubs. Technische Basis bilden CouchDB als Datenbank und ElasticSearch. Mit dem Umzug in die Cloud hat Prime Research verschiedene Elemente des Software-Stacks durch Komponenten aus der IBM Softlayer Cloud ersetzt, beispielsweise den E-Mail-Versand, Portal-Server und verteilte Netzlaufwerke. Kunden erhalten individuell angepasste Instanzen der Insight Suite. Durch die Analysen könnten sie Trends und mögliche Krisen frühzeitig erkennen und damit schnell und gezielt auf Marktveränderungen reagieren, verspricht der Anbieter.
Platz 1: DARZ GmbH mit Helpium: NetApp Private Storage as a Service - Multi Cloud sourcing enabled by the world's first real Hybrid Cloud architecture Helpium.de bietet eine Internet-Plattform für den IT-Support, auf der sich Anwender von Spezialisten helfen lassen können. Will der Experte auf den PC des Anwenders zugreifen, nutzt Helpium dafür eine eigens entwickelte Software. Um Datenschutz und -sicherheit zu gewährleisten, verwendeten die Betreiber bis dato für das Hosting ihrer Server dedizierte Kapazitäten in deutschen Rechenzentren. Das hatte jedoch Einschränkungen in Sachen Flexibilität und Performance zur Folge. Trotzdem wollte man sich zunächst nicht auf eine Cloud-Lösung einlassen, da die eigenen Sicherheitsanforderungen zu hoch erschienen. Das änderte sich mit der Lösung "Netapp Private Storage as a Service". In einem "Shared-Hybrid-Cloud-Modell" werden nun Storage-Systeme in einem Hochsicherheits-Rechenzentrum der Darz GmbH bereitgestellt und durch gesicherte Netzverbindungen auf Basis einer dedizierten Glasfaserinfrastruktur an alle Cloud-Provider angebunden, über die Helpium Rechenleistung bezieht. Damit kann der Betreiber seine Plattform flexibel skalieren und gleichzeitig die Sicherheit der Daten nach deutschem Datenschutzrecht gewährleisten.
Platform as a Service (PaaS) Die Gewinner aus der Kategorie "Platform as a Service (PaaS)" sind:
Platz 3: fluid Operations AG mit Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken: "cloud4school" - eine Schul- und Bildungscloud für Baden-Württemberg Mit "cloud4school" haben die Landesbehörden in Baden-Württemberg eine Cloud-Plattform für alle öffentlichen Schulen aufgebaut. Die Schul- und Bildungs-Cloud bietet vielfältige Anwendungen an, die sich über ein Self-Service-Portal buchen lassen. Dazu zählen Lösungen für die Schulverwaltung (Stundenplan- und Schülerverwaltung), den Untericht und die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern. Die Cloud-Infrastruktur stellt die KIVBF bereit. Dabei setzt der Behörden- Dienstleister auf die Virtualisierung von Storage-, Server-, Netz-, Anwendungs- und Desktop-Ebene. In erster Linie kommen Open-Source-Produkte zum Einsatz. Für die Orchestrierung der Infrastruktur sowie den Aufbau des Self-Service-Portals setzen die Verantwortlichen auf den "eCloudManager" von Fluid Operations (fluidOps). Mit dem Cloud-Ansatz lassen sich die Kosten deutlich senken, außerdem läuft die IT-Administration viel effizienter als bisher.
Platz 2: IBM Deutschland GmbH mit moovel GmbH: moovel/car2go - New Operating Model (NOM) Die Daimler-Tochter Moovel bietet Mobilitätskonzepte wie Carsharing und Parkplatzreservierungen an. Vor allem für das wachsende Carsharing-Angebot benötigte der Anbieter eine skalierbare Plattform, um schnell in weitere Städte expandieren zu können. Aktuell können Moovel-Kunden Fahrzeuge in 30 Städten orten, innerhalb der jeweiligen Serviceregion nutzen und wieder abstellen. Technische Basis dafür ist eine PaaS-Lösung in der IBM-Softlayer-Cloud. Zum Einsatz kommen IBMs Middleware-Produkte aus der Websphere-Familie, die Datenbank DB2 sowie Industrielösungen aus den Bereichen Automotive sowie Travel & Transportation. Die Produktivumgebung wurde aus den Daimler-Rechenzentren in die IBM-Cloud migriert. Die IaaS-Komponenten konnten komplett im Standard übernommen werden, der PaaS-Anteil wurde dagegen individuell mit Hilfe von sogenannten Cloud-Patterns und DevOps umgesetzt. Mit Hilfe der Cloud-Lösung konnte die Daimler-Tochter ein neues Geschäftsmodell etablieren. Das automatisierte Management der App-Releases erlaubt es den Betreibern zudem, in kurzer Zeit neue Versionen mobiler Apps auszurollen.
