Das Volumen des deutschen Marktes für Business-Intelligence-Software und -Dienstleistungen schätzt die Meta Group für 2004 auf 1,1 Milliarden Euro. Bei einer jährlichen Wachstumsrate von 16 Prozent soll der Markt 2007 ein Volumen von 1,76 Milliarden Euro erreichen. Dabei wird der Umsatz mit Dienstleistungen in den kommenden Jahren etwas stärker ansteigen als der mit Software. Den Grund dafür sieht die Studie im Bedarf an Optimierungsprojekten, bei denen Unternehmen auf externe Unterstützung zurückgreifen.
Angetrieben wird die Entwicklung durch die Konkurrenzsituation der Unternehmen. Über die Auswertung ihrer geschäftsrelevanten Daten versprechen sich die Firmen, die gesteckten Ziele besser erreichen zu können. Ein Drittel der befragten Unternehmen setzen eine BI-Lösung ein. Weitere zwölf Prozent befassen sich derzeit mit den Planungen für den Einsatz der Software. Dabei entfallen über die Hälfte der Projekte auf Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern. Das Interesse im Mittelstand wächst jedoch. Während nur neun Prozent der großen Unternehmen eine BI-Lösung in naher Zukunft implementieren wollen, sind es unter den Mittelständlern zwölf Prozent.
Bislang bemühten sich vor allem Finanzdienstleister um die Auswertung ihrer Unternehmensdaten. Nun ziehen vor allem Unternehmen in den Sektoren Versorgung, Logistik und Telekommunikation nach. Dagegen halten sich die produzierende Industrie und der öffentliche Bereich zurück.
Auf die abgeschlossene Implementation einer BI-Lösung folgen häufig weiterführende Projekte zum Business Process Management (BPM). Dadurch soll eine bessere Konsolidierung der Kennzahlen der Prozesse und eine Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette erreicht werden. Interesse an BPM zeigt bislang ein Viertel der befragten Unternehmen.
Die Anbieter von BI-Software stehen unter dem Druck zur Konsolidierung. Mehr als 60 Prozent der befragten Entscheider sehen in der Beschränkung auf einen Hersteller eine Möglichkeit, ihre Kosten zu senken. Die Präferenz für Lösungen aus einer Hand beantworten die Anbieter, indem sie ihr Portfolio durch Zukäufe erweitern oder aber ihre Produktlinien vergrößern. Die Meta Group geht davon aus, dass auf Grund dieser Entwicklung 2007/08 nur noch drei bis vier Anbieter den Markt mit vollständigen Software-Suiten abdecken werden. Cognos, SAS, Business Objects, Oracle, Hyperion und MicroStrategy rechnet die Studie zu den bereits breiter aufgestellten Anbietern. IBM, SAP und Microsoft werden ebenfalls versuchen, sich im Markt zu behaupten.
Für die Studie befragte die Meta Group 457 deutsche Anwenderunternehmen.
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