In Deutschland erklären 30 Prozent der Befragten, ILM zumindest punktuell umgesetzt zu haben, in Österreich ist es ein Prozent mehr. Doch auch die 37 Prozent der Schweizer Firmen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur etwa fünf Prozent im gesamten deutschsprachigen Raum dazu in der Lage sind, Daten zu klassifizieren, in Service Level Objectives (SLOs) umzusetzen und für eine konkrete Applikation abzubilden. So lautet jedenfalls die Einschätzung von Wolfram Funk, Senior Advisor bei Experton.
Die Anforderungen an das Information-Lifecycle-Management sind in allen drei Ländern ähnlich: Ganz oben rangieren Business Continuity und Disaster Recovery beziehungsweise Datensicherheit. Außerdem stehen die Bewältigung und Eindämmung des Datenwachstums auf der Liste.
Dennoch zeigen sich Unterschiede: Während für die Schweizer auch Datenschutz und -verschlüsselung sehr wichtig sind, wollen die Österreicher vor allem konsolidieren.
Wenig Wissen über Compliance
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Es mangelt an Wissen um Gesetze und Regelwerke. So können nur 52 Prozent der deutschen Befragten konkrete Gesetze nennen, die die Umsetzung von ILM in ihrem Unternehmen vorantreiben. Damit schneidet die Bundesrepublik noch deutlich besser ab als die Nachbarländer: Nur 44 Prozent der Österreicher konnten Regelungen nennen, bei den Schweizern waren es sogar nur 37 Prozent.
Dazu Alexander Hemzal, Country Manager Schweiz bei Experton: "Damit ist künftig besonders in der Schweiz eine stärkere Kommunikation zwischen den IT-Entscheidern und den Business-Verantwortlichen notwendig. Schließlich bringen das Management und die Finanzabteilung die Kenntnis über Compliance-Anforderungen ein."
Gemeinsam ist den Unternehmen in allen drei Ländern, dass sie die Planung und Umsetzung von ILM-Vorhaben nicht alleine stemmen: Mehr als die Hälfte der Befragten greift dabei auf externe Dienstleister zurück.
Schweizer haben beim Outsourcing die Nase vorn
Geht es um das Outsourcen von Managed Services, liegen die Eidgenossen mit 30 Prozent der Umfrageteilnehmer vor ihren deutschen Kollegen mit 20 und den Österreichern mit 17 Prozent. Dienste rund um Storage/ILM "on demand" kommen in der Schweiz auf eine Auslagerungsrate von 21 Prozent, in Österreich auf 14 und in Deutschland auf neun.
Externe Dienstleistungen werden häufig von Storage-Anbietern selbst und von den Service-Abteilungen der Systemhersteller erbracht. Auf die Frage, welche Dienstleister sie kennen, nannten die Studienteilnehmer in allen drei Ländern zunächst einmal IBM und HP. Außerdem landeteten EMC, T-Systems und Hitachi Data Systems unter den Top Ten. Die Schweizer führten zudem redIT an, die Österreicher ACP.
Die Analysten rechnen für den Markt für Storage-Lösungen und -Dienstleistungen auch in den kommenden Jahren mit einem zweistelligen Wachstum. In der Gesamtanalyse von 2005 bis 2008 geben sie ein jährliches Plus von elf Prozent an. Damit dürfte 2008 ein Volumen von 6,51 Milliarden Euro erreicht werden.
Experton hat für die Studie mit 200 Anwenderunternehmen in Deutschland sowie je 70 Firmen in Österreich und der Schweiz gesprochen.