Platz 1: IBM Deutschland GmbH mit Talentwunder: Talentwunder findet Fachkräfte in Sozialen Netzwerken Das Startup Talentwunder bietet einen Suchdienst, der Unternehmen helfen soll, die richtigen Kandidaten für offene Stellen zu finden. Dazu analysiert der Service Daten in sozialen Netzen und prüft, wer zum Unternehmen passen könnte. Aktuell fließen bereits Informationen aus mehr als 2,4 Milliarden Online-Profilen in die Recherche ein. Für die Analyse und das Matching setzt Talentwunder auf Cloud-Technik von IBM – Softlayer als Infrastruktur und Bluemix als Plattform – sowie auf IBMs Watson-Technik. IBM stellt das Cognitive-Computing-System über seine Entwicklungsplattform Bluemix auch kleineren Unternehmen und Startups zu einem überschaubaren finanziellen Aufwand zur Verfügung. Grundsätzlich entlastet die Cloud Talentwunder von der Notwendigkeit, eigene IT-Ressourcen aufzubauen und zu betreuen. Damit können sich die Verantwortlichen ganz auf ihr Geschäftsmodell konzentrieren. Release 1.0 des Dienstes läuft seit Mai dieses Jahres und wird bereits von mehr als 300 Firmen und Personalberatern genutzt.
Editors Choice Der Gewinnder aus der Kategorie "Editors Choice lautet":
Sieger: Akioma Software KG mit Lucas-Nülle GmbH: Migration der Lucas-Nülle GmbH auf AKIOMA Offer-Management Cloud-Plattform Für die Lucas-Nülle GmbH aus Kerpen-Sindorf ging es darum, Produkt-Management und Angebotserstellung zu optimieren. Daher hat
Best Business Idea Der Sonderpreis "Best Business Idea" geht an:
Sieger: IBM Deutschland GmbH mit Talentwunder: Talentwunder findet Fachkräfte in Sozialen Netzwerken Das Startup Talentwunder bietet einen Suchdienst, der Unternehmen helfen soll, die richtigen Kandidaten für offene Stellen zu finden. Dazu analysiert der Service Daten in sozialen Netzen und prüft, wer zum Unternehmen passen könnte. Aktuell fließen bereits Informationen aus mehr als 2,4 Milliarden Online-Profilen in die Recherche ein. Für die Analyse und das Matching setzt Talentwunder auf Cloud-Technik von IBM – Softlayer als Infrastruktur und Bluemix als Plattform – sowie auf IBMs Watson-Technik. IBM stellt das Cognitive-Computing-System über seine Entwicklungsplattform Bluemix auch kleineren Unternehmen und Startups zu einem überschaubaren finanziellen Aufwand zur Verfügung. Grundsätzlich entlastet die Cloud Talentwunder von der Notwendigkeit, eigene IT-Ressourcen aufzubauen und zu betreuen. Damit können sich die Verantwortlichen ganz auf ihr Geschäftsmodell konzentrieren. Release 1.0 des Dienstes läuft seit Mai dieses Jahres und wird bereits von mehr als 300 Firmen und Personalberatern genutzt.
