Editorial

Deutschland ist reich an Ideen

04.04.2005 von Horst Ellermann
Wer behauptet, dass in Deutschland nichts Neues mehr entsteht, ist blind. Knapp 15000 Patente werden hierzulande jedes Jahr genehmigt. Das ist mehr als in jedem anderen europäischen Land, mehr als in Japan und fast so viel wie in den USA - wobei die Amerikaner mogeln, weil sie auch Software patentieren. Ideen sind also reichlich vorhanden. Sie liegen nicht nur im Patentamt, sondern waren auch auf der Cebit zu begutachten. Im "Future Parc der Halle 9 haben die Universitäten, die Fraunhofer-Gesellschaft und andere Forscher wieder viel Innovatives gezeigt - fernab der Marktreife zwar, aber Ideen in Produkte und Wettbewerbsvorteile umzuwandeln zählt auch nicht zur Aufgabe von Forschern. Das ist die Aufgabe von Managern, von CIOs zum Beispiel. Apropos: Waren Sie in Halle 9?

Wer behauptet, dass in Deutschland nichts Neues mehr entsteht, ist blind. Knapp 15000 Patente werden hierzulande jedes Jahr genehmigt. Das ist mehr als in jedem anderen europäischen Land, mehr als in Japan und fast so viel wie in den USA - wobei die Amerikaner mogeln, weil sie auch Software patentieren. Ideen sind also reichlich vorhanden. Sie liegen nicht nur im Patentamt, sondern waren auch auf der Cebit zu begutachten. Im "Future Parc der Halle 9 haben die Universitäten, die Fraunhofer-Gesellschaft und andere Forscher wieder viel Innovatives gezeigt - fernab der Marktreife zwar, aber Ideen in Produkte und Wettbewerbsvorteile umzuwandeln zählt auch nicht zur Aufgabe von Forschern. Das ist die Aufgabe von Managern, von CIOs zum Beispiel. Apropos: Waren Sie in Halle 9?

Cebit-Verweigerer sind entschuldigt. Wer die Messe meidet, weil dort zu viel Marketing-Rummel gemacht wird, der wird auch in Halle 9 nicht froh. Thomas Engel, CIO von Kühne und Nagel, ist so ein Fall. In diesem Jahr hat er zum zweiten Mal in seinem Leben die Cebit besucht. Kurz nach seinem Pflichttermin wusste er schon nicht mehr, warum. Das Getümmel bringt seiner Ansicht nach zu wenig, und Informationen bekommt er leichter im Internet. Für konkrete Gespräche lässt er die Anbieter ins Haus kommen. Klare Ansage auch an seine Mitarbeiter: Wer auf die Cebit will, kann gerne hinfahren, aber nur am Wochenende.

Engel ist Innovationen gegenüber nicht verschlossen, was sein Engagement im Bereich RFID belegt. Um neue Ideen zu bekommen, nutzt der Schweizer allerdings andere Kanäle. So sind sie halt, die lieben IT-Kollegen aus dem Süden. Gleich vier davon stellen wir Ihnen in unserer Titelgeschichte vor. Alle sind Mitglieder der IT-Foundation Europe, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Universitäten und IT-Abteilungen näher zusammenzubringen. Ein absolut sinnvoller Ansatz, wie wir finden. Schade, dass er in Deutschland nicht so gepflegt wird wie bei den Schweizern. Ärgerlich, dass einige der deutschen Manager mittlerweile sogar glauben, es gebe in diesem Land gar keine innovativen Ansätze mehr. Es gibt sie sehr wohl, nur leider haben wir ein Umsetzungsproblem. Wie dieses zu lösen ist, erfahren Sie ab Seite 12.

Viel Spaß beim Forschen

Ihre CIO-Redaktion