Der Blackberry Messenger ist ein Business-taugliches Instant Messaging-System, das mit jedem Blackberry ausgeliefert wird. Nutzer müssen sich dazu nicht erneut anmelden, sondern können einfach die einmalige PIN ihres Smartphones nutzen, um mit anderen Blackberry-Nutzern per Sofortnachrichten zu kommunizieren. Zudem lassen sich Gruppen definieren, um mit mehreren Nutzern gleichzeitig zu chatten.
Hier lassen sich auch Aufgaben und Termine an andere Teilnehmer delegieren, was beispielsweise auf Messen und Veranstaltungen praktisch ist. Unsere Kollegen der Computerwoche liefern im Artikel Der Blackberry Messenger in der Praxis eine Übersicht zur grundlegenden Funktionsweise des Blackberry Messengers.
Seit kurzem steht die neueste Version des Blackberry Messengers bereit. Die Version 6 ist dabei ein großer Schritt für Research in Motion: Erstmals wird es auch für Entwickler externer Anwendungen möglich, den Blackberry Messenger in ihre Apps zu integrieren. Diese Anwendungen nennen sich "Connected Apps".
Neben einfachen Chats können die Connected Apps auch Informationen an den Messenger selbst übergeben. Aktuell ist das Angebot noch übersichtlich, so zeigt etwa die Foursquare-App kürzlich erhaltene Abzeichen im Messenger an. Nutzer können außerdem Empfehlungen für Anwendungen über den Messenger mit Kontakten und Freunden teilen. Eine Liste aller Anwendungen, welche die neuen Funktionen zum Start unterstützen, findet sich auf dieser Webseite.
Der Blackberry Messenger 6 und die Connected Apps können über die App-World heruntergeladen werden. Unterstützt werden alle Blackberry-Smartphones ab Betriebssystemversion 4.5. Käufer des Tablets Blackberry Playbook gehen allerdings noch leer aus. Wann RIM eine entsprechende Anwendung für diese Nutzergruppe nachreicht ist nicht bekannt.
Kein langfristiger Erfolg für RIM garantiert
Selbst wenn man mit dem neuen Messenger Dinge wie Chats in Spielen realisieren kann - einen langfristigen Erfolg garantiert das noch lange nicht. RIM muss nicht nur die Nutzer, sondern auch die Entwickler überzeugen, ihre Anwendungen für dieses System zu öffnen. Dabei könnte sich der Konzern selbst im Weg stehen.
Zumindest aktuell sind die Meldungen aus dem kanadischen Waterloo weder besonders konsistent noch unbedingt positiv. Erst kürzlich ließ RIM verlauten, dass weltweit 2000 Mitarbeiter entlassen werden, Gewinnprognosen wurden gesenkt. Mehr dazu lesen Sie in unserem Kommentar "Wohin steuert RIM?".
Dazu kommt, dass der Blackberry Messenger zwar vielseitig ist, er aber nur den Besitzern eines Blackberry zur Verfügung steht. Das bedeutet nicht nur, dass RIM sich potentielle Nutzer auf iOS- und Android-Basis vergrault, auch ein PC- oder Mac-Client wäre sinnvoll. So könnte man beispielsweise Teams zentral steuern oder über Smartphone-Grenzen kommunizieren. Dass so eine Lösung durchaus möglich ist, zeigt etwa die populäre App PingChat.