Innovationspreis Der Innovationspreis geht an:
Sieger: fluid Operations AG mit Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken: "cloud4school" - eine Schul- und Bildungscloud für Baden-Württemberg Mit "cloud4school" haben die Landesbehörden in Baden-Württemberg eine Cloud-Plattform für alle öffentlichen Schulen aufgebaut. Die Schul- und Bildungs-Cloud bietet vielfältige Anwendungen an, die sich über ein Self-Service-Portal buchen lassen. Dazu zählen Lösungen für die Schulverwaltung (Stundenplan- und Schülerverwaltung), den Untericht und die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Schülern. Die Cloud-Infrastruktur stellt die KIVBF bereit. Dabei setzt der Behörden- Dienstleister auf die Virtualisierung von Storage-, Server-, Netz-, Anwendungs- und Desktop-Ebene. In erster Linie kommen Open-Source-Produkte zum Einsatz. Für die Orchestrierung der Infrastruktur sowie den Aufbau des Self-Service-Portals setzen die Verantwortlichen auf den "eCloudManager" von Fluid Operations (fluidOps). Mit dem Cloud-Ansatz lassen sich die Kosten deutlich senken, außerdem läuft die IT-Administration viel effizienter als bisher.
Immer drängender werden aber auch die operativen Fragen, die sich an das Management disruptiver Technologie-Veränderungen knüpfen.
Wie finde, analysiere und integriere ich die passenden PaaS-, IaaS- und SaaS-Lösungen in meine zukünftigen End-to-end-Services?
Wie orchestriere ich - möglichst dynamisch - die zukünftigen Workloads in verschiedene Delivery-Optionen? Klassisch on-premise, über Outsourcing oder verschiedene Cloud-Optionen?
Wann und wie stark werden Effekte durch weitere Automatisierung (Robotic Process Automation) eintreten?
Und: Wie ändere ich hierzu meinen bisherigen Sourcing-Ansatz?
Gerade Großunternehmen mit starken kaptiven Dienstleistern und oftmals langjährig erfahrenen Mitarbeitern müssen sich fragen, wie weit sie die dynamischen Entwicklungen tatsächlich noch mit eigenen Ressourcen mitgehen wollen beziehungsweise mitgehen können. Das Marktforschungs- und Beratungshaus Information Services Group (ISG) geht davon aus, dass sich mehr und mehr Unternehmen weitaus stärker als bisher für einen hybriden Mix der Dienstleistungsalternativen entscheiden werden und entsprechend intensiver orchestrieren müssen. Auf diese Entwicklung weist zum Beispiel der jüngste ISG Outsourcing IndexTM hin, der einen massiven Anstieg niedrigvolumiger Verträge verzeichnet.
Workloads qualifizieren
Vor diesem Hintergrund muss die Unternehmens-IT ihre Fähigkeiten zur Qualifizierung der Workloads ausbauen. Workload meint den Bedarf an Rechen-, Memory- und Speicherleistung, der sich aus einer konkreten Applikationssituation ergibt. Diesen Bedarf gilt es präzise zu erfassen und zu kategorisieren, bevor entschieden werden kann, welcher Cloud-Mix der passende ist. Hinzu kommt die Prüfung, inwiefern sich standardisierte und daher zumeist nicht verhandelbare Public Cloud-Angebote in die eigene Wertschöpfung einfügen lassen.
Doch umfasst der Qualifizierungsprozess weitaus mehr als die rein technischen Anforderungen. Will ein Unternehmen zum Beispiel eine neue Produktionsumgebung in die Cloud bringen, so stellen sich zusätzlich auch eine Vielzahl von Compliance-Fragen:
Welche Art von Daten fließen in den Prozess ein?
Wem gehören diese Daten? Meinen Kunden? Meinen Mitarbeitern? Meinen Partnern?
In welchen Ländern dürfen diese Daten außerhalb meiner eigenen Hoheit liegen?
Wie weit darf der Datenaustausch gehen, den ich zwischen den beteiligten Systemen zulasse?
Ganz gleich für welchen Mix sich der kaptive Dienstleister dann schließlich entscheidet - aus Sicht der Anwender muss er hochverfügbare End-to-end-Lösungen bauen, die sich zeitnah an den Wechsel der Marktanforderungen anpassen lassen. Zudem muss das zu definierende Konzept damit klarkommen, dass fortwährend neue Workloads entstehen. Dies sowohl in den ERP- und CRM-Systemen, als auch in der immer größeren Zahl an SaaS-Lösungen, mit denen Unternehmen sich insbesondere über höhere Agilität und Standardisierung zusätzliche Wettberwerbsvorteile verschaffen wollen.
