IT-Auszeichnung

Der heimliche Nobelpreis

07.10.2002 von Torsten Meise
Die Europäische Kommission und die schwedische Hauptstadt vergeben am 10. Oktober die "Stockholm Challenge Awards". Deutsche Projekte sind kaum vertreten.

Bei diesem Preis geht es laut Ausschreibung um "sozial, wirtschaftlich und ökologisch wegweisende IT-Projekte" - Initiativen und Ideen, die neue Informations- und Telekommunikationstechnologien zur "Verbesserung gesellschaftlicher Bedingungen" nutzen. Die Ausrichter sehen den Award gar in der Tradition des Nobelpreises.

Weit mehr als 500 Initiativen aus der ganzen Welt haben dieses Jahr ihre Projekte eingereicht. Die mit 31 Wissenschaftlern besetzte Jury kürt Preisträger in den Kategorien E-Government, Kultur, Gesundheit, Erziehung, E-Business und Umwelt. Die 100 Finalisten präsentieren ihre Beiträge in der Woche vor der Vergabe in Stockholm. Aktuelle Hochtechnologie ist jedoch kein Garant für die Teilnahme an der Endrunde. "Es kommt auf den sozialen Nutzen und die Nachhaltigkeit an", sagt Jurymitglied Alexander Ziegler-Jöns, Vizepräsident der privaten International University Bremen.

Nur zwei deutsche Projekte schafften den Sprung ins Finale. Eine der Ausnahmen: "Exomino" vom Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung. Projektleiter Grigorios Karangelis entwickelte mit seinem Team aus der Abteilung Cognitive Computing and Medical Imaging eine Software, die Tumorbestrahlungen simuliert. Sie erspart Ärzten Arbeit, Patienten Strahlenbelastung und Krankenhäusern Investitionen für Hard- und Software.