Drogeriehändler Rossmann

Der Weg zum globalen ERP-Blueprint

12.07.2024 von Jens Dose
CIO Christian Metzner und ERP-Hauptverantwortliche Rilana Lührig berichten, wie Rossmann ein globales ERP-System für all seine Märkte ausrollt.
Christian Metzner, CIO von Rossmann: "Durch den neuen Plattform-Ansatz kann ich zum Beispiel eine gute Idee aus Tschechien auch den Kolleginnen und Kollegen in Spanien zur Verfügung stellen."
Foto: Dirk Rossmann GmbH

"Wenn man auf das größte Einzelrisiko eines IT-Leiters schaut, dann ist das der Austausch eines ERP- oder Kassensystems," berichtet Christian Metzner, seit knapp einem Jahr IT-Verantwortlicher bei Rossmann. Genau diesem Risiko musste sich das Team um den CIO jedoch stellen.

Eine Blaupause für alle

Bisher haben die Ländergesellschaften des Drogeriehändlers laut Metzner ihre ERP-Systeme selbst aufgebaut und betrieben. Mit der jüngsten Initiative veränderte das Unternehmen seine Perspektive. "Wir haben in allen Ländern dieselben Herausforderungen," so der IT-Chef.

Dafür sollte eine sogenannte Referenzarchitektur für die internationalen Märkte aufgebaut werden. Dieser "Blueprint" wird nur einmal entwickelt, aufgebaut und anschließend den Ländergesellschaften zur Verfügung gestellt.

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Das soll zum einen das Risiko für kleinere Märkte senken, die weniger "IT-Schlagkraft" als die Zentrale haben. Zum anderen will die IT so verschiedene Märkte zusammenbringen. Metzner: "Wir sehen oft, dass in irgendeinem Land jemand eine tolle Idee hat, die dann immer nur für den eigenen Markt umgesetzt wird. Durch den neuen Plattform-Ansatz kann ich zum Beispiel eine gute Idee aus Tschechien auch den Kolleginnen und Kollegen in Spanien zur Verfügung stellen." So würden User-Gruppen geschaffen und der Zusammenhalt der Fachbereiche gestärkt.

Das Ziel ist es, die Fachbereiche dabei zu unterstützen, sich auf die Kundschaft zu fokussieren. "Unsere Aufgabe als IT ist es, das Nötige dafür zusammenzubringen, Prozesse zu optimieren und die beste Lösung für die Herausforderungen des Business zu liefern," skizziert der CIO das Selbstbild seines Ressorts.

Vier Ausprägungen

Der ERP-Blueprint hat laut dem CIO vier entscheidende Facetten:

Dazu wurden laut dem CIO bereits 39 Standardschnittstellen geschaffen, etwa zu länderspezifischen Logistik- oder Finanzprozessen: "Die Software, die man auswählt, ist meistens gut, aber sie in 20 Jahre alte Prozesse oder zehn Jahre alte Anwendungen zu integrieren, ist komplex." Dafür brauchte die IT eine clevere Integrationsarchitektur. Ziel ist es, neue Lösungen, etwa für das Lieferkettenmanagement oder die Flächen- und Regalplanungssoftware Symphony AI, einmal zentral zu bauen und den Ländern zugänglich zu machen.

Die IT will sich passgenau aufstellen, um die mittlerweile rund 2.500 Märkte im Ausland - Tendenz steigend - weiter unterstützen und die Expansion des Unternehmens schneller umsetzen zu können. Funktionen, die in mehreren Ländern zum Einsatz kommen, wie etwa Datenaustausch mit umliegenden Systemen, werden dem zentral verwalteten Standardbaukasten hinzugefügt.

Pilotprojekt in Spanien

Das Projekt nahm in Spanien seinen Anfang und war zu Beginn als eigenständiges Marktprojekt angedacht - wie die vorangegangenen ERP-Initiativen. Metzner: "Als Rilana Lührig, Senior Leitung ERP International bei Rossmann und Verantwortliche für das Projekt, und ich dazugekommen sind, haben wir das hinterfragt, weil auch andere Länder zeitgleich eigene ERP-Projekte gestartet hatten." Also wurden diese anderen Projekte verschoben und beschlossen, aus dem spanischen ein Referenzprojekt zu machen.

