Die Deutsche Post streicht jeden siebten IT-Arbeitsplatz. Der Bonner Konzern schließt neun von derzeit elf Standorten. Insgesamt fallen 150 Stellen weg.
Weitere 450 IT-Service-Fachkräfte bekommen Umzugsangebote. Das heißt, sie behalten ihren Arbeitsplatz nur, wenn sie an die verbleibenden Standorte Bonn oder Darmstadt wechseln.
So wolle die Deutsche Post ihre deutschen IT-Standorte "stärken und Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten", begründete eine Sprecherin das Vorhaben des Konzerns. Beginnen soll der Umbau in der ersten Jahreshälfte 2009. Von der Schließung betroffen sind die IT-Niederlassungen der Post in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Fulda, Hannover, München, Stralsund und Trier.
Die 150 Stellenstreichungen betreffen "alle Standorte", so die Post-Sprecherin zu CIO.de. Auch Bonn und Darmstadt. Welche Stellen das genau sein werden, ist noch nicht entschieden. Insgesamt beschäftigt die Post derzeit 1100 Mitarbeiter im IT-Bereich.
Da diese Beschäftigten für die Post-Tochtergesellschaft IT Services arbeiten, sind Kündigungen möglich, berichtete "Welt Online". Für Arbeitnehmer des Post-Konzerns hingegen gilt eine Beschäftigungsgarantie bis Ende Juni 2011.
Outsourcing-Deal mit HP geplatzt
Die Post-Sprecherin weist Medienberichte zurück, die den geplatzten Outsourcing-Deal mit Hewlett Packard (HP) als Grund für den Stellenabbau nennen. Der hätte nur einen Teil der IT betroffen. HP hätte Informations- und Daten-Management, Infrastruktur- und Netzwerk-Management sowie Anwendungs-Management übernehmen sollen. Anfang 2008 haben die Deutsche Post und HP eine Absichtserklärung über ein Outsourcing unterschrieben.
Im Juli gab die Deutsche Post dann bekannt, ihre IT-Verwaltung doch nicht an HP auszulagern. Stellen wolle man keine abbauen, hieß es noch zu diesem Zeitpunkt. Man habe in gemeinsamen Gesprächen festgestellt, dass die Aufgaben auch ohne Outsourcing erledigt werden können.
Eine davon: Innerhalb von sieben Jahren will das Unternehmen eine Milliarde Euro im IT-Bereich einsparen. Zum Volumen der Einsparungen an deutschen Standorten wollte die Post-Sprecherin sich nicht äußern.