Wer aber in der IT hat die Kompetenz zu entscheiden, welcher gegebene Workload zu welchen Teilen in die Public oder in die Private Cloud geht und welcher Dienstleister sich jeweils eignet? Wer weiß, welcher Preis hierfür der angemessene ist? Um Entscheidungshilfen zu geben, gibt es Cloud-Brokerage-Software im Markt, die von der kaptiven oder ausgelagerten IT-Mannschaft genutzt wird. Doch hängt die Aussagekraft ihrer Empfehlungen ganz wesentlich davon ab, wie präzise der zu vergebende Workload in der Brokerage-Software qualifiziert wird. Zusätzlich zu den bereits erwähnten strategischen Beratern ist daher zu erwarten, dass die Unternehmens-IT auch das Gewicht der Cloud Broker in ihrer Mannschaft deutlich ausbauen wird.
CIOs und Consultants über Cloud-Marktplätze
Cloud-Marktplätze Die Deutsche Börse hat im Mai 2015 einen herstellerneutralen Cloud-Marktplatz eröffnet. Der Business Marketplace der Deutschen Telekom ist bereits am Start. Wir haben CIOs und Consultants gefragt, wie sie die Chancen von Cloud-Marktplätzen in Deutschland einschätzen.
Andreas Miehle, CIO bei der Constantia Flexibles Group Andreas Miehle, CIO bei der Constantia Flexibles Group aus Wien, sagt: "Ich nutze Cloud-Marktplätze und halte das für eine gute Idee, Firmen, Menschen und Ideen zusammen zu bringen. Das ganze Thema steckt noch in den Kinderschuhen und leidet - wie es bei neuen Technologien häufig der Fall ist - an der Verschlossenheit und mangelnder Vision potenzieller Marktteilnehmer." Trotzdem zeigt er sich optimistisch: "Diese Cloud-Marktplätze werden sich bestimmt durchsetzen. In anderer Definition gibt es ja bereits etablierte Lösungen in geschlosseneren Formen. Daher sehe ich hier keine grundsätzliche Neuerung, sondern viel mehr eine Prozessverbesserung dank neuer Technologien."
Constantia Flexibles Group Über Bedenken in puncto hohem Integrationsaufwand, Datensicherheit oder zu geringem Bedarf sagt Miehle: "Diese Art von Gründen wird immer dann angeführt, wenn man neue Technologien verhindern will und diese Zeiten sollten eigentlich vorbei sein. Fakt ist jedoch, dass man in seiner Applikationslandschaft immer Altsysteme mit sich herumschleppt, die für neue Technologien ungeeignet sind. Wann die Wechselkosten mögliche Vorteile rechtfertigen, muss man natürlich vorab prüfen."
Rolls-Royce Power Systems Dietmar von Zwehl ist CIO bei Rolls-Royce Power Systems. Er sagt: "Wir nutzen aktuell private Clouds und halten Ausschau (konservativ) nach public Clouds. Security ist ein zentraler Faktor."
Karsten Leclerque, PAC Für Karsten Leclerque, Principal Consultant Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants), sind die verschiedenen Marktplätze kaum vergleichbar, weil sie sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen. Was sie eint, ist das Kundenversprechen der einfachen Nutzung von Lösungen ohne Vorabinvestition.
Aufwand für den Anwender Nach Beobachtung von Leclerque verlangen Cloud-Marktplätze dem Anwender zumindest derzeit noch einiges ab. Das gilt etwa für die Integration. „Oft werden Insel-Lösungen nebeneinander angeboten, ohne dass Kompatibilität der Angebote untereinander gewährleistet ist“, sagt er. „Ebenso unterscheiden sich die Vertragsmodalitäten, etwa bezogen auf die Abrechnung der SaaS- und IaaS-Bestandteile, oder bezüglich der End-to-End-Verantwortung gegenüber dem Kunden.“
Daniel Just, Sopra Steria Daniel Just, Outsourcing-Experte bei Sopra Steria Consulting, sagt: "Die Digitalisierung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens benötigt immer flexiblere Infrastrukturleistungen. Getrieben durch disruptive Technologien sowie den Einzug des Internets in immer mehr Produkte, ist eine permanente digitale Innovation erforderlich. Um in diesem dynamischen Umfeld die Übersicht zu behalten und eine möglichst optimale Entscheidung für einen Partner zu treffen, werden Cloud-Marktplätze zunehmend wichtiger werden. Da standardisierte Infrastrukturleistungen bald als reine Commodity wahrgenommen werden, sollte eine solche Plattform für den Kunden einen Mehrwert zum Beispiel in Form von Applikations- bzw. Softwareleistungen bieten."
