Mit einem Wachstum von drei Prozent legt der Markt für Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation (TK) 2006 noch stärker zu. Im vergangenen Jahr lag die Wachstumsrate bei 2,5 Prozent. Damit wächst die ITK-Branche im Vergleich zu der gesamten deutschen Wirtschaft in diesem Jahr doppelt so stark. Verantwortlich für den Aufschwung ist in erster Linie die IT, so die Prognose. Sie wächst mit knapp vier Prozent auf einen Umsatz von 65,1 Milliarden Euro. Die höchste Zuwachsraten erzielen dabei voraussichtlich die IT-Services. Sie erreichen ein Marktvolumen von 19,6 Milliarden Euro.
Laut der Analyse legen im TK-Markt Datendienste im Festnetz und Mobilfunk am stärksten zu. Mobile Datendienste könnten sogar um 17 Prozent expandieren. Insgesamt soll der TK-Markt 2006 um etwa zwei Prozent auf 65,2 Milliarden ansteigen.
Weil die Mobilität der Nutzer weiter zunimmt, boomt der Mobilfunk. Bis Ende des Jahres könnte der Markt ein Umsatzwachstum von sechs Prozent erreichen.
Beim Festnetz erleben vor allem schnelle Datenverbindungen wie DSL ein rasantes Wachstum. Mittlerweile verfügen 27 Prozent der Haushalte über insgesamt elf Millionen DSL-Anschlüsse. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Zukünftig dominiert Konvergenz den Markt.
Mehr Outsourcing
Outsourcing-Services, besonders ausgelagerte Geschäftsprozesse, werden Steigerungsraten von sieben bis acht Prozent erreichen, so die Prognose. Dabei spielt Application Service Providing (ASP) noch eine untergeordnete Rolle. Das Angebot von Anwendungen über Internet gewinnt aber vor allem im Mittelstand an Bedeutung.
Außerdem kann bei den Infrastruktur-Services mit einem Wachstum von 4,4 Prozent gerechnet werden. Sie liegen zurzeit wegen des Preisdrucks noch leicht unter den Umsätzen von 2005. Weiter zulegen wird voraussichtlich auch der Bereich IT-Training.
Über höhere Wachstumsraten wird sich wahrscheinlich auch der Markt für Software-Projekte freuen können. Lagen sie 2005 noch bei 4,1 Prozent werden es in diesem Jahr 5,4 Prozent betragen. Bei den Entwicklungs- und Integrationsprojekten dominieren vor allem Branchenlösungen und Enterprise Mobile Solutions. Hier greifen die Mitarbeiter mit mobilen Endgeräten auf E-Mails oder Unternehmensanwendungen zu.
Zu den Gewinnern zählt außerdem der Bereich IT-Consulting, so die Analyse. Er legt um fünf Prozent zu. Die IT-Beratung bewegt sich weg von rein technischen Projekten und befasst sich immer mehr mit strategischen Fragen. Dazu zählt unter anderem das Business Alignment.
In diesem Jahr wird sich auch der Markt für Applikations-Software erholen. Vor allem Bewertungs- und Entscheidungshilfen wie Business Intelligence, Collaboration Tools sowie Content- und Dokumenten-Management-Systeme werden gefragt sein. Detecon rechnet damit, dass Web Services zusammen mit Service-orientierten Architekturen in den nächsten fünf bis zehn Jahren den Markt nachhaltig verändern.
Laut der Untersuchung steigt der Umsatz bei Software-Produkten gegenüber dem Vorjahr noch einmal um fast fünf Prozent. Fehlende Umstellungen auf neue Versionen und der zunehmende Einsatz von Linux und Open Source verhindern bei den Betriebssystemen ein höheres Wachstum.
Die Umsätze im Bereich Hardware werden dagegen weiter schrumpfen. Der Grund: Die Geräte haben eine längere Lebensdauer und es gibt immer mehr Multifunktionsgeräte. Wegen der wachsenden Datenmengen steigt jedoch der Bedarf an Speicherprodukten.