IT-Budgets, User, Mitarbeiter, etc.

Deutschlands Top 500

09.03.2006
Alle Fakten in diesem Heft stammen aus unserer Online-Datenbank über die 500 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands. Die meisten Angaben stammen direkt von CIOs. Fehlende Zahlen hat unser Medienpartner ergänzt.

Nicht jeder CIO darf sagen, was er gerne sagen würde. Besonders in privat geführten Großkonzernen versuchen PR-Abteilungen, den Informationsfluss an die Presse zu kontrollieren. Dabei vergessen die Aldis und Lidls dieser Welt allerdings, dass in einem Konzern immer jemand redet. „IT-Mitarbeiter sind froh, wenn sich mal jemand nach ihrer Arbeit erkundigt“, sagt Stefan Lüschow, Geschäftsführer des Medienhauses MBmedien in Krefeld. Lüschow untersucht im Auftrag von IT-Anbietern, wer in welchem Unternehmen über welche IT-Budgets bestimmt. 50 Mitarbeiter von MBmedien telefonieren dazu täglich mit den operativ Verantwortlichen über die Zahl der IT-User, der eingesetzten Systeme und der laufenden Projekte. „Da merkt man richtig, wie die bei Nachfragen aufblühen“, erzählt Lüschow.

Telco-Kosten in IT-Budgets enthalten

Aus den so gewonnenen Informationen lassen sich schließlich auch IT-Budgets schätzen, die nah an den von CIOs angegebenen Werten liegen. „Wir arbeiten dabei mit statistischen Verfahren, die in den USA total üblich sind“, erklärt Lüschow. Dass die so ermittelten Werte im Durchschnitt etwas über den Angaben der CIOs liegen, hat seiner Ansicht nach zwei Gründe: Erstens bezieht MBmedien IT-Projektkosten auch dann ein, wenn diese schon in die Haushalte der Fachbereiche laufen. In den Etats der CIOs tauchen sie dann allerdings nicht mehr auf. Zweitens sind bei MBmedien die Telco-Kosten eingeschlossen, die nicht auf dem Kostenzettel eines jeden CIO stehen. „Verglichen mit Zahlen von Gartner liegen wir trotzdem noch niedriger“, sagt Lüschow.

Mit rund 100 CIOs der 500 größten Unternehmen Deutschlands und mit fast allen der in diesem Heft genannten IT-Verantwortlichen hat die Redaktion selbst gesprochen. Die dabei erzielten Auskünfte sind weitaus detaillierter, als sie hier dargestellt werden können. Alle hier aufgeführten Artikel können Sie in voller Länge im Premiumbereich von www.cio.de abrufen. Dort finden Sie auch weitere Angaben zu strategischer Ausrichtung, IT-Governance und aktuellen Projekten.

Verquickungen der Deutschland AG

Wer noch tiefer gehende Informationen über Ausstattung und Verantwortliche einzelner Niederlassungen braucht, kann dort auch die kostenpflichtigen Informationen von MBmedien bestellen. „Gerade für Vertriebsmitarbeiter der IT-Anbieter ist unsere Datenbank Gold wert“, wirbt Lüschow: „Die wissen ja manchmal nicht mehr, in welchem Account sie arbeiten.“

Lüschow spielt auf die verworrene Struktur der Deutschland AG an. Wer beispielsweise als Key Accounter im Siemens-Konzern unterwegs ist, wird früher oder später auf einen Kollegen aus dem eigenen Haus treffen, weil dieser seit eh und je bei einer Siemens-Tochter akquiriert. Zwar herrscht generell eine Tendenz zur Zentralisierung – besonders bei Banken und Autoherstellern könnte sich dadurch die Verwirrung verringern. Bei Auto-Zulieferern und im Handel beobachtet Lüschow jedoch einen gegenläufigen Trend: „Da sind die Verquickungen dann besonders interessant, weil in einem dezentralen Unternehmen natürlich ganz andere Leute über die IT-Budgets entscheiden.“

Wer gehört wem? Das ist eine entscheidende Frage, die uns auch beim Ranking in diesem Heft lange beschäftigt hat. Gehören die Zahlen einer Daimler-Chrysler-Bank mit in die Zahlen von Daimler-Chrysler? Antwort: ja, alle Angaben sind konsolidiert. Was ist mit den reinen Kopfgeburten der Wirtschaft, also den Holdings? Antwort: raus, wer nicht operativ tätig ist, interessiert unsere Leser nicht. Gehören Banken und Versicherungen mit in ein Ranking der umsatzstärksten Unternehmen? Antwort: nein, Bilanzsummen und Bruttobeitragseinnahmen sind nicht vergleichbar und werden deshalb gesondert aufgelistet (Seiten 30 und 35).

Stichtag unseres Rankings war der 15. Februar. Das ist ungerecht, denn die ersten Konzerne haben bereits ihre Ergebnisse für 2005 vorgelegt. Im nächsten Sonderheft gibt es Neuzugänge bei den Firmen mit mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz. Und Henkel ist bestimmt nicht mehr Klassenletzter.