Um dem Sparzwang der öffentlichen Haushalte zu begegnen, lassen sich IT-Leiter deutscher Bildungseinrichtungen verschiedene neue Dinge einfallen, um den Budgetkürzungen zu begegnen. Um Ausgaben vor allem bei Hardware, aber auch bei der Administrierung und Wartung zu reduzieren, setzen inzwischen viele Schulen auf virtualisierte Desktops. Das teilt zumindest der Hersteller VMware mit.
Virtualisierungs-Software könne sowohl die Kosten bei der Administration sowohl von virtuellen Desktops als auch bei bestehenden, physikalischen PCs senken, sagen die Hersteller. Außerdem ließen sich so Updates und neue Systeme schneller und zentral aufsetzen und wiederherstellen, und auch zeitnahe und kostengünstig auf neue Betriebssysteme wie Windows 7 migrieren. Statt alle paar Jahre neue PCs anzuschaffen, können wesentlich billigere Thin Clients oder auch nur Desktops eingesetzt werden, da alle Daten zentral im Rechenzentrum vorliegen.
Doch nicht nur die Sparmaßnahmen seien ein Treiber für den Einsatz von Programmen wie VMware View. Da immer mehr digitale Informationen in den Netzwerken der Bildungsinstitutionen vorliegen, nütze der Trend zur Desktop-Virtualisierung auch den Lehrern, Schülern und Professoren. Denn es ermögliche den Nutzern, von zuhause oder von unterwegs auf die zentral gespeicherten Daten zugreifen zu können.
„Wir ermöglichen den Bildungsorganen, ihre Informationen, die sie herausgeben möchten, gesichert an die Schüler- und Lehrkreise herauszugeben, die dazu berechtigt sind", sagt Horst Robertz, der bei VMware zuständig für den Public Sector ist.
So setze etwa die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen eine virtuelle Desktop-Infrastruktur ein, um den Studierenden unabhängig von Ort, Uhrzeit und eigener technischer Ausstattung die Möglichkeit zu bieten, studienbezogene Software-Produkte nutzen zu können.
Dirk Schwarze und Sebastian Troche vom IT Service Center der Universität haben dort einen virtuellen PC-Pool aus derzeit 400 Arbeitsplätzen eingerichtet. "Damit ermöglichen wir jedem Studenten für seine Übungen einen eigenen virtuellen PC, auf dem jegliche Art von Software lauffähig ist", sagt Dirk Schwarze, Leiter des IT-Service-Centers der Uni Duisburg-Essen.
"Dieses Cloud-Computing-System ermöglicht es uns, Anwendungen und Daten nicht mehr auf lokalen Rechnern zu betreiben, sondern auf besonders leistungsfähigen Servern. Dies beschleunigt die Arbeitsprozesse, spart Geld, Energie, IT-Ressourcen und unterstützt damit die Nachhaltigkeitsoffensive der Universität." Für die Zukunft plane man einen uniweiten Ausbau auf bis zu 4.000 Desktops.
Beschleunigt Arbeitsprozesse und spart Geld, Energie und IT-Ressourcen
Auch die Technische Hochschule Wildau mit fast 4.000 Studenten und rund 300 Mitarbeitern setzt auf eine ähnliche IT-Infrastruktur: "Unser großes Ziel ist eine nahezu 100 Prozent-Virtualisierung und die Automatisierung möglichst vieler Arbeitsabläufe in der IT. Dabei wollen wir schnell und flexibel auf die Anforderungen unserer Anwender reagieren können", sagt Bernd Heimer, der Leiter des Hochschulrechenzentrums der Technischen Hochschule Wildau.
„Nach der erfolgreichen Einführung der Server-Virtualisierung ist der nächste Schritt für uns, diese Vorteile von Virtualisierung auch in dem Desktop-Bereich, unter anderem der Hochschulverwaltung zu nutzen." Die IT-Verantwortlichen der Hochschule gehen von „wesentlichen Einsparungen beim Desktop-User-Support" aus und rechnen „mit einer massiven Reduzierung von bisher notwendigen Wartungszeiten an den Nutzerarbeitsplätzen".