Die größte deutsche Bank hatte damit für die Beilegung des Rechtsstreits offenbar 100 Millionen Euro mehr zurückgelegt als diese dann letztendlich gekostet hat. Dadurch verbuchte die Bank - wie bereits bekannt und im Geschäftsbericht ausgewiesen - im ersten Halbjahr unter dem Posten Rechtsstreitigkeiten unter dem Strich einen Gewinn von 57 Millionen Euro. Dies war einer der Gründe für den deutlichen Anstieg beim Überschuss in den ersten sechs Monaten.
Den Rechtsstreit mit Schickedanz hatte sich die Deutsche Bank durch die Übernahme der Privatbank Sal. Oppenheim eingehandelt. Schickedanz hatte Sal. Oppenheim, den Immobilienunternehmer Josef Esch als ihren ehemaligen Berater und andere Geschäftspartner auf insgesamt 1,9 Milliarden Euro verklagt - erhalten hat sie aber deutlich weniger als 100 Millionen Euro.
Vorwurf der Falschberatung
Die Erbin des ehemaligen Versandhandelsimperiums Quelle warf der Bank und Esch vor, sie hätten sie bei der Geldanlage falsch beraten und dadurch um große Teile ihres Vermögens gebracht. Sie hatte sich in großem Stil an KarstadtQuelle und dem daraus hervorgegangenen Arcandor-Konzern beteiligt und die Aktien teils auf Kredit finanziert. Arcandor war 2009 pleite gegangen.
Die Deutsche Bank selbst äußert sich nicht zu einzelnen Rechtsstreitigkeiten und möglichen Einzelforderungen. Auch in diesem Fall kommentierte ein Sprecher der Bank die Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg nicht. (dpa/rs)