Nach den Worten eines Sprechers sind etwa 150 Mitarbeiter bei Luxoft für den deutschen Kunden tätig. Die Moskauer haben bereits Dokumenten-Management-Systeme erarbeitet, mit denen Eigenentwicklungen der Deutschen Bank ersetzt wurden.
Dass die Deutsche Bank sich für einen russischen Partner entschieden hat, soll nicht als generelle Ablehnung von Offshoring verstanden werden, so der Sprecher. Bei jedem Projekt würden die Fähigkeiten potenzieller Dienstleister geprüft. Gleichzeitig verwies er auf die "bekannten Stärken" der Russen im mathematischen Bereich.
Väterchen Frost taut auf
Für Luxoft ist der Vertrag ein weiterer Schritt auf den deutschen Markt: Das vor rund sieben Jahren gegründete Unternehmen plant laut Branchen-Insidern, ein Entwicklungsbüro in der Bundesrepublik zu eröffnen. CEO Dmitri Loschinin zählt bereits Firmen wie IBM, UBS, Boeing und die Citibank zu seinen Kunden.
Damit kann das Unternehmen als beispielhaft für die russischen Service-Anbieter gelten. Nach Angaben der Bundesagentur für Außenwirtschaft haben russische Software-Unternehmen im Jahr 2005 Leistungen im Wert von 972 Millionen US-Dollar exportiert. In diesem Jahr soll die Zwei-Milliarden-Dollar-Marke geknackt werden.
Branchenkenner loben die traditionell fundierte Kenntnis der dortigen Techniker und Ingenieure, die sich zum Beispiel aus Atom- und Raumfahrttechnik rekrutieren. Andererseits weisen Kritiker auf die politisch instabile Situation und die Intransparenz des russischen Marktes hin.