Seit 23 Jahren arbeitet Michael Kuhn für die Deutsche Börse, seit 1999 sitzt er als oberster IT-Chef im Vorstand. Ende 2012 wird der jetzt 57-Jährige das Unternehmen verlassen. Sein Vertrag läuft aus.
Parallel dazu wollen die Frankfurter einen neuen Geschäftsbereich schaffen. Ziel ist, alle Daten- und IT-bezogenen Aktivitäten zu bündeln. Dieses Vorhaben bezieht "ausgewählte externe Dienstleistungen ein", so die Börse. Konkret geht es beispielsweise um den Einsatz von Handels-Systemen für andere Börsengesellschaften, um das Business Process Offering, den IT-Betrieb für andere Finanzdienstleister und um Netzwerk-Services.
Für genauere Angaben sei es derzeit noch zu früh, so ein Sprecher der Börse gegenüber CIO.de. Man schaffe im Moment erst die Grundlagen. Der Sprecher geht davon aus, dass in diesem neuen Bereich Personal aufgestockt wird. Ein Nachfolger für Kuhn wird noch gesucht.
Der scheidende IT-Chef werde dieses Vorhaben begleiten, so der Sprecher weiter. Kuhn war 1989 als Abteilungsleiter/Abteilungsdirektor Anwendungsentwicklung zur Deutschen Terminbörse gekommen. Ende 1992 stieg er zum Direktor Informationstechnologie auf.
Seit 1996 sitzt Kuhn im Vorstand der Deutsche Börse Systeme AG, 1998 übernahm er den Vorsitz. Die Deutsche Börse Systeme AG wurde 1996 als hundertprozentige IT-Tochter der Deutschen Börse gegründet. Seit 1999 ist Kuhn auch Vorstandsmitglied des Mutterkonzerns.
IT-Chef mit Doktortitel in Chemietechnik
Der scheidende IT-Chef hatte ursprünglich Chemie studiert und 1988 in Chemietechnik an der Universität Dortmund promoviert. Zwischen Diplom und Doktorarbeit war er einige Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dechema-Institut in Frankfurt am Main. tätig. Seinen ersten Arbeitsplatz außerhalb der Wissenschaft hatte Kuhn von 1986 bis 1989 als Systemberater/technischer Projektleiter bei der Firma Digital Equipment, ebenfalls in Frankfurt. Was Kuhn künftig machen wird, ist nicht bekannt.