Voraussetzung für den Erfolg Weiter sagt Daniel Just von Sopra Steria: "Dazu wird es von großer Bedeutung sein, dass ein nachhaltiger Marktplatzanbieter ein möglichst umfassendes und bedarfsorientiertes Angebot in der geforderten Menge, Zeit und größtmöglichen Nutzen vermitteln kann."
Integrationsprojekte ad absurdum geführt Sopra Steria-Experte Daniel Just führt aus: "Der Vorteil der schnellen und barrierefreien Implementierung von IaaS, PaaS und auch SaaS Lösungen führt zu einer Vielzahl von Applikationen und Services die sich jeweils in einem Silo befinden und nicht oder nicht nahtlos miteinander kommunizieren können. Bei der Einführung von Cloud-Lösungen muss man sich also bewusst machen, dass eine Verlagerung von Applikationen in die Cloud einer Integration von Unternehmensapplikationen entgegenwirkt, d.h.: Die Integrationsprojekte, die in den letzten 15 Jahren durchgeführt wurden, um Informationssilos aufzubrechen, werden durch die Cloud-Lösung ad absurdum geführt."
Integration jedes Mal neu herstellen Weiter erklärt Daniel Just von Sopra Steria: "Anwendungsfälle wie zum Beispiel der kurzfristige Zukauf von Rechnerleistung, etwa für eine zeitlich befristete Kampagne, lassen sich durch Cloud-Marktplätze sicher gut abdecken. Allerdings ist dafür die Integration zu den führenden, also datenenthaltenen Systemen jedes Mal neu herzustellen. Ein relativ hoher Aufwand, der angemessen zum Nutzen sein muss."
Matthias Kraus, IDC Laut Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, sind Cloud-Marktplätze insbesondere für Mittelständler interessant: "Mit der zunehmenden Nutzung unterschiedlicher Cloud-Services adressieren Cloud-Marktplätze den Bedarf der Anwenderunternehmen: Transparenz, einen Vertragspartner und eine zentrale Management-Plattform für unterschiedliche Cloud-Services. Cloud-Marktplätze sind insbesondere für mittelständische Kunden interessant, denn ihnen fehlt es oftmals an Ressourcen, Tools und Erfahrung. Insgesamt befinden sich die Marketplaces aber noch in einer frühen Phase."
Anwender eingelocked Weiter sagt Matthias Kraus von IDC: "Bei herstellergebunden Markplätzen befürchten die Anwender einen Vendor Lock-In. Der technische Integrationsaufwand stellt die größte Herausforderung dar. Die Cloud-Marketplaces müssen hier erst noch den Beweis antreten, wie sich die herstellerunabhängige Verknüpfung mit der On Premise-Umgebung der Anwenderunternehmen, aber vor allem der schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Cloud Services in der Praxis effizient realisieren und managen lässt."
Matthias Wendl, Capgemini Matthias Wendl ist Senior Consultant, CIO Advisory Services bei Capgemini Consulting. Seine Einschätzung: "Für sogenannte Commodity-Dienstleistungen wie Infrastruktur-Services (IaaS), dazu zählen Storage oder CPU/Rechenpower, sehe ich da durchaus einen Markt. Die großen Vorteile hierbei sind eine kurzfristige Skalierbarkeit und die on-demand Abrechnung (pay-per-use). Anwendungsfälle sind zum Beispiel zusätzliche Test-Server, oder zusätzliche Rechenleistung für einen Webshop zu Spitzenzeiten. Ein weiterer Anwendungsfall sind abgrenzbare Software as a Service Angebote (SaaS) wie z.B. Kommunikationslösungen oder Projektmanagement Software, die nicht aufwändig integriert werden müssen."
