29 Prozent der befragten Politiker urteilen, Deutschland erfülle beim E-Government zeitgemäße Anforderungen nur unzureichend. Fast 60 Prozent ordnen die Bundesrepublik als mittelmäßig ein.
Kritisch sehen die Parlamentarier den elektronischen Service der hiesigen Ämter auch im europäischen Vergleich. Dass Deutschland hier Spitze sei, meinen nur sechs Prozent der Befragten. Das Gros von 76 Prozent reiht die Verwaltung von Bund und Ländern im Mittelfeld ein, 18 Prozent im hinteren Feld.
Über den Weg zu kosten-effizienteren und bürgerfreundlicheren Behörden haben die Politiker klare Vorstellungen. 64 Prozent sagen, dass in digitale Verwaltungsdienste mehr investiert werden muss; 60 Prozent hoffen auf ein koordinierteres Vorgehen unterschiedlicher Ämter.
Bundesweite Standards für E-Government-Initiativen erachten 42 Prozent als sinnvoll. Eine verbindliche Selbstverpflichtung der Behörden zur Kunden-Orientierung fordern 38 Prozent der Abgeordneten.
Eine klare Absage erteilen die Politiker dem Vorschlag, internationale Benchmarks einzusetzen und sich so mit dem Service in anderen Ländern zu messen. Lediglich ein Fünftel der Befragten befürwortet einen solchen Vergleich.
312 Parlamentarier befragt
Infora holte für seine "Politikerbefragung zum E-Government" die Meinung von 312 Abgeordneten aus dem Bundestag und den Parlamenten der Bundesländer ein.