Achim Egner will mehr. Wie Medien Ende vergangenen Jahres berichteten, denkt der Vorstandsprecher von Rewe über ein einheitliches Markenkonzept für die Handelsgruppe nach. "Es gibt Gründe warum man Rewe draußen nicht genügend kennt“ gab Egner zu Protokoll. Eine Möglichkeit die Marke bekannter zu machen ist eine einheitliche Markenführung im selbständigen Einzelhandel sowie im Filialbereich. So sollen die Minimal-Verbrauchermärkte jetzt auf den Namen Rewe umgestellt werden. Nicht zuletzt würden sich durch einen gemeinsamen Markenauftritt weitere Synergien ergeben.
Im April 2005 übernahm der ehemalige Telekommunikations-Manager die Leitung des Handelskonzerns, der neben dem Kerngeschäft Einzelhandel gut zehn Prozent seiner Einnahmen in der Touristik verdient. Seitdem hat er bereits einiges in Bewegung gesetzt. Eine Strukturreform ist ebenso auf den Weg gebracht wie eine Neuausrichtung der Strategie und die engere Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Einkauf.
"Effizienz und Rentabilität müssen in allen Bereichen des Unternehmens verbessert werden“, resümierte Egner im August vergangenen Jahres nach den Aufsichtratssitzungen der wesentlichen Unternehmenszweige Rewe-Zentral AG, Rewe Zentralfinanz AG sowie Rewe Deutscher Supermarkt. Medienberichten zufolge will Egner mit den eingeleiteten Maßnahmen künftig einen Betrag in dreistelliger Millionenhöhe einsparen.
Warenwirtschaft für 90 Lager
Die IT unter der Verantwortung von Norbert Fiebig wird ihren Beitrag zur erhofften Effizienzsteigerung leisten. Seit 1998 ist die Tochtergesellschaft Rewe Informationssysteme GmbH (RIS) unter anderem damit beschäftigt, die Lager mit einem einheitlichen Lager- und Warenwirtschaftssystem auszustatten. Die Lösung stammt von dem Dortmunder Spezialisten ProLogistik. Mitte vergangenen Jahres konnte das 50. Lager den Einsatz feiern, bis Ende 2007 sollen alle 90 Warenlager mit dem System ausgestattet sein.
Doch nicht nur das Brot- und Buttergeschäft beschäftigt die Rewe-IT. Schon 2004 begann das Handelsunternehmen sich mit der RFID-Technologie auseinander zu setzen. Gemeinsam mit Siemens Business Services wird daran gearbeitet in den Lagern künftig völlig auf den Papierverkehr verzichten zu können. Allein in dem Rewe-Lager in Norderstedt werden täglich rund 100.000 Kartons von Paletten auf kleinere Rollcontainer verteilt und auf die Reise geschickt. Statt wie bisher jede Palette manuell abzuhaken und den Empfang im System zu bestätigen wird dies künftig effizienter und effektiver mit Hilfe der Funketiketten geschehen.