Brillen mit Displays und intelligente Armbanduhren sollen Technik zukünftig noch stärker in den Alltag integrieren. Besonders viel Aufmerksamkeit erhält momentan die Ankündigung der sogenannten Google Glass: Bis Ende 2013 will Google seine Datenbrille voraussichtlich auf den Markt bringen. Auch Projekte wie selbstfahrende Autos oder Googles Sprachassistent Google Now werden vorangetrieben.
Smartphone-Nachfolger
Überblick über Smartwatches und Cyberbrillen
Die bekannteste Ausführung der AR-Brillen ist das Projekt "Google Glass". Die Brille stellt Umgebungsinformationen direkt im Blickfeld des Trägers dar. Mittels Sprachsteuerung lassen sich Befehle (etwa E-Mail-Versand) ausführen. Bis Ende 2013 soll die Brille in den Handel gelangen.
Überblick über Smartwatches und Cyberbrillen
Es gibt eine Vielzahl von tragbaren Minicomputern wie etwa Smartwatches und AR-Brillen (Augmented Reality). Hier finden Sie einen Überblick über die bekanntesten wearable Devices. Einige sind bereits verfügbar, andere existieren bislang nur auf Skizzen in den Forschungslabors.
Project Google Glass
Die bekannteste Ausführung der AR-Brillen ist das Projekt "Google Glass". Die Brille stellt Umgebungsinformationen direkt im Blickfeld des Trägers dar. Mittels Sprachsteuerung lassen sich Befehle (etwa E-Mail-Versand) ausführen. Bis Ende 2013 soll die Brille in den Handel gelangen.
Microsofts Forschungspläne
Von Microsofts Plänen im Segment Augmented Reality (AR) gibt es bislang nur Skizzen. Diversen Online-Medien zufolge hat der Softwarekonzern beim US-Patentamt ein Patent für eine AR-Brille eingereicht. Während Google seinen Entwurf für den täglichen Einsatz vorsieht, beschränkt Microsoft den Gebrauch der Brille zunächst auf Live-Events, indem sie etwa Hintergrund-Informationen zu einem Baseball-Spiel einblendet.
Olympus zeigt Prototyp
Auch Olympus plant eine Datenbrille im Stil von Google Glass. Das Modell "MEG 4.0" wiegt laut Hersteller einschließlich Batterie nur 30 Gramm. Die Daten holt sich die Brille über eine Bluetooth-Verbindung vom Smartphone. Anders als beim Google-Projekt Glass ist aber keine Kamera eingebaut. Bislang gibt es nur Prototypen.
Sony reicht Patent ein
Zuletzt wurde bekannt, dass auch Sony dem Wettbewerber Google im Markt für wearable Devices nacheifert. Der japanische Konzern hat in den USA ein Patent für eine Datenbrille eingereicht. Die Besonderheit: Sonys Pläne sehen zwei Bildschirme mit einer hohen Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten (Full HD) vor.
Brother projiziert auf die Netzhaut
Der japanische Elektronikkonzern Brother verfolgt wiederum einen anderen Weg. Der "AiRScouter" integriert ein so genanntes Head-mounted-Display, das die Bilder im Gegensatz zu herkömmlichen Videobrillen direkt auf die Netzhaut projiziert. Das Bild soll transparent erscheinen und die Sicht nur marginal beeinträchtigen.
Gerüchte um Apple iWatch
Von dem Hype um die Datenbrillen ließ sich Apple bis dato nicht anstecken. Hartnäckig halten sich indes die Gerichte, dass der Konzern an einer intelligenten Armbanduhr arbeitet. Seriöse Medien wie etwa die "New York Times" und das "Wall Street Journal" spekulierten bereits über die Funktionen. Bilder gibt es naturgemäß nicht, nur Dementis. Möglicherweise ähnelt die offiziell nicht bestätigte iWatch aber dem iPod Nano, der sich auch als Uhr verwenden lässt.
Ladenhüter von LG
Die Idee der intelligenten Armbanduhr ist keinesfalls neu. Bereits 2009 hat beispielsweise LG die "GD910" auf den Markt gebracht. Der Touchscreen konnte unter anderem Telefonanrufe auslösen und annehmen. Erfolgreich wurde die schlaue Uhr dennoch nicht.
Samsung stolpert und startet erneut
Auch Samsung hat sich schon in dem Geschäft versucht. Ebenfalls 2009 kam das Modell "S9110" auf den Markt. Das Gerät könnte mit Outlook synchronisieren, Musik abspielen und telefonieren. Das alles für den stolzen und abschreckenden Preis von 600 Dollar. Aktuell startet Samsung einen zweiten Anlauf in das Smartwatch-Geschäft: Entsprechende Gerüchte hat Samsung kürzlich offiziell bestätigt.
