Der Ölpreis hat in diesem Jahr einen Preisrekord nach dem anderen gebrochen. Auf das Reiseverhalten in deutschen Unternehmen wirkt sich das offenbar kaum aus. Das fand eine Umfrage der Agentur Dr. Haffa & Partner unter etwa 70 Führungskräften und Meinungsmachern heraus.
Keine Einschränkungen
88 Prozent der Manager gaben an, dass Geschäftsreisen in ihrem Unternehmen Reisen nach wie vor im gewohnten Umfang stattfinden. Von diesen schränkt die eine Hälfte die bisherige Reisepraxis ihrer Mitarbeiter nicht ein.
Im Gegenteil: Es gibt Firmen, die sich gegenüber ihren reisenden Mitarbeitern großzügig zeigen und für Dienstreisen mit dem eigenen PKW das Kilometergeld erhöht haben.
Die andere Hälfte weist ihre Angestellten an, bei Business-Reisen stärker auf die Kosten zu achten. Zum Beispiel sollen Mitarbeiter bei Zugreisen künftig in der zweiten statt der ersten Klasse reisen.
Manche Firmen verlangen von ihren Mitarbeitern, dass diese bei Dienstreisen – wo möglich – vom Flugzeug auf andere Verkehrsmittel wie Bahn oder Auto umsteigen.
Widersprüche pflastern ihren Weg
Nur ein geringer Teil der Unternehmen denkt angesichts der hohen Energiepreise radikal um und setzt auf Kosteneinsparungen. Vier Prozent gaben an, dass sie künftig Geschäftsreisen massiv einschränken werden. Elf Prozent der Befragten wollen bei der Kommunikation mit Kunden und Partnern künftig verstärkt Telefon- oder Video-Konferenzen nutzen.
Laut Umfrage verhalten sich einige Unternehmen angesichts der hohen Ölpreise durchaus widersprüchlich. Sie vermeiden aus ökologischen und ökonomischen Gründen Flugreisen innerhalb Deutschlands und wandeln Reise- in Arbeitszeit um, indem sie Mitarbeiter einfach in den Zug setzen. Dort darf es dann aber bitte schon die erste Klasse sein.