Vor dem Web sind nicht alle gleich - jedenfalls nicht alle Versicherungen. Manches Produkt braucht eben doch die menschliche Vermittlung, wie der Frankfurter Berater Accenture in einer Studie herausfand.
Das heißt konkret: Während 45 Prozent der deutschen Verbraucher eine Kfz-Versicherung über das Internet abschließen würden, sind es bei Lebensversicherungen nur 28 Prozent. Bei Hausratversicherungen ist es jeder Dritte.
Unabhängig von den Sparten haben drei von zehn Deutschen bereits einmal eine Versicherung per Web gekauft. Fast jeder Zweite (46 Prozent) kann sich aber generell vorstellen, innerhalb des kommenden Jahres Verträge online abzuschließen.
Wer Versicherungen online abschließt, will vor allem Produkte verschiedener Anbieter miteinander vergleichen. Das erklärten 42 Prozent der Befragten. Außerdem legen sie Wert auf den ständig verfügbaren Zugang (ebenfalls 42 Prozent).
Wer lieber bei einem Makler oder Agenten unterschreibt, schätzt das persönliche Gespräch (36 Prozent). Darüber hinaus erwarten diese Kunden, dass ihnen der Makler bedürfnisgerechte Produkte vorlegt (32 Prozent).
Deutsche Web-affiner als Franzosen, Spanier und Italiener
Ein Blick auf andere europäische Nationen zeigt, wie Internet-affin die Deutschen sind. So können sich nur 21 Prozent der Franzosen und 33 Prozent der Spanier einen Versicherungsabschluss online vorstellen. Bei den Italienern sind es 38 Prozent.
Deutlich höher als in der Bundesrepublik ist die Bereitschaft in Großbritannien: 70 Prozent der dortigen Befragten wollen binnen Jahresfrist per Web eine Versicherung abschließen.
Accenture hat für die Studie "Multi-country bancassurance consumer survey 2010" mehr als 3.500 Konsumenten aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Brasilien befragt. 511 Befragte sind Deutsche.