Die Deutsche Bank hat ihre IT-Infrastruktur aufgerüstet, um neuen Anforderungen in der Kreditrisikoanalyse zu entsprechen. Den Zuschlag erhielt nach umfassender Auswertung verschiedener Technologien der US-Anbieter Fusion-io Inc. Mit seiner ioMemory-Technologie läuft die im dbArtos-System genutzte SAS-Business-Analytics- und Business-Intelligence-Software schneller. Die Analyse von Kreditrisikoberechnungen und Informationssystemen konnte beschleunigt werden.
Die im dbArtos-System der Deutschen Bank verwendete SAS-Software soll Kunden helfen, fundierte Anlage-Entscheidungen in einem Echtzeitumfeld zu treffen und auf Marktentwicklungen schnell reagieren zu können.
Der Schwerpunkt der Aufrüstung, so Dr. Marcus Prätzas von der Deutsche Bank AG, lag daher auf Technologien zur Verkürzung der Latenz. "Fusion ioMemory ist jetzt ein wichtiger Bestandteil der Berechnungsmodularchitektur der Deutschen Bank. Mit Fusion-io konnten wir die Betriebskosten senken und enorme Leistungsverbesserungen von bis zu 60 Prozent erzielen, ohne Änderungen an der Anwendung vorzunehmen."
Latenz in der Finanzanalyse gesenkt
"Wenn Erfolg mitunter von Millisekunden abhängt, ist ein schneller Zugriff auf Daten das A und O", weiß auch Neil Carson, Chief Technology Officer bei Fusion-io. Das Prinzip der neuen Technologie erklärt er so: "Die Latenz im Rahmen einer Finanzanalyse wird erheblich reduziert, wenn die umfangreichen und laufend geänderten Datenbestände auf dem Datenverarbeitungsserver gespeichert und über eine dedizierte Speicherschicht beschleunigt werden."
Flash als neue nichtflüchtige Speicherschicht
Um die Latenz zu verkürzen, integriert Fusion-io Flash als neue nichtflüchtige Speicherschicht. Bisher wurde Flash über herkömmliche Festplattenspeicherprotokolle eingebunden.
ioMemory arbeitet nach Angaben des Herstellers mit einer geringeren Anzahl von Kontext-Switches und einem parallelen Aufbau, der hilft, Engpässe zu vermeiden. Lösungen ohne diese Architektur sollen nicht an diese Anwendungsbeschleunigung oder Infrastrukturkonsolidierung herankommen.
Mehr Leistung, geringere Betriebskosten
Die Erfahrungen der Deutschen Bank sind durchweg positiv. Sie hat mit dem Einsatz der neuen Technologie nicht nur die Anwendungsleistung erhöht, sondern auch Raw-I/O-Verbesserungen erzielt. Gemäß Testauswertungen der Bank bietet ioMemory eine vierfach höhere Leistung als herkömmliche Festplatten und SSDs.
Darüber hinaus hat die Deutsche Bank wesentliche Verbesserungen bei der Prozessoren-Auslastung (CPU) beobachtet. Die Technologie habe den Zeitraum reduziert, den die CPU auf die Verarbeitung der Daten warten. Dies bedeutet auch, dass weniger Geräte die gleiche Leistung wie zuvor bringen. Die Betriebskosten konnten im Vergleich zu früheren Systemen dank geringerer Kosten für Stromverbrauch, Kühlung, Verwaltung und Infrastruktur gesenkt werden.
Über Fusion-io
Fusion-io gilt als Spezialist für die Dezentralisierung gemeinsam genutzter Daten. Konkret bedeutet dies, dass prozessrelevante (aktive) Daten von einem zentralisierten Speicher auf den Server verlegt werden, auf dem die Verarbeitung stattfindet. Nach Angaben des Anbieters verbessert und beschleunigt die ioMemory-Technologie die Verarbeitungsfähigkeiten von Rechenzentren erheblich.
Die Methode wird als Datendezentralisierung bezeichnet. Die integrierten Hardware- und Software-Lösungen von Fusion-io nutzen nichtflüchtigen Speicher und zeichnen sich nach Herstelleraussagen durch hohe Leistung, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Verwaltbarkeit für den Einsatz in Unternehmen aus.
Mit der Datendezentralisierungsplattform von Fusion-io können auch ältere Architekturen zu Rechenzentren der nächsten Generation aufgerüstet und komplexe, kostspielige Hochleistungsserver mit Hochleistungsvernetzung und hoher Speicherkapazität konsolidiert bzw. erheblich reduziert werden.