Nach Abzug von Kündigungen seien 194.000 neue Vertragskunden unter der eigenen Marke und damit mehr als im Vorjahresquartal hinzugekommen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Analysten hatten mit einem deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von rund 161.000 gerechnet.
Allerdings bekommt das Unternehmen wie auch andere Wettbewerber den Effekt der Änderungen im Telekommunikationsgesetz (TKG) zu spüren: Mit rund 45.000 neuen Breitbandanschlüssen hat sich der Wert gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Automatisch verlängerte Verträge können mittlerweile nach Ablauf der Mindestlaufzeit nach einem Monat und nicht erst nach einem Jahr gekündigt werden.
Der Konzernumsatz der Monate April bis Juni kletterte um fast sechs Prozent auf etwa 28 Milliarden Euro. Als um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) blieben davon rund 9,9 Milliarden Euro übrig - ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Organisch trat der Erlös aber auf der Stelle. Unter dem Strich kletterte der bereinigte Konzernüberschuss nach Minderheiten um fast 16 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
Inklusive Sondereffekte - etwa den Kosten infolge der Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint und einen Vergleich wegen eines Hackerangriffs - sei das Nettoergebnis aber um rund 22 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro gesunken.
Breitband-Anschlüsse rückläufig
Steigende Kosten und verbraucherfreundlichere Kündigungsrechte haben zuletzt bei den deutschen Telekommunikationsunternehmen zu Verwerfungen geführt. Automatisch verlängerte Verträge können mittlerweile nach Ablauf der Mindestlaufzeit nach einem Monat und nicht erst nach einem Jahr gekündigt werden. So konnte zwar Telefonica Deutschland ein deutliches Plus bei neuen Vertragskunden vermelden. Der britische Konkurrent Vodafone erzielte hierzulande dagegen nur ein minimales Plus, und auch 1&1 hatte zu kämpfen. So war die Zahl der Breitband-Anschlüsse deutlich rückläufig. Interessant dürfte nun sein, wie sich die Deutsche Telekom in diesem Umfeld in den Monaten April bis Juni geschlagen hat.
In den USA konnte sich die Tochter T-Mobile US deutlich von den Wettbewerbern Verizon und AT&T abheben. Mit einem Plus von rund 720.000 neuen Vertragskunden beim Mobilfunk übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten und konnte zudem eine deutlich niedrigere Abwanderungsquote vorweisen als Branchenexperten vermutet hatten. (dpa/rs)