I'm Watch ist verfügbar
Die i'm Watch ist eine Smartwatch vom gleichnamigen italienischen Hersteller. Die Uhr mit Android-Betriebssystem ist mit dem Smartphone verbunden und ermöglicht am Handgelenkt Anrufe, E-Mails, Facebook, Twitter und Co. Sie kostet knapp 300 Euro. Erste Tester sind von der technischen Leistungsfähigkeit nicht sonderlich begeistert.
Bei der Präsentation der Quartalszahlen im April verteidigte Google-CEO Larry Page diese Investitionen. Grund dafür sei der spezielle Google-Mindset, aus dem heraus das Unternehmen auch in Projekte investiere, die auf andere möglicherweise spekulativ wirken. Die meisten Unternehmen würden doch nie etwas anders machen und sich dadurch Probleme aufhalsen, so Page.
Page sprach bei diesem Anlass auch über die intelligente Brille Google Glass, die durch Augmented Reality maßgeblich verändern soll, wie ihre Träger auf ihre Umgebung reagieren. Fotografieren per Sprachbefehl und die Teilhabe anderer an dem, was der Träger gerade sieht, sollen zwei der Funktionen von Google Glass sein. Die Technologie wird derzeit an erste Tester geliefert, die 1.500 US-Dollar dafür zahlen, beim Test dabei zu sein.
Ein Jahr nach der erstmaligen Ankündigung der Brille wurden nun erste technische Details veröffentlicht. Mike Elgan von unserer amerikanischen Schwesterpublikation Computerworld hat die Informationen zusammengetragen.
Details zur Hardware: Die Brille soll mit 16 GB Speicherplatz ausgestattet sein, wovon 12 GB den Nutzern für Apps zur Verfügung stehen. Bekannt ist nun auch, wie man als Träger Töne hören kann. Man braucht dafür keine Kopfhörer, denn der Ton soll - wie man es von Hörgeräten kennt - über die Knochenleitung übertragen werden. Bei diesem Verfahren werden Vibrationen über den Schädelknochen weitergeleitet. Über ein eingebautes Mikrofon kann sich der Brillenträger aufnehmen. Eine Internetverbindung ist über W-Lan und Bluetooth mit einem Smartphone möglich.
Verkauf oder Verleihen der Google Glass untersagt
Der Akku der Brille soll laut Google einen Tag moderater Nutzung überstehen. Doch wer mit dem Gerät beispielsweise Videos abspielt, wird die Akkuleistung schneller an ihr Limit bringen. Die Brille kommt mit einer fünf Megapixel-Kamera auf den Markt. Die Bildschirmauflösung soll der eines 25 Zoll-Bildschirms aus 2,44 Metern Entfernung entsprechen.
Details zur Software: Vermutlich wird Google Glass nicht mit der Android-Version auf den Markt kommen, die man von den Smartphones kennt. Ein Kommentar von Larry Page bei der Veranstaltung zu den Quartalszahlen lässt eine spezielle Version für die Brille erwarten. Die App MyGlass soll unter anderem SMS und die Übertragung von GPS-Daten ermöglichen. SMS-Versand oder Telefonieren findet jedoch nicht direkt aus der Brille heraus statt sondern über die Verbindung mit einem Smartphone.
Die Sprachsteuerung aktivieren Nutzer durch den Sprachbefehl "OK, Glass". Mögliche Befehle sollen dann zum Beispiel "take a picture", "get directions to" oder "make a call to" lauten. Via Sprachsteuerung soll man dann zum Beispiel auch einen Hangout starten können, Internetsuche nutzen, das Wetter oder Fluginformationen erfragen und Übersetzungen durchführen.
Details zum Umgang mit Google Glass: Mit den technischen Details wurde im April auch bekannt, wie Google den Vertrieb der Brille reguliert. Die Nutzungsbedingungen schreiben den ersten Nutzern der Brille vor, dass sie ihr Gerät weder verkaufen noch verleihen dürfen. Hält sich ein Nutzer nicht daran, behält man sich bei Google vor, das Gerät zu deaktivieren. Aus den Richtlinien für externe Programmierer geht hervor, dass vorerst nur Apps zugelassen werden, die keine Werbung enthalten und Nutzer kein Geld kosten. Ein konkreter Termin für den Verkaufsstart wurde bislang nicht kommuniziert, Experten rechnen allerdings mit Ende 2013.