Die Standort-Frage Über die Knackpunkte sagt Wendl: „Für alle Fälle, in denen der Service mit der vorhandenen Anwendungslandschaft interagiert, ist immer ein gewisser Planungs-, Auswahl- und Integrationsaufwand zu berücksichtigen. In Punkto Datensicherheit sind andere Punkte wichtig, wie bestehende Zertifizierungen, der Standort und die Größe des Cloudanbieters sowie seiner Rechenzentren und vor allem die Art der Datenübermittlung.“
Holger Röder, A.T. Kearney Holger Röder, Partner bei A.T. Kearney, sagt über Cloud-Marktplätze: "Der Cloud-Providermarkt ist sehr intransparent und proprietär, also stellenweise wenig effizient. Auf der anderen Seite wird „Infrastructure as a Service“ (IaaS) erst langsam in Zentraleuropa etabliert, gewinnt aber zunehmend an Größe."
Frage der Definition Holger Röder von A.T. Kearney nennt jedoch Schwierigkeiten: "Die Integration und Sicherheit von Clouds lassen sich durch geeignete Konzepte in den Griff bekommen. Es stellt sich jedoch die Frage – da es bei der Börse um strukturierte Produkte geht – welcher Anteil des Cloud-Marktes strukturierbar ist (Definition eindeutiger Produkte beziehungsweise Services) und damit handelbar. Gefühlt ist das nur die Spitze des Eisberges, da vieles was unter Cloud (insbesondere der sogenannten „private Cloud“) läuft, sehr unternehmensspezifisch und „Neuverpacktes“ ist. Interessant ist, dass sich Service-Marktplätze rund um typische Cloud-Rechenzentren (zum Beispiel eShelter und Interxion in Frankfurt) sehr gut entwickeln und damit den CIOs viel mehr Flexibilität für die Gestaltung ihres Operating Models geben – insbesondere Zugang zu knappen Know-how-Ressourcen rund um Digitalisierung."
Sebastian Paas, KPMG Sebastian Paas, Partner CIO Advisory Service bei KPMG, erklärt: „Der Handel mit IaaS-Leistungen wird sicherlich zunehmen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass gerade kleine und mitteständische sowie Unternehmen, die ein hohes Unternehmenswachstum erwarten, interessant ist. Oft sogar Bestandteil deren Wachstumsstrategie. Auf der anderen Seite sind die Anbieter von IaaS-Leistungen häufig hochmoderne Rechenzentren, die es auszulasten gilt."
Peter Wirnsperger, Deloitte Peter Wirnsperger, Partner Cyber Risk Services bei Deloitte, sagt: "Cloud-Marktplätze werden auf jeden Fall eine wichtige Option darstellen, wo effizient und kostengünstig Ressourcen gesucht und kurzfristig eingesetzt werden sollen. Der Bedarf an schnell verfügbaren und einfach nutzbaren Infrastrukturservices ist groß und wird noch weiter ansteigen, was auch das Wachstum der bestehenden Cloud-Player zeigt."
Detaillierte Bewertung Peter Wirnsperger von Deloitte schränkt jedoch ein: "Sicherlich sind die Lösungen nicht für alle Bereiche anwendbar. Aber überall, wo Geschwindigkeit, Speichermenge und Verfügbarkeit in der Breite eine Rolle spielen, sind sie eine gute Alternative. Bei kritischen Informationen und komplexen Anwendungen muss man im Detail bewerten, ob und wie die Services nutzbar sein können. Aus Kostengesichtspunkten lohnt es sich auf jeden Fall die Ansätze im Detail zu bewerten."
Vertragsmanagement dynamisieren
Doch damit nicht genug. Flankierend zum Cloud Brokerage gilt es auch die Kompetenzen im Vertragsmanagement zu stärken. Gebraucht werden Rahmenverträge, die sich im Tagesgeschäft dynamisch genug managen lassen, um hybride End-to-end-Dienste nachfragegerecht aufzusetzen. Vertragsmanager müssen modulare Entwürfe mit allen relevanten Kanälen ausarbeiten, die sich im Bedarfsfall unverzüglich kontrahieren lassen. Dabei muss sich die Unternehmens-IT intensive Gedanken darüber machen, wie sie die Leistungsübergabepunkte zwischen den jeweils einzubindenden Dienstleistern ausgestaltet. Gerade mit Blick auf die Public Cloud ist ein besonders hohes Maß an Um- und Weitsicht geboten. Selbst Mitarbeiter von Großunternehmen müssen damit umgehen lernen, dass die Rahmenbedingungen in der Public Cloud nicht verhandelbar sind.
Da sich die verfügbaren Cloud-Angebote stark ausdifferenzieren und somit immer zahlreicher werden, müssen sich auch die Vertragsmanager eng mit den IT-Architekten abstimmen. Erst dann erhalten sie rechtzeitig das Wissen, um die Relevanz der Angebote belastbar einzuschätzen. Gleichzeitig brauchen die Vertragsmanager aber auch das Feedback der Cloud Broker: Geben die Rahmenverträge ihnen tatsächlich die nötige Flexibilität, um die End-to-end-Dienste anforderungsgemäß zu bauen?
Personalprofile im Wandel
Nehmen wir an, jemand mag seinen Kaffee schwarz und ohne Zucker. Ein einzelnes Zuckerkristall in einer Tasse nimmt er sicherlich nicht wahr. Den Unterschied zum zweiten und dritten, die hinzukommen, ebenfalls nicht. Dies gilt auch für alle weiteren einzelnen Kristalle. Trotzdem wird der Kaffee irgendwann ungenießbar süß. Dieses Paradox zeigt, dass sich der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung manchmal nur schwer ausmachen lässt. Ähnlich verhält es sich mit der Einführung neuer Technologien und den Folgen für die IT und ihrer Mitarbeiter.
Beispiel: Nach dem Verschieben einzelner Testumgebungen für die Applikationsentwicklung aus dem eigenen Rechenzentrum in die Cloud benötigt ein Unternehmen immer noch genauso viele Server-Adminstratoren wie vorher. Die Ablösung einer Personalsoftware durch eineSaaS-Lösung verändert noch nicht die Anzahl der Mitarbeiter, die sich um den internen Storage kümmern. Doch was geschieht, wenn die Geschäftsbereiche eine Vielzahl der IT-Services extern aus der Cloud beziehen oder IT-Support-Prozesse umfangreich automatisiert werden? Dann werden irgendwann qualifizierte IT-Mitarbeiter vorhanden sein, die nicht mehr ausgelastet werden können. Zukäufe von Unternehmen und die nachfolgende IT-Integration erhöhen die Wahrscheinlichkeit massiver Überkapazitäten und zukünftig nicht mehr benötigter Qualifikationen zusätzlich. In Verbindung mit einem starken Kostendruck durch agressive Wettbewerber mit günstigeren Betriebsmodellen werden so kurzfristige Lösungen notwendig.
Es ist zu erwarten, dass die Zahl der notwendigen Mitarbeiter für strategische, integrative und steuernde Tätigkeiten geringer als beim Eigenbetrieb sein wird. Die erforderlichen Qualifikationen sind grundlegend unterschiedlich, so dass eine Entwicklung der vorhandenen Mitarbeiter schwer und langwierig sein kann. Bevor die Notwendigkeit - und Ohnmacht - eintritt, schlagartig eine große Zahl von Mitarbeitern freisetzen zu müssen, denken Unternehmen auch an das Outsourcing entsprechender, meist operativer IT-Funktionen inklusive Personalübergang.
Orientierungshilfe für die Personalentwicklung
Insgesamt gesehen wird das Management disruptiver Technologien somit zu einer konzertierten Aktion aus Strategie, Architektur, Vertragsmanagement, Brokerage und natürlich der weiterhin eigenerbrachten IT-Dienstleistungen. Daher müssen die darin teilnehmenden Mitarbeiter zusätzlich zu ihrem fachspezifischen Wissen auch ihre beraterischen und kommunikativen Kompetenzen stärken. Viele Unternehmen betreten dabei Neuland.
Wertvolle Orientierungshilfen für diePersonalentwicklung bietet das frei verfügbare Skills Framework for the Information Age (SFIA). Die Non-Profit-Organisation SFIA Foundation definiert darin Fach- und Verhaltenskompetenzen, die von IT-Experten in unterschiedlichen Einsatzfeldern erwartet werden. Die Einsatzfelder reichen vom Management über die Beratung bis zu Anwendungsentwicklung und Infrastrukturbetrieb. Im Juli erschien die sechste Version des SFIA. Als neue Kompetenzen hielten darin unter anderem das Digitale Marketing und die Überwachung aufstrebender Technologien Einzug.