Die mobilen Angebote der Deutschen Bank und der französischen Caisse d’Epargne sind die Gewinner im weltweiten App-Benchmarking von MyPrivateBanking. Sie teilen sich den ersten Platz mit jeweils 50 von 100 erreichbaren Bewertungspunkten für ihr App-Portfolio. Unter den Top-Ten ist mit der Citibank nur ein US-Institut vertreten. Als beste einzelne App wurde eine mobile Anwendung der Bank of China bewertet.
Die Apps der Deutschen Bank konnten laut Studie besonders mit verständlich aufbereiteten Inhalten punkten. Auch die Verlinkung auf die jeweiligen Seiten der Deutschen Bank auf Facebook und Twitter sowie zur Homepage überzeugten die Tester, die insgesamt 200 Apps der 50 größten Banken der Welt untersucht haben. Den Apps der Caisse d’Epargne bescheinigt der "Mobile Applications Report2011" sehr gute Funktionalitäten und ein klares und nutzerfreundliches App-Design.
Insgesamt stehen die Finanzinstitute jedoch in der Entwicklung mobiler Angebote erst am Anfang, so das Fazit der Experten. Zwei Drittel aller untersuchten Banken-Apps bieten nur Basis-Angebote, sehr begrenzte Funktionalitäten und noch weniger Inhalte. Einige Geldinstitute stellen ihren Privatkunden gar keine mobilen Anwendungen zur Verfügung - obwohl die Zahl kostenloser Apps weltweit stark wächst.
Die große Mehrheit der Banken scheint dies nicht zu interessieren, so die Studie. Sie ignorieren das Potenzial mobiler Applikationen. Denn mit Apps lassen sich Kunden binden, Produkte vermarkten, Unternehmensinformationen platzieren und die eigene Marke in den Köpfen der Kunden verankern. Den meisten Finanzinstituten fehle eine ganzheitliche Strategie zum Thema mobile Anwendungen.
Die meisten Banken-Apps bieten wenig
Die wichtigsten Ergebnisse des "Mobile Applications Report2011" auf einen Blick:
Die meisten Banken-Apps sind nur für das iPhone verfügbar.
Apps für das iPad gibt es nur sehr wenige und die meisten Banken sind nicht bereit, auch Android-Anwendungen zu entwickeln.
Viele Apps bieten nur Basis-Dienstleistungen.
Nur 65 Prozent der Banken stellen ihren Kunden auch Marktinformationen zur Verfügung. Brokerage-Anwendungen zum Handeln von Aktien und anderen Wertpapieren bieten lediglich 40 Prozent der Institute an.
Apps der Finanzinstitute beinhalten wenige nützliche Inhalte.
Weniger als die Hälfte der Banken bindet in ihre Apps Produktinformationen oder Nachrichten aus der Finanzwelt ein. Videos oder digitale Kundenmagazine sind die absolute Seltenheit.
Apps bieten keine überzeugenden Sicherheitskonzepte.
Die meisten untersuchten Apps verfügten nicht über die gleichen Sicherheitsstandards wie das Online Banking. Informationen zum Datenschutz fehlen oft.
So entwickeln Sie zukunftsfähige Banken-Apps
Folgende Maßnahmen legen die Studienexperten Geldinstituten nahe, die eine erfolgreiche App-Entwicklungsstrategie aufsetzen wollen:
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Definieren Sie für jede App genau die Zielgruppe und den Nutzen, den die User von dieser Anwendung haben sollen.
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Definieren Sie, wie sich die App in das Gesamtportfolio mobiler Angebote eingliedern lässt.
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Binden Sie die App in Ihre Kommunikations- und Vertriebskanäle ein.
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Bieten Sie Ihren Kunden einen Zugang zum Wertpapiergeschäft.
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Unternehmensinformationen und digitale Kundenmagazine sind heute ein Muss und gehören in das mobile Informationsangebot.
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Setzen Sie ein straffes Prozessmanagement in der App-Entwicklung auf und legen Sie Prioritäten fest, um doppelte Arbeiten und Verzögerungen zu vermeiden.
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Produzieren Sie lieber wenige erstklassige Apps anstelle mehrerer durchschnittlicher.
Apps sind Game Changer
Apps sind kein vorübergehender Hype, sondern die Revolution der mobilen Anwendungen hat gerade erst begonnen. Bankkunden würden in Zukunft häufiger über Apps Kontakt zu ihrer Bank halten und ihre Bankgeschäfte erledigen als via Online-Banking vom heimischen PC aus, so die Einschätzung der Studienexperten. Geldinstitute dürften hier nicht den Anschluss verpassen, denn: "Apps sind keine Gimmicks, sondern Game Changer."
Weitere Informationen zum "Mobile Applications Report2011"