Rilana Lührig, Senior Leitung ERP International bei Rossmann: "Wir wollen keinen Big Bang, weil das Risiko dabei zu groß und der Change-Aufwand zu hoch für die Organisation wäre, also schneiden wir den Rollout in sinnvolle Phasen, die vom Stand des Unternehmens dort abhängen."
Foto: Dirk Rossmann GmbH

Im Oktober 2022 hatte Rossmann die erste Implementierung des Blueprints auf Basis von Microsoft Business Central in Spanien ausgerollt. Vorher hatte die dortige Ländergesellschaft Microsoft Navision im Einsatz.

Über den Blueprint sollen laut Lührig Communities aufgebaut werden, in denen sich die Märkte untereinander und mit der Zentrale austauschen können: "So wollen wir gemeinsam mit den Märkten entscheiden, was relevant für den Blueprint ist und was nicht sowie sicherstellen, dass die Märkte voneinander lernen und Wissen untereinander teilen können."

"Nach dem Go-Live haben wir die Prozesse gemeinsam mit den spanischen Kolleginnen und Kollegen erprobt, und den Blueprint verfeinert," so Lührig. Metzner ergänzt: "Diese Erfahrungen helfen uns bei den kommenden Rollouts, so dass es jedes Mal einfacher wird." Die Ländergesellschaften würden von die Best Practices des zentralen ERP-Teams und den vorhandenen Standards profitieren. "So nehmen wir Risiko aus dem Systemwechsel und es geht schneller, weil wir nicht alles jedes Mal neu machen müssen," so der CIO.

Funktionen, die nicht in dem ERP-Blueprint enthalten sind, werden über die Schnittstellen angebunden oder über sogenannte Extensions abgebildet, erklärt Lührig: "Die individuellen Anforderungen einzelner Länder haben wir explizit extrahiert in Extensions für lokalspezifische Erweiterungen."

Neue Team-Strukturen für das ERP

Als das neue ERP vorbereitet wurde, war ein relativ kleines Entwicklerteam dafür verantwortlich, das das Vorhaben neben ihren anderen Aufgaben vorantrieb, berichtet Lührig. "Mit dem Go-Live haben wir dann ein dediziertes Team eingesetzt, das sich um das internationale ERP-System kümmert. Mittlerweile ist das auf 21 Personen angewachsen," stellt die IT-Verantwortliche fest.

