Von der Outsourcing-Vereinbarung sind Entwicklung und Pflege von Anwendungen im Controlling, dem Risiko-Management sowie der Rechts- und Compliance-Abteilung des Bankhauses betroffen.
Roland Lindemann, Direktor Marketing und Kommunikation bei Logica CMG, sagte im Gespräch mit CIO-Online, Teile der von der Deutschen Bank ausgelagerten Aufgaben, wie etwa die technische Weiterentwicklung und Pflege der Programme und der Anwendungs-Support würden im kommenden Jahr von Logica CMG nach Indien verlagert.
"Doch kein Mitarbeiter der Deutschen Bank wird entlassen, weder in diesem noch im kommenden Jahr", versicherte er. Es gebe vielmehr "eine seltene, aber wunderbare Win-Win-Situation".
Demnach werden einige der vom IT-Dienstleister übernommenen Bankmitarbeiter künftig für die Koordination zwischen Logica CMG und dem Bankhaus zuständig sein. Andere sollen neue Aufgaben, "in dem Geschäft, in dem wir uns ausbreiten wollen", übernehmen, sagte Lindemann – ohne Einzelheiten zu nennen. Für die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten seien Mitarbeiter, die gleichzeitig über Bank- und IT-Kenntnisse verfügten, sehr wichtig.
Auch Klaus Thoma, Pressesprecher der Deutschen Bank, konnte dem Deal nur positive Seiten abgewinnen. Es sei ein Vorteil für die Mitarbeiter, " wenn sie aus singulären Tätigkeiten", also beispielsweise der reinen Programierung, "zu einem Provider wechseln, bei dem sie auf erweiterter Basis arbeiten können", sagte er. Die Vereinbarung mit Logica CMG sei "eine Alternative zur Auslagerung in ein Low-Cost-Land", betonte Thoma.
Bereits im Februar 2003 hatte die Deutsche Bank ihr Rechenzentrum an IBM ausgelagert. Seinerzeit waren rund 900 Mitarbeiter von IBM übernommen worden. Beim Outsourcing der Anwendungsentwicklung für durchaus sensible Bereiche wie Controlling, Recht oder Compliance bleibe die "Steuerungskompetenz" bei der Deutschen Bank, sagte Thoma.