"Wir überlegen derzeit, eine Vollbanklizenz in China zu beantragen", sagte Asien-Vorstand Werner Steinmüller in einem Interview dem "Handelsblatt" (Mittwoch). Damit könnte das deutsche Geldhaus auch direkt vor Ort Produkte aus dem Investmentbanking anbieten, erläuterte der Manager. Solche Projekte müssten zwar nach wie vor als Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern betrieben werden, doch könnten inzwischen auch internationale Geldhäuser die Mehrheit in den jeweiligen Joint Ventures halten.
In China waren anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Wiedervereinigung von Hongkong mit der Volksrepublik erst kürzlich erste Vollbanklizenzen vergeben worden. Steinmüller sieht in der neuen Art der Gemeinschaftsunternehmen einen "riesigen Schritt", mit dem er erst in zwei bis drei Jahren gerechnet habe: "Wir könnten dann auf dem chinesischen Festland Fusionen und Übernahmen für unsere Kunden organisieren, Börsengänge begleiten und Panda-Bonds begeben", erläuterte der Manager. Bislang seien solche Geschäfte nur außerhalb der Volksrepublik möglich, etwa in Hongkong.
Als Panda-Bonds werden Anleihen in Landeswährung bezeichnet. Als ersten Schritt hat die Deutsche Bank zunächst in China eine Erlaubnis für die Platzierung solcher Panda-Bonds beantragt. (dpa/ad)