Die Top-CIOs im Handel
Michael Müller-Wünsch
Der Berliner Michael Müller-Wünsch (aka: MüWü) ist seit August 2015 Bereichsvorstand Technology (CIO) der Otto-Einzelgesellschaft. In dieser Funktion verantwortet Müller-Wünsch die Weiterentwicklung der IT-Landschaft und Tech-Architektur des Onlinehändlers und treibt damit den Wandel des Geschäftsmodells in Richtung Plattform. 2017 wurde die Technologie-Organisation von Otto unter seiner Führung mit dem CIO Innovation Award ausgezeichnet. Während seiner beruflichen Laufbahn arbeitete der im Bereich KI promovierte Informatiker und Diplom-Kaufmann unter anderem für Lekkerland, Ceva Logistics, MyToys und Herlitz.
Markus Mosa
Seit Februar 2015 wird das Ressort IT/Logistik beim Lebensmittelkonzern Edeka direkt vom Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa geführt. Vorgänger Michael Wulst ging aus persönlichen Gründen in Rente. Das Vorstands-Team der Edeka AG besteht nun aus nur noch drei Vorständen.
Eduard Spitz
Die weltweite IT von Hugo Boss liegt seit März 2023 in den Händen von Eduard Spitz. Sein Vorgänger Jörg Walter ging in den Ruhestand.
Bastian King
Mit Bastian King beruft das Modeunternehmen Takko Fashion erstmals einen Chief Information Officer. Er soll den digitalen Wandel vorantreiben. Die Position des CIO hat der Modehändler aus dem nordrhein-westfälischen Telgte neu geschaffen. Zum 1. März 2023 holte das Management dazu Bastian King an Bord.
Christian Metzner
Seit Mitte April 2023 leitet Christian Metzner die IT der Drogeriemarktkette Rossmann. Seiner Vorgängerin Antje König stieg Anfang 2022 in den Vorstand auf. Metzner kommt von Volkswagen Financial Services.
Melanie Fichtner
Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns.
Ricardo Diaz
Seit August 2017 arbeitet Ricardo Diaz bei der Emil Frey AG in Zürich als CIO/CTO. Die Gruppe ist im Automobilhandel tätig. Der gelernte Diplom-Kaufmann Diaz war im April 2014 vom Energie Versorger EnBW als Vice President IT Strategy &Steering zur Unternehmensgruppe Media-Saturn gekommen. Im Juli 2014 wurde er CEO der Media-Saturn IT-Services und CIO bei Media-Saturn.
Matthias Wlaka
Seit 1. Januar 2024 ist Matthias Wlaka CIO und Mitglied der Geschäftsführung von Bonprix. Die Stelle wurde neu geschaffen, um die IT-Aktivitäten des Modehändlers zentral zu bündeln.
Marc Rauscher
Seit 1. April 2023 ist der ehemalige IT-Chef von Douglas, Marc Rauscher, Geschäftsführer der Hagebau IT GmbH. Er verantwortet das operative Geschäft der IT-Tochter.
Roman Melcher
Roman Melcher verantwortet bei dm nicht nur die IT, sondern sitzt auch in der Geschäftsführung des Drogeriekonzerns.
Lars H. Heimann
Lars H. Heimann ist seit März 2019 CIO der BAHAG AG, die zentrale Einkaufsgesellschaft der BAUHAUS Regionalgesellschaften. Seit Anfang 2021 hat er zudem den Posten des Senior Vice President Corporate IT inne. Er kam bereits 1999 in das Unternehmen.
Roland Schütz
Roland Schütz, langjähriger CIO der Lufthansa, wechselt als Vorstand für IT und Digitalisierung zum Mannheimer Pharmahändler Phoenix. Schütz tritt die neu geschaffene Position des Chief Information Officer Anfang 2021 an.
Andreas Hubert
Andreas Hubert ist seit Februar 2021 Group CIO von Adidas.
Katja Burkert
Seit 1. Juli 2021 ist Katja Burkert CIO bei Intersport. Sie folgte auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte.
Sinanudin Omerhodzic
Sinanudin Omerhodzic ist seit Oktober 2020 Geschäftsführer IT bei Aldi Nord. Er kommt von der Paul Hartmann AG.
Frank Schroeder
Frank Schroeder ist seit Mai 2016 Head of IT der Interseroh Dienstleistungs GmbH, einer Tochter des Berliner Recycling- und Umweltdienstleisters Alba. Er war zuvor Leiter IT-Management und Leiter Innovationsmanagement beim Bauunternehmen Hochtief AG in Essen.
Severin Canisius
Seit September ist Severin Canisius CIO und Mitglied der Geschäftsführung des Essener Schuhhändlers. Er folgt auf Olaf Schrage, der das Unternehmen Ende 2021 verlässt.
Katharina Knötel
Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola European Partners CCEP von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen.
Jörg Kohlenz
