CIO: Fusionen, Allianzen, Umstrukturierungen: In Deutschlands Krankenkassenlandschaft scheint kein Stein mehr auf dem anderen zu bleiben. Was sind die Gründe?
Andreas Strausfeld: Krankenversicherer sind heute in einer zwiespältigen Situation. Sie erfahren von politischer und gesetzgeberischer Seite viele Reglementierungen, dennoch sollen sie agieren wie Wirtschaftsunternehmen, inklusive dem Risiko, im schlimmsten Fall auch pleite zu gehen. Der Konkurrenzkampf ist deutlich härter geworden, verbunden mit einem gewissen Zwang zur Größe.
Was bedeutet das für die IT?
Die Unternehmen konzentrieren sich auf das Kerngeschäft, und das ist eine optimale, individuelle Betreuung der Kunden. Hier spielt die IT eine sehr große Rolle, gleichzeitig gibt es noch Verbesserungspotential. Wie eine aktuelle IDC-Studie erneut bestätigt hat, funktioniert in unserer Branche die Abstimmung zwischen der IT- und den Fachabteilungen nicht immer optimal.
Mit unserem Projekt proDAK und der DAKOR-Plattform sind wir hier einen deutlichen Schritt vorangekommen.
Im kommenden Jahr werden Sie einer von drei Geschäftsführern der BITMARCK Holding GmbH, einem von mehreren Krankenkassen getragenen IT-Dienstleister. Was ist das Ziel dieser Allianz?
Die Rolle der BITMARK ist die eines integrierten IT-Service-Unternehmens für den gesamten Sozialversicherungsbereich. Schon heute bedienen wir etwa 180 Krankenkassen sowie andere Institutionen mit zusammen über 40.000 Mitarbeitern. Unsere Stärke ist dabei der Full-Service, das heißt wir bieten Software, Betriebsleistungen, Beratung und Business Process Outsourcing aus einer Hand.
Verspüren sie manchmal ein gewisses Schwindelgefühl in Anbetracht der Größe ihrer neuen Aufgabe?
Eigentlich nicht. Natürlich wird mein Job deutlich anders sein als die jetzige Tätigkeit als DAK-CIO. Aber das macht die Sache ja gerade so spannend.