IT-Infrastruktur

Deutsche Bank will Privatkundensparte straffen

03.07.2023
Der neue Privatkundenchef der Deutschen Bank plant strukturelle Änderungen in seiner Sparte.
Nach der IT-Integration der Postbank in die Systeme der Deutschen Bank stehen weitere Investitionen an.
Foto: Diego Grandi - shutterstock.com

"Bislang wurden das deutsche Privatkundengeschäft und das internationale Geschäft mit Privatkunden und dem Wealth Management jeweils eigenständig gesteuert", sagte Claudio de Sanctis dem "Handelsblatt" in einem am Freitag veröffentlichten Interview. "Die Bereiche werden deutlich enger zusammenrücken." Den Umbau wolle er rasch vorantreiben. Die Zeitung zitiert Finanzkreise mit der Aussage, der Manager wolle die neue Struktur schon in den kommenden Wochen ankündigen, und die Zahl der Führungspositionen senken.

Claudia de Sanctis übernahm die Führung der Privatkundensparte zum 1. Juli von Karl von Rohr, der den Vorstand im Herbst verlässt. Am vergangenen Wochenende wollte die Deutsche Bank die IT-Integration der Postbank in die Systeme der Deutschen Bank im Zuge des Projekts Unity abschließen. Aus Sicht von de Sanctis sind danach aber weitere Investitionen notwendig. "Das Privatkundengeschäft weiter zu digitalisieren, hat für mich über alle Marken hinweg höchste Priorität", sagte er dem "Handelsblatt" weiter. "Wir müssen unsere IT-Infrastruktur weiter verbessern - auch nach dem Abschluss des Projekts Unity", sagt er.

Dann hält es der Manager nach eigenen Angaben wieder für sinnvoll, "in zusätzliche Dienstleistungen zu investieren, die zum Beispiel Fintechs anbieten". Dabei grenzte sich der Manager von der Investitionspolitik seiner Vorgänger ab, die immer wieder auch kleinere Beteiligungen oder Investitionen vorgenommen hatten. "Uns steht ein überschaubares Investitionsbudget zur Verfügung", sagte er. "Deshalb ist es besser, sich auf wenige, große Investitionen zu konzentrieren, die unser Angebot deutlich verbessern und für viele Kunden relevant sind." (dpa/rs)