Am 1. Juli 2022 hat der ehemalige Leoni-CIO Jörg Kohlenz die Position des Group CIO beim Thermomix-Anbieter Vorwerk übernommen.
Lars-Eric Pusch
Seit April leitet Lars-Eric Pusch die IT der Drogeriemarktkette Müller. Er soll sie zu einem datengetriebenen Unternehmen machen.
Michael Rybak
Michael Rybak hat bei der Drogeriekette Rossmann Anfang 2015 als Geschäftsführer den neu geschaffenen Geschäftsbereich Logistik und IT übernommen. Er verantwortete bereits seit Mitte 2014 zusätzlich zur Logistik den Fachbereich IT. Rybak wechselte 2009 in die Logistik des Drogeriekonzerns, wurde Logistikleiter sowie Geschäftsführer der Logistik-Gesellschaft und trat in die Geschäftsleitung ein.
Mark Michaelis
Seit dem 7. Juni 2021 ist Mark Michaelis Geschäftsführer der Markant Services International GmbH sowie ihres polnischen Pendants. Das Unternehmen verantwortet die IT, Produktentwicklung und den Betrieb der Dienstleistungen und Services der Markant-Gruppe.
Michael Kaib
Michael Kaib wurde im Juli 2015 neuer CIO in der Zentrale des Modekonzerns Esprit in Ratingen. Er berichtet an den Chief Operations & Systems Officer, Leif Erichson. Kaib kam im Mai 2010 zu Esprit. Er war dort zuletzt Vice President - Head of IT Governance & Enterprise Architecture. Kaib studierte Betriebswirtschaftslehre an der Philipps-Universität Marburg und in den USA und promovierte anschließend am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Marburg. Seine berufliche Karriere begann er 1998 als Berater bei Booz & Company in Frankfurt am Main in der globalen IT Practice.
Andreas Schobert
Bei der Hornbach-Baumarkt-AG ist Andreas Schobert (41) seit 2015 neuer IT-Vorstand. Das Ressort Technologie wurde neu geschaffen. Der Vorstand wurde dafür von sechs auf sieben Mitglieder erweitertet. Im neuen Ressort laufen ab sofort die Fäden für die konzernweite Informationstechnologie sowie das E-Business zusammen. Seit 2012 war Schobert als Leiter E-Business für den internationalen Aufbau und die Weiterentwicklung des Online-Geschäfts im Hornbach-Baumarkt-AG Konzern zuständig.
Nathan Mott
Nathan Mott ist seit Oktober 2014 CIO beim Stuttgarter Pharmagroßhändler McKesson Europe (zuvor: Celesio). Der IT-Chef kam aus den USA, vom Mehrheitsaktionär McKesson. Mott war zuletzt Präsident der McKesson Pharmacy Systems & Automation (MPS&A) und hatte danach zusätzlich das Celesio Coordination Planning Office geleitet.
Armin Bergbauer
Mit Armin Bergbauer hat der Technologie-Distributor Ingram Micro seit Frühjahr 2008 einen neuen IT-Chef. Seine Vorgängerin Barbara Neumann hatte sich in den Ruhestand verabschiedet. Als Leiter IT & Organization ist Bergbauer auch Mitglied der Geschäftsleitung und berichtet an Gerhard Schulz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung.
Walter Schulte-Vennbur
Bei Electronic Partner verantwortet Walter Schulte-Vennbur seit Februar 2013 die IT. Der Diplom-Informatiker war zuvor CIO be Also Actebis. Auch vor dem Zusammenschluss von Also und Actebis 2011 arbeitete er mehr als 15 Jahre in verschiedenen Positionen beim Vorgängerunternehmen Actebis.
Bernd Herrmann
Bernd Herrmann arbeitet seit 1990 bei Würth, einem Großhandel für Produkte der Befestigungs- und Montagetechnik. In der Würth-Gruppe ist er Geschäftsbereichsleiter für IT, E-Business und Logistik sowie Geschäftsführer für die Bereiche Marketing und EDV der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Seit Mai 2015 ist er auch in der vierköpfigen Konzernführung der Würth Gruppe vertreten und dort für IT und E-Business verantwortlich.
Stephan Wohler
Seit 2011 ist Stephan Wohler im Vorstand der Edeka Minden-Hannover. Er verantwortet bei der größten Edeka-Regionalgesellschaft die Ressorts IT und Logistik. Wohler kommt von der Metro, wo er zuletzt als Vorsitzender der Metro Group Logistics (MGL) arbeitete.
Khaled Bagban
Zum 1. Juli 2024 ist Khaled Bagban als CIO bei der Metro AG eingestiegen. Gleichzeitig wurde er CEO der Digitalisierungstochter Metro.digital. Er folgt auf Timo Salzsieder.
Michael Homburg
Michael Homburg ist seit April 2016 Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation bei Edeka Nord. Sein Vorgänger Ernst Bochnig ist in den Ruhestand gegangen. Seit Mitte 2015 war Homburg bei Edeka Nord bereits stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation.
Benjamin Beinroth
Neun Jahre war Benjamin Beinroth bei dem Lebensmitteleinzelhändler Tegut beschäftigt, davon vier Jahre als Chief Information Officer (CIO). Er wechselte zum Jahresbeginn 2016 in die CIO-Position bei Fressnapf. Beinroth berichtet als CIO direkt an Hans-Jörg Gidlewitz. Dieser ist verantwortlicher Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen, Personal und IT bei Fressnapf.
Jörg Heinen
Jörg Heinen heißt der IT-Leiter bei WMF (Württembergische Metallwarenfabrik AG) in Geislingen. Seit Februar 2016 ist er im Amt. Der Vice President Global IT (CIO), so sein offizieller Titel, war zuvor Corporate Director, Strategic Vendor Management, bei der Henkel AG in Düsseldorf. Dort war er zuvor auch CIO Western Europe und damit verantwortlich für die IT-Services in der umsatzstärksten Region.
Andreas Möller
Seit März 2018 ist Andreas Möller Geschäftsführer IT/ Managing Director IT beim Lebensmittelhändler Aldi Nord in Essen. Zuvor war er dort Bereichsgeschäftsführer IT, verantwortlich für IT-Projekte & -Methodik.
Frank Hoe
Frank Hoe ist seit September 2016 CIO DACH bei der L’Oréal Deutschland GmbH in Düsseldorf. Er blickt auf 15 Jahre Erfahrung als CIO und IT Direktor in internationalen Unternehmen wie McDonald’s, Dole Food Company, Aldi Stores UK/Ireland und beim TÜV Rheinland zurück. Hoes Vorgänger im Amt, Abder Dellys, ist in den Ruhestand gegangen.
Johannes Wechsler
Johannes Wechsler ist seit Juli 2018 neuer Geschäftsführer der MediaMarktSaturn IT Solutions in Ingolstadt. Wechsler berichtet an Atul Bhardwaj, CTO der MediaMarktSaturn Retail Group und CEO der MediaMarktSaturn IT Solutions. Wechsler wird die Geschäftsführung der MediaMarktSaturn IT Solutions um Bhardwaj, Orhan Olgun und Thomas Gawron ergänzen. Zuvor, seit Mai 2015, war Wechsler CIO der ProSiebenSat.1. Media SE.
Max Thelen
Weil Erwin Sattler in die Geschäftsführung aufstieg, übernahm Max Thelen im Herbst 2010 dessen Position als Bereichsleiter IT/ORG beim Pharmagroßhändler Sanacorp. Damit verantwortet er IT-Infrastruktur und Anwendungsentwicklung des Unternehmens. Zugleich fungiert er als Schnittstelle zu den Fachbereichen.
Michael Baier
Neuer Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Infokom in Karlsruhe ist seit Juli 2018 Michael Baier. Infokom ist die IT-Tochter der Eurobaustoff, einer Kooperation für den mittelständischen Baustoffgroß und -einzelhandel. Zuletzt war Baier Vorstandsmitglied der Abas Unternehmensgruppe.
Jens Siebenhaar
Jens Siebenhaar ist seit Oktober 2018 CIO beim Bekleidungsunternehmen C&A Europe. Zuvor arbeitete Siebenhaar als Geschäftsführers der REWE Systems GmbH. Siebenhaar war im März 2009 Leiter der IT bei REWE geworden. Er wechselte damals von der Baumarktkette OBI an den Rhein.
Frank Scholz
Frank Scholz ist seit September 2018 Group CIO bei der Citti Handelsgesellschaft in Kiel. Er ist dort für die gesamte IT verantwortlich. Scholz war zuvor CIO bei der DB Regio. In den kommenden vier Jahren wird er sich die Aufgabe mit dem bisherigen IT-Leiter Matthias Ernst teilen.
Ulrich Wiedemann
Ulrich Wiedemann ist seit September 2020 IT-Leiter von Vinzenzmurr. Zuvor war er CIO und COO beim Münchner Edelmetallhändler Pro Aurum, zu dem er Anfang 2020 von Essity gewechselt ist.
Jochen Jaser
Jochen Jaser ist seit Juni 2019 neuer CIO beim Kölner E-Commerce Unternehmen HRS Group. Zuvor war Jaser bis Mai 2019 ein Jahr als CTO bei der Bearing Point Software Solutions GmbH in Frankfurt. Fast acht Jahre arbeitete er bei der Frankfurter Matrix42 AG, als CTO und CEO und sowie fünf Jahre bei der Karlsruher update4u Software AG, als Head of Product Management und CTO.
Andreas Helber
Mit dem Jahreswechsel 2010/11 änderten sich die IT-Verantwortlichkeiten bei der BayWa: Andreas Helber wurde zum Finanzvorstand berufen und übernahm zugleich das IT-Ressort vom vormaligen Vorstand Frank Hurtmanns. Dieser verließ den Agrarhändler. IT-Dienstleistungen bezieht die BayWa über die RI-Solution GmbH, die sie Anfang 2002 zusammen mit der österreichischen RWA AG gegründet hat. Chef des Dienstleisters ist Eugen Berchtold.

Dieses Team arbeite eng mit dem IT-Betrieb und den Fachbereichen zusammen. Lührig: "Die Kolleginnen und Kollegen werden auch von Dienstleistern unterstützt, aber uns war es wichtig, dass wir einen internen Bereich haben, der sich nur um das internationale ERP kümmert."

Zudem ist das Team involviert, wenn länderspezifische Funktionen abseits des Blueprints entwickelt werden. Metzner beschreibt die Aufgabenteilung folgendermaßen: "Wie stark das Team dort eingebunden ist, hängt von der Größe der Landesgesellschaft ab. In kleineren Märkten wie etwa Albanien übernimmt das zentrale ERP-Team die Führung des Projekts. Je größer die Organisation jedoch ist, desto mehr können die Teams vor Ort übernehmen."

Um länderspezifische ERP-Komponenten zu entwickeln, setzt Rossmann auf Key-User, die mit den Systemen und den Prozessen vor Ort vertraut sind. Diese unterstützen bei Schulungen als Multiplikatoren und beim Support, nehmen technische oder regulatorische Anforderungen auf und tragen sie an das zentrale Team heran. Zudem entscheiden sie gemeinsam mit den Communities und dem zentralen Team, ob eine neue Anwendung in den Blueprint mit aufgenommen werden soll, oder ob es eine lokalspezifische Anwendung bleibt.

Zudem galt es, neben dem technischen Betrieb auch Change-Management zu betreiben, also die Art und Weise der Unterstützung für die Märkte zu definieren sowie Support-, Betriebs- und Rollout-Konzepte zu entwickeln. Lührig: "Wenn wir Länder haben, die lokalspezifische Anforderungen umsetzen müssen, stellen wir von unserer Seite sicher, dass die Governance eingehalten wird." Da spielen etwa Code Reviews und gemeinsames Testing mit hinein, um die Ergänzungen gut in das Gesamtsystem zu integrieren.

Erforderliche IT-Systeme für jede Marktentwicklungsphase

Laut Lührig muss das Unternehmen je nach Marktentwicklungsphase - von der Markteinführung über mittlere Märkte bis hin zur Expansion - spezifische Fähigkeiten entwickeln. Eine "Business Capability Map" unterstütze dabei, diese Schlüsselfähigkeiten und die erforderlichen IT-Systeme für jede Phase zu identifizieren. Besonders der ERP-Blueprint spiele eine zentrale Rolle, betont die Managerin, indem er mehrere Fähigkeiten durch Business-Central-Module oder Schnittstellen bündle, um IT-Strategien marktgerecht auszurichten.

Für das nächste Land plant das Team um Lührig, zunächst das Kern-ERP auszurollen. Weitere Systeme sollen erst im Anschluss daran zugeschaltet werden und laufen bis dahin noch auf dem alten ERP im Parallelbetrieb. "Wir wollen keinen Big Bang, weil das Risiko dabei zu groß und der Change-Aufwand zu hoch für die Organisation wäre, also schneiden wir den Rollout in sinnvolle Phasen, die vom Stand des Unternehmens dort abhängen," resümiert Lührig.

Metzner ergänzt: "Die IT hat sich gut aufgestellt, auch wenn wir noch einige Schnittstellen und Produkte entwickeln müssen, um das weitere Wachstum im Ausland zu bewältigen und als verlässlicher Partner aufzutreten. Das nächste Projekt kann also gerne kommen."