"Würden wir Angst vor Amazon haben, hätten wir etwas falsch gemacht. Aber das haben wir nicht, wir wachsen weiter", sagte der für das Brief- und Paketgeschäft zuständige Post-Vorstand Jürgen Gerdes dem "Focus". Amazon ist ein wichtiger Kunde der Post, baut aber seit einiger Zeit seine eigenen Lieferaktivitäten aus.
Gerdes verwies auch darauf, dass Amazon wichtiger Partner sei. Und das auch beim schnellen Zustelldienst für Amazon Prime. "Viele verknüpfen das Thema schnelle Lieferung mit dem Amazon-Prime-Produkt. Das wäre ohne uns gar nicht flächendeckend möglich", sagte Gerdes.
Mit Blick auf Amazons jüngste Aktivitäten hierzulande gab sich Gerdes entspannt. So lasse etwa mancher vom Wettbewerber angekündigter Online-Shop auf sich warten. "Was Amazon Fresh in Deutschland anbelangt, kenne ich bisher nur Ankündigungen, frische Lebensmittel liefern zu wollen." Die Post biete das mit ihrem eigenen Online-Shop Allyouneed Fresh schon seit längerem an. Der Shop sei 2016 um 70 Prozent gewachsen.
Die Deutsche Post hatte im November ein Rekordjahr für 2016 in Aussicht gestellt. Der Paketboom ist dabei ein wichtiger Faktor. Der Handelsverband Deutschland rechnet bis Ende des Jahres mit einem Anstieg des Online-Handels um elf Prozent auf insgesamt 44 Milliarden Euro Umsatz. Um die Auslieferung der vielen Bestellungen konkurrieren in Deutschland neben der Deutschen Post DHL unter anderem auch Hermes und DPD. (dpa/ib)