Mit einem PUE (Power Usage Efficiency) von durchschnittlich 1,62 zählen deutsche Rechenzentren weltweit zu den effizientesten. Weltweit liegt der durchschnittliche PUE bei zwei. Das ergab die Studie "Bestandsaufnahme effizienter Rechenzentren in Deutschland" des Verbands der Internetwirtschaft eco. Mit ihr sollen Betreiber von Rechenzentren erstmals die Energiebilanz verlässlich einordnen können.
Der PUE entwickelte sich in den vergangenen zwei Jahren zum Quasi-Standard, um die Energieeffizienz in Rechenzentren zu messen. Er errechnet sich, indem man den Gesamtbedarf eines Rechenzentrums durch die Energie teilt, die für die IT zur Verfügung steht. Ein PUE von 1 würde bedeuten, dass nur die IT Energie verbraucht. Allerdings ist dieser Wert rein theoretisch, da auch Komponenten wie Kühlung oder Beleuchtung betrieben werden müssen.
Das Ergebnis der Studie fällt zwar für Deutschland erfreulich aus. Sie zeigt aber auch klare Schwachpunkte auf. Vor allem hinsichtlich der Datenerfassung moniert der Verband bei den Betreibern von Rechenzentren Versäumnisse.
Nur 27 Prozent der Betreiber führt regelmäßige Messungen durch, um den Energiebedarf im Rechenzentrum zu ermitteln. Aktuell hat lediglich ein Drittel von ihnen Personal, das sich mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt.
Die Studie zeigt außerdem, welche Maßnahmen zur Effizienzsteigerung geeignet sind. Zwar ist eine indirekte freie Kühlung am effizientesten. Weniger Energiebedarf ist aber nur durch die Summe mehrer Kriterien zu erzielen. Dazu gehören Blenden, um Lücken zwischen Servern zu verschließen, und der Aufbau von Servern in kalten und warmen Gängen.
Konsolidierung und Virtualisierung für bessere PUE
Problem ist häufig, dass die Effizienz der IT außer Acht gelassen wird. Fraglich ist, ob immer alle im Rechenzentrum betriebenen Server notwendig sind und permanent laufen müssen. Möglicherweise lässt sich durch Konsolidierung und Virtualisierung doppelt Energie sparen. Denn ein ausgeschalteter Server spart nicht nur die Energie, die er für den Betrieb benötigt, sondern auch die für die Kühlung.
Für die Studie wertete eco den jährlichen Gesamtenergiebedarf von rund 50 deutschen Rechenzentren aus.