Der Vorstand der Deutschen Post DHL erwartet nun für das Gesamtjahr 2020 einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 4,1 und 4,4 Milliarden Euro, wie der Logistikkonzern am Mittwoch, den 7. Oktober, in Bonn mitteilte. Bisher lagen die Erwartungen des Managements bei 3,5 bis 3,8 Milliarden Euro. Besser sind die Aussichten nun auch beim Free Cashflow: Hier hat der Konzern nun 1,8 anstatt 1,4 Milliarden Euro auf dem Zettel. Verantwortlich für die höhere Prognose sind vor allem die DHL-Divisionen.
Gleichzeitig veröffentlichte der Konzern Eckdaten für das dritte Quartal 2020. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte demnach 1,37 Milliarden Euro, nach 942 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Darin enthalten seien auch Sondereffekte: Zum einen die einmalige Bonuszahlung von 300 Euro für jeden Beschäftigten des Konzerns, zum anderen eine Einmalzahlung für die Mitarbeiter der Sparte Post & Paket Deutschland im Rahmen der kürzlich beendeten Tarifverhandlungen.
Den Free Cashflow konnten die Bonner im dritten Quartal von 507 Millionen im Jahr 2019 auf mehr als eine Milliarde Euro erhöhen. Die Sendungsmengen seien weiterhin auf einem hohen Niveau, heißt es. Der Konzern geht zudem von einem durch den Online-Handel getriebenen sehr starkes Weihnachtsgeschäft aus. "Unser Geschäft hat sich im dritten Quartal sehr gut entwickelt", kommentierte Post-Chef Frank Appel die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal. "Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die Vorbereitungen für ein außergewöhnlich starkes Weihnachtsgeschäft."
In der Prognose für das Gesamtjahr enthalten sind weiterhin die Kosten für das Aus des Streetscooters, die sich in diesem Jahr auf 350 Millionen Euro belaufen. Im kommenden Jahr fallen demnach noch weitere 50 Millionen Euro an. Die endgültigen Zahlen für das dritte Quartal legt die Deutsche Post am 10. November vor.
Trotz Corona-Krise läuft es für die Post in den vergangenen Monaten gut. Vor allem das Paketgeschäft entwickelte sich positiv während der Pandemie. Die ursprüngliche Prognose für das Jahr 2020 hatte der Konzern wie viele andere Unternehmen zu Beginn der Krise zurückgezogen. Eigentlich hatte das Management ein Ebit von fünf Milliarden Euro für dieses Jahr angepeilt. (dpa/rw)