Deloitte-CIO Dietmar Schlößer erleichtert den 3000 IT-Mitarbeitern des Beratungs- und Wirtschaftsprüfungs-Unternehmens den weltweiten Informationsaustausch.
Er gilt zu Recht als einer der Meinungsführer unter den jüngeren deutschen CIOs. Und offenbar hat Dietmar Schlößer auch bei seinem Arbeitgeber Deloitte genügend Einfluss, um große und geschäftskritische Vorhaben in einer extrem dezentralen Struktur durchzusetzen. Handelt es sich doch um ein Netzwerk aus 50 im rechtlichen Sinne unabängigen Unternehmen.
Unter diesen Umständen ist es sicher nicht ganz einfach, eine globale IT-Strategie zu entwerfen und umzusetzen. Dafür, dass ihm das - nach heutigem Stand - gelungen ist, erreichte Schlößer im Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den siebten Platz in der Kategorie Großunternehmen.
Platz 7, „CIO des Jahres 2012“, Großunternehmen: Dietmar Schlößer, CIO von Deloitte, hat im IT-Wettbewerb „CIO des Jahres 2012“ den siebten Platz in der Kategorie Großunternehmen erreicht.
Herausragend im Vermitteln. Im Netzwerk der 50 rechtlich selbständigen Unternehmen von Deloitte war Schlößer sehr erfolgreich mit dem Umsetzen seiner Strategie.
Deloitte Größe: Rund 200.000 Mitarbeiter weltweit<br> Branche: Professional Services<br> Hauptsitz: New York (Deloitte Touche Tohmatsu Limited)<br> Dienstleistungen: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting, Corporate Finance
Wichtigstes Projekt: Umsetzung der "Global Information Technology Strategy". Weltweit etablieren 3000 IT-Mitarbeiter dabei Tools wie „Sharepoint“, „Yammer“ oder „Lync“. <br><br>Zeitrahmen: 2010 - 2014 <br><br> Herausforderungen: In dem globalen Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen war es nicht ganz einfach, die eingesetzten IT-Plattformen abzustimmen.
Schlößers Team Winston Churchills Bonmot "However beautiful the strategy, you should occasionally look at the results." ist im Rahmen der Strategieumsetzung zu Schlößers Mantra geworden.
IT-Kennzahlen und -Ausrichtung IT-Ausrichtung: siehe Bild <br> IT-Benutzer: ca. 200.000
Lesen und Laufen Bei einem guten Buch – im Bild sein Lieblingsbuch – oder beim Laufen im Wald kann Schlößer entspannen. Auch Rudern zählt zu seinen Hobbys.
Erste Schritte: Konsolidierung und Aufbau einer IT-Organisation
Seine jetzigen Aufgaben übernahm Schlößer 2008. Der promovierte Physiker hatte damals schon eine Reihe von unterschiedliche Positionen im IT-Management bekleidet. Unter anderem war er für die europäischen Kunden- und Logistiksysteme von Procter & Gamble zuständig; später verantworte er als IT-Manager bei Hewlett-Packard das Account-Delivery-Management für Großunternehmen in Deutschland, Österreich und Skandinavien.
Zu den erfolgreich absolvierten Vorhaben des heutigen Deloitte-CIO gehört die im Dezember 2009 abgeschlossene Konsolidierung der IT-Infrastruktur über 17 Standorte hinweg in zwei gespiegelte Rechenzentren (Projektname "Infrakons"). Gleichzeitig baute Schlößer eine serviceorientierte und projektfähige bundesweite IT-Organisation auf.
Für den "CIO des Jahres 2011" bewarb sich Schlößer mit einem Projekt aus dem Security-Bereich. Es trug den Namen "ISMS - Einführung eines Informationssicherheits-Managementsystems nach BSI Grundschutz mit ISO-27001-Zertifizierung". Wie der Deloitte-CIO damals erläuterte, bedurfte dieses Vorhaben keiner langatmigen Begründungen. Schließlich arbeitet das Wirtschaftsprüfungsunternehmen in einem extrem sicherheitsbewussten Milieu.
CIO des Jahres 2012 - Preisträger Großunternehmen Mit großer Freude präsentieren wir Ihnen die CIOs des Jahres 2012 in der Kategorie Großunternehmen.
Platz 10: Jochen Schneider, Zürcher Kantonalbank Jochen Schneider, bis Juni dieses Jahres CIO der Zürcher Kantonalbank, hat im IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den zehnten Platz in der Kategorie Großunternehmen erreicht.
Platz 9: Volker Raupach, Johnson Controls Automotive Volker Raupach von Johnson Controls Automotive Experience hat im IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den neunten Platz in der Kategorie Großunternehmen und den dritten Platz in der Kategorie "Global Exchange Award" erreicht.
Platz 8: Horst Westerfeld, Land Hessen Horst Westerfeld vom Land Hessen hat im IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den achten Platz in der Kategorie Großunternehmen erreicht.
Platz 7: Dietmar Schlößer, Deloitte Dietmar Schlößer, CIO von Deloitte, hat im IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den siebten Platz in der Kategorie Großunternehmen erreicht.
Platz 6: Thomas Schott, Rehau AG Thomas Schott von REHAU hat beim IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den 6. Platz in der Kategorie "Großunternehmen erreicht.
Platz 5: Christian Mezler-Andelberg, Magna Steyr Fahrzeugtechnik Christian Mezler Andelberg von Magna Steyr Fahrzeugtechnik hat beim IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" in der Kategorie den 5. Platz erreicht.
Platz 4: Klaus Vitt, Bundesagentur für Arbeit Klaus Vitt von der Bundesagentur für Arbeit hat im IT-Wettbewerb "CIO des Jahres 2012" den vierten Platz in der Kategorie Großunternehmen erreicht.
Platz 3: Michael Kollig, Danone Mit seinem Innovationsprojekt landete Michael Kollig, CIO für die Region EMEA von Danone, beim "CIO des Jahres 2012" nicht nur auf Rang drei in der Kategorie Großunternehmen, sondern schnappte sich zudem den ersten Platz in der Kategorie "Global Exchange Award". Das ist eine Überraschung: Die Nahrungsmittelindustrie war noch nie mit einem CIO so weit vorne im Ranking vertreten.
Platz 2: Andreas König, ProSiebenSat.1 Media AG Platz zwei im IT-Wettbewerb „CIO des Jahres 2012“, Kategorie Großunternehmen, erreichte Andreas König von ProSiebenSat.1 Media. So weit nach vorne hat es noch nie ein Vertreter der Medienbranche beim „CIO des Jahres“ geschafft.
Platz 1: Thomas Noth, Talanx AG Der Sieger des IT-Wettbewerbs "CIO des Jahres 2012" in der Kategorie Großunternehmen heißt Thomas Noth von der Talanx AG. Der Konzern-CIO hat es geschafft, sein Unternehmen von den branchentypischen Eigenentwicklungen hin zu einer Standardsoftware zu bewegen
Ziel: eine "World Class IT Community of Practice"
Der große Wurf gelang Schlößer ein Jahr später mit der "Global Information Technology Strategy". Das Projekt wurde 2010 auf die Bahn gesetzt und soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Um dieses Vorhaben in die Praxis umzusetzen, musste unter anderem der Informationsaustausch zwischen den weltweit etwa 3000 IT-Mitarbeitern verbessert werden. Das geeignete Mittel zu diesem Zweck sah Schlößer in der Einführung von Colloboration-Werkzeugen wie Sharepoint, Yammer oder Lync. Dazu der CIO selbst: "Um dem Netzwerkcharakter von Deloitte wirkungsvoll gerecht werden, unterstützen wir die Umsetzung durch den gezielten Einsatz sozialer Medien und Werkzeuge zur Collaboration - im Rahmen einer World Class IT Community of Practice."
Herausforderung: 50 selbständige Unternehmen in 150 Ländern
Was sich hier so glatt liest, war offenbar eine ziemliche Herausforderung für Schlößer und sein Team. Immerhin galt es, alle 50 Mitgliedsfirmen aus insgesamt 150 Ländern auf die Reise mitzunehmen. "In einem globalen Netzwerk rechtlich selbständiger und unabhängiger Unternehmen bedarf es großer Anstrengung, zu einer Abstimmung der eingesetzten IT-Plattformen zu kommen", räumt der CIO ein. Offenbar haben sich die Anstrengungen aber gelohnt